Richtlinien für Umgang mit mobilen Geräten sind in Unternehmen oft noch Mangelware

BYOD: Jedes dritte deutsche Unternehmen hat noch keine Sicherheitsrichtlinien

23. August 2013, 6:15 Uhr | LANline/jos

Für viele Unternehmen ist ein Geschäftsbetrieb ohne die Nutzung mobiler Geräte undenkbar. Doch nur die wenigsten Firmen fühlen sich auch für die damit verbundenen Gefahren gerüstet; in Deutschland sind dies gerade einmal 15 Prozent. Dies zeigt eine weltweite Umfrage, die Kaspersky Lab zusammen mit B2B International in diesem Jahr durchgeführt hat [1].

BYOD – Bring Your Own Device. Immer mehr Unternehmen erlauben ihren Mitarbeitern, die eigenen mobilen Geräte auch dienstlich zu nutzen. Dies mag in vielen Fällen praktisch und kostensparend sein, birgt jedoch auch erhebliche Gefahren für die IT-Sicherheit im Unternehmen, sofern BYOD nicht von entsprechenden Maßnahmen begleitet wird. Weltweit verfügen bislang nur 14 Prozent aller Unternehmen (in Deutschland 15 Prozent) über voll implementierte Sicherheitsrichtlinien. Vielleicht noch bedenklicher ist aber laut Kaspersky ein anderes Ergebnis der Umfrage: 32 Prozent der deutschen Unternehmen gaben an, noch keinerlei Richtlinien für den Umgang mit mobilen Geräten eingeführt zu haben. Weltweit ist das sogar bei fast jedem zweiten Unternehmen (45 Prozent) der Fall.

Die Sicherheitsexperten wollten in der Umfrage auch wissen, welche Art von sicherheitsrelevanten Vorfällen in den letzten zwölf Monaten im Unternehmen die schwerwiegendsten Folgen hatte. Hier nannten weltweit sechs Prozent der Befragten den Datenverlust auf Grund eines falschen Umgangs mit mobilen Geräten. In deutschen Unternehmen schlägt besonders der Diebstahl oder Verlust der Geräte an sich mit zehn Prozent (weltweit sieben Prozent) zu Buche. Generell betrifft ein Diebstahl mobiler Geräte in sieben Prozent (weltweit fünf Prozent) aller Fälle Daten, die das Unternehmen selbst als sensibel einstuft, und stellt damit ein besonders großes Gefahrenpotenzial dar.

Sicherheitsrichtlinien sind oft nur halbherzig umgesetzt
 

Auch deutsche Unternehmen sind sich dabei der Gefahren durchaus bewusst. Immerhin 66 Prozent (weltweit 65 Prozent) geben an, dass BYOD zunehmend problematisch für die Sicherheit der IT-Infrastruktur im Unternehmen werden wird. Gleichzeitig sehen sich aber 35 Prozent (weltweit 34 Prozent) der Situation relativ machtlos gegenüber und glauben, dass sich der BYOD-Trend nicht mehr aufhalten lässt.

Dabei könnte gerade die Implementierung von unternehmenseigenen Richtlinien für einen bewussten Umgang der Mitarbeiter mit ihren mobilen Geräten die Risiken für Unternehmen enorm reduzieren. In Deutschland geben aktuell 53 Prozent (weltweit 41 Prozent) der Unternehmen an, zwar bereits Regeln entwickelt, diese jedoch noch nicht voll umgesetzt zu haben. 20 Prozent (weltweit 32 Prozent) wollen demnächst überhaupt erst einmal Richtlinien einführen. Und zwölf Prozent (weltweit 13 Prozent) glauben, auch zukünftig ganz darauf verzichten zu können.

Oft scheitert die Umsetzung der Sicherheitsrichtlinien an finanziellen Fragen. 52 Prozent der deutschen Unternehmen und 48 Prozent weltweit geben zu, dafür noch kein ausreichendes Budget bereitgestellt zu haben. Ganz ohne zusätzliches IT-Budget wollen demnach 16 Prozent auskommen.

Sicherheitssoftware hilft bei der Einführung wirksamer Richtlinien
 

Bei der Umsetzung von Richtlinien im Umgang mit mobilen Geräten könne auch geeignete Sicherheitssoftware wie etwa die aus dem Hause des Auftraggebers der Studie helfen. Damit werden zum Beispiel die Unternehmensdaten oder Anwendungen auf den Geräten der Mitarbeiter in eigene Container gepackt, die aus der Ferne verwaltet, verschlüsselt und im Fall eines Geräteverlusts auch gelöscht werden können. Außerdem lässt sich so kontrollieren, welche Apps auf den mobilen Geräten gestartet werden, und der Benutzer ist vor einem Zugriff auf schadhafte Links oder Web-Seiten geschützt.

Weitere Informationen zur aktuellen Studie „Global Corporate IT Security Risks: 2013“ sind unter media.kaspersky.com/en/business-security/Kaspersky_Global_IT_Security_Risks_Survey_report_Eng_final.pdf abrufbar.

Privates Smartphone im Unternehmensnetz: Dafür gibt es in vielen Unternehmen noch keine Regeln.

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