CrowdStrike-Umfrage zu Ransomware

Deutsche Unternehmen zahlen häufiger Lösegeld

20. November 2020, 12:00 Uhr |
© Wolfgang Traub

Laut einer Crowdstrike-Umfrage wurden fast 60 Prozent der deutschen Unternehmen in den letzten zwölf Monaten Opfer eines Ransomware-Angriffs – 38 Prozent einmalig, weitere 21 Prozent sogar mehrmals. Damit liegen die heimischen Unternehmen leicht über dem internationalen Durchschnitt der Umfrage (57 Prozent). Zugleich sind sie erheblich stärker bereit, das geforderte Lösegeld zu zahlen: Hierzulande zahlten 43 Prozent, in den USA waren es 27 Prozent, in UK sogar nur 13 Prozent – Daten, die sicher nicht nur für Security-Verantwortliche, sondern auch für das organisierte Cyberunwesen von Interesse sind.

Deutsche Unternehmen verhandeln auch deutlich häufiger mit Angreifern als Befragte in den anderen Ländern (Frankreich, Italien, Naher Osten, Niederlande, Spanien, UK, USA): hier fast jedes zweite (48 Prozent), international jedes dritte Unternehmen (32 Prozent). Die Umfrage erfolgte laut Crowdstrike in Deutschland „unter 200 hochrangigen IT-Entscheidungsträgern und IT-Sicherheitsexperten“.

Die Pandemie verstärkt die Sorge vor Ransomware-Angriffen, da die stark angesteigene Anzahl von Home-Office-Mitarbeitern die Angriffsfläche von Unternehmen enorm vergrößert. Damit geht es heute laut Crowdstrike-Einschätzung nicht um die Frage, ob eine Organisation Ziel eines Ransomware-Angriffs wird, sondern lediglich wann. Die Befragten in den europäischen Ländern zahlen dabei im Durchschnitt die höchsten Lösegelder: Den Spitzenwert halten die befragten Unternehmen in den Niederlanden (1,71 Millionen Dollar, also 1,44 Millionen Euro), in Deutschland lag der Wert bei 1,07 Millionen Dollar, somit 920.000 Euro. Das Verhandeln mit den Erpressern scheint also Früchte zu tragen.

Zugleich wächst laut der Umfrage die Angst vor nationalstaatlichen Angriffen. Trotz des massiven Anstiegs der kriminellen Aktivitäten in diesem Jahr glauben 66 Prozent der Befragten, dass nationalstaatlich geförderte Cyberangriffe 2021 die größte Bedrohung für Organisationen wie ihre eigene darstellen werden. Russland (26 Prozent) und China (23 Prozent) sind dabei die beiden Länder, die deutschen IT-Verantwortlichen für das kommende Jahr die meisten Sorgen bereiten.

„Organisationen müssen jetzt mehr denn je ihre digitale Transformation vorantreiben, um ihre Security in die Cloud zu verlagern und so mit modernen Bedrohungen Schritt zu halten und ihre ‚Work from Anywhere‘-Anstrengungen abzusichern“, so Michael Sentonas, Chief Technology Officer bei CrowdStrike. Und für den Notfall wäre es anscheinend auch nicht dumm, Kontakte zu erfahrenen Verhandlungsführern zu knüpfen.

Weitere Informationen finden sich unter www.crowdstrike.com.

 

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