Bitdefender veröffentlicht Malware-Statistik

Bitdefender: Android Ransomware derzeit größte IT-Bedrohung in Deutschland

26. Januar 2016, 9:32 Uhr | LANline/jos

Auf Windows-PCs ist Ransomware schon seit einigen Jahren ein Problem. Mittlerweile haben Kriminelle aber plattformunabhängige Schadprogramme entwickelt, die auch Linux- und Android-Geräte gefährden. Android Ransomware kann dabei massive Störungen und finanzielle Verluste zur Folge haben. Analysen der Sicherheitsspezialisten von Bitdefender zeigen, dass die Android.Trojan.Slocker Ransomware-Familie in Bezug auf Anzahl der Geräte den ersten Platz in Deutschland und England einnimmt.

Einige der häufigsten Malware-Familien, die während des dritten und vierten Quartals 2015 entdeckt wurden, stehen in Verbindung mit schädlichen Anwendungen, die angeblich Spiele oder Tools sind. Damit wollen Kriminelle Anwender dazu verleiten, diese zu installieren. Anschließend werden sie durch das heimliche Senden von Textnachrichten an Premiumnummern geschädigt. 

Die Malware-Familien Android.Trojan.FakeInst und Android.Trojan.SMSSend hatten im dritten Quartal einen Anteil von 19,26 beziehungsweise 11,83 Prozent. Im vierten Quartal sind die Zahlen leicht auf 17,63 Prozent und 9,93 Prozent gesunken.

Während diese beiden Malware-Familien in den Statistiken einzelner Länder unterschiedliche Anteile aufweisen, sind sie kontinuierlich in den Top-5 der häufigsten Familien in der Bitdefender-Statistik gelistet.

In Deutschland und Großbritannien stellt neben den genannten Bedrohungen auch Android Ransomware weiterhin eine große Gefahr dar, so die Bitdefender-Prognose für 2016. 

Die Statistik für Deutschland für das dritte Quartal 2015 zeigt, dass Android.Trojan.Slocker mit 43,77 Prozent dominiert. Die zweit- und drittplatzierten Malware-Arten liegen mit 9,87 Prozent und 6,21 Prozent weit zurück.

Im vierten Quartal 2015 führt Android.Trojan.Slocker die Liste zwar weiterhin an, ist jedoch deutlich auf 28,89 Prozent gesunken. Die zweithäufigste Malware-Familie ist Andorid.Trojan.HiddenApp mit 11,95 Prozent. Diese besondere Art von Malware wurde auch im Google Play Store entdeckt, wo seit Februar 2015 zehn infizierte Anwendungen gemeldet wurden.

Die Malware-Familie Android.Trojan.HiddenAds erreichte im vierten Quartal 2015 den dritten Platz mit 7,91 Prozent, im Vergleich zu 6,11 Prozent im dritten Quartal 2015. Diese Art der Bedrohungen wird über gefälschte Anwendungen verbreitet, die verschiedene Funktionen wie das Abspielen von Videos versprechen, aber tatsächlich eine Vielzahl von verteilten Anzeigen in Werbe-Bibliotheken abladen. Ein Klick auf diese Anzeigen generiert in der Regel Einnahmen für deren Entwickler. Deshalb stehen auch viele dieser Anwendungen mit Werbeanzeigen in Verbindung.

Die Top-Android-Bedrohungen in den USA im dritten Quartal 2015 stehen in enger Verbindung mit Applikationen, die Anwender zu einem Download verführen wollen, um Daten einzuschleusen oder andere schädliche Aktionen auszuführen. Auf dem zweiten Platz liegen SMS-Trojaner, die Telefonrechnungen in die Höhe treiben.

Android.Trojan.FakeInst und Android.Trojan.SMSSend haben einen Anteil von 25,4 beziehungsweise 12,87 Prozent im Malware Report für das dritte Quartal 2015. Im vierten Quartal liegt ihr Anteil bei 21,16 Prozent und 16,53 Prozent. Letztere Malware-Art ist dafür berüchtigt, heimlich Textnachrichten an Premium-Nummern zu verschicken. Dazu verleitet sie Nutzer zum Download von scheinbar legitimen Anwendungen.

In beiden Quartalen belegt die Android.Trojan.Agent-Familie den dritten Platz mit 8,96 Prozent im dritten Quartal 2015 und 5,96 Prozent im vierten Quartal 2015. Dies zeigt, dass auch Android-Nutzer mit Malware infiziert werden, die als Hintertür für die Geräte dienen soll.

Solange Android-Geräte einen hohen Marktanteil aufweisen, werden auch Malware-Entwickler weiter Codes dafür schreiben. Android-Malware ist ein lukratives Geschäft für Kriminelle, unabhängig davon, ob Daten gestohlen oder Geräte verriegelt und dafür Lösegeldforderungen gestellt werden. Zudem ermöglichen sie weitere schädliche Aktionen.

Android-Nutzern empfehlen die Security-Experten daher dringend, eine mobile Sicherheitslösung zu installieren, die schädliche Anwendungen identifizieren kann, bevor sie installiert werden. Darüber hinaus sollten sie vor der Installation von Anwendungen auf mögliche Gefahren für die Privatsphäre hinweisen.

Zudem sollten Anwender nur Applikationen aus dem Google Play Store oder vertrauenswürdigen Quellen herunterladen. Dadurch verringert sich die Chance, dass Malware, Datendiebstahl-Trojaner oder andere aggressive, schädliche Adware auf ein Gerät gelangen. Zwar gibt es Berichte über Malware im Google Play Store – Bitdefender hat selbst einige gefunden – aber die Alternativen sind deutlich gefährlicher.

Weitere Informationen gibt es www.bitdefender.com.

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In Deutschland und Großbritannien stellt neben den genannten Bedrohungen auch Android Ransomware weiterhin eine große Gefahr dar, so die Bitdefender-Prognose für 2016.

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