Citrix Technology Exchange, München

Cloud, Consumerization und nochmal Cloud

7. Juni 2011, 6:22 Uhr | LANline/Dr. Wilhelm Greiner

Zur Citrix Technology Exchange - the Artist Formerly Known as Iforum - konnte Citrix am 6. Juni auf über 600 registrierte Besucher verweisen, insgesamt sollten über 800 Personen anwesend sein. Im Fokus stand selbstverständlich auch hier die Cloud, daneben aber auch die von Citrix heftig propagierte Consumerization, also die Vermischung von privater und beruflicher IT-Nutzung. Die meisten News waren von der Citrix Synergy in San Francisco her schon bekannt, nun aber per Demos live und in Farbe zu sehen.

Consumerization, erläuterte Thomas Zell, Director Sales Development EMEA, das Citrix-Mantra, werde in den nächsten zehn Jahren mehr Veränderungen in der IT mit sich bringen als jeder andere Trend. Der Einschnitt sei vergleichbar mit der Einführung der PCs. BYOC (Bring Your Own Computer) sei inzwischen sogar schon überholt, obwohl es in den Unternehmen noch gar nicht Einzug gehalten habe: Citrix spricht nun von BYO3 („“3″“ im Sinne von: drei Devices, also neben PCs auch Smartphones und Tablets) – die Zahl ist dabei aber nur eine beliebige Variable, Tendenz wohl steigend.

In Sachen Cloud unterscheidet man bei Citrix zwischen Personal, Private und Public Cloud. Mit „“Personal Cloud““ ist hier schlicht die IT aus Anwenderperspektive gemeint, also die Summe der Geräte und Services, die ein Anwender privat wie eben – aufgrund der Consumerization – auch beruflich nutzt. Darunter fasst Citrix unter anderem die hauseigene Service-Familie von Gotomeeting und Co.zusammen, die nun auch Videokonferenzen in HD unterstützt. Das Public Beta der Lösung (die bei der Demo mit Tonproblemen zu kämpfen hatte) ist ab sofort auf www.citrix.com verfügbar.

Wie schon auf der Citrix Synergy in den USA angekündigt, bietet der Bare-Metal-Client-Hypervisor Xenclient in Version 2 nun eine deutlich längere Liste unterstützter Geräte bis hin zu Workstations, laut Citrix „Tausende von Systemen“. Sehr eng gesteckter Hardware-Support war eine große Schwäche des Xenclients in dessen erster Version.

Xenclient unterstützt nun neben Windows 7 auch Windows XP und Ubuntu (Letzteres aber bislang nur „experimentell“). Die Grafikkarte werde nativ verwendet. Citrix demonstrierte die Ansicht einer Spielumgebung mit 80 bis 160 Frames pro Sekunde. Zudem habe man nun das Mapping von USB-Geräten in Xenclient ermöglicht. Der Tech Preview der Version 2 ist bereits verfügbar. Außerdem soll der Xenclient XT für sehr hohe Sicherheitsanforderungen wie im Militärumfeld noch diesen Monat verfügbar werden.

Citrix Receiver biete nun 40 Prozent Performance-Steigerung im Grafikbereich. Ebenfalls neu ist der Receiver-Betrieb ohne lokale Installation: Citrix Receiver for Web arbeite mit jedem führenden Browser inklusive Google Chrome.

Zur Private Cloud (Xendesktop, Xenapp und Citrix Receiver), der Public Cloud sowie der Übernahme des VDI-in-a-Box-Herstellerds Kaviza wiederholte Zells Eröffnungsrede im Wesentlichen die Informationen, die jüngst zur Synergy schon bekanntgegeben wurden (LANline berichtete, siehe www.lanline.de/fachartikel/citrix-macht-schritte-richtung-cloud-und-mehr-flexibilit%C3%A4t.html). Erwähnenswert ist aber, dass Xendesktop mittels des neuen Caching-Features Intellicache eine Senkung der Storage-Kosten für Virtual Desktops um 95 Prozent ermöglichen soll. Denn damit werden Daten vom SAN in den Cache des Xenservers geschoben, was das SAN deutlich entlastet, wie eine weitere Demo per Auslastungsgrafik zeigte.

Der Desktop Viewer soll künftig die Basisvariante eines zentral bereitgestellten Desktops in zwar minimalistischer, aber doch anschaulicher Weise präsentieren. Im Rahmen des „“Project Boston““, derzeit ebenfalls ein Public Beta, wird Xenserver in der Lage sein, die Grafikkarte direkt zur Virtual Machine durchzureichen.

Gezeigt wurde außerdem ein Demofilmchen zum mandantenfähigen Netscaler SDX, über den die LANline ebenfalls schon berichtet hat: www.lanline.de/fachartikel/citrix-mandantenf%C3%A4hige-adc-plattform.html.

Demo auf der Citrix Technology Exchange: Die Gotomeeting-Services unterstützen nun auch Videokonferenzen in HD. Bild: Dr. Wilhelm Greiner

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