Datenschutzgerecht entsorgen

Festplatten schreddern

4. April 2007, 22:50 Uhr |

Die sicherste Methode, sensible Daten auf Platten oder Bändern zu vernichten, ist die physische Zerstörung des Datenträgers, denn auch mehrfaches Überschreiben verhindert im Allgemeinen nicht die mögliche Rekonstruktion des ursprünglichen Inhalts - ganz abgesehen vom Zeitaufwand des vielfachen Überschreibens.

Zerstörung ist jedoch leichter gesagt als getan, denn herkömmliche Shredder kommen insbesondere mit Festplatten wegen ihres Mixes aus extrem harten und weichen Teilen nicht zurecht. Die Neumeier AG aus Regensburg stellte auf der Cebit 2007 deshalb ein speziell für diesen Zweck entwickeltes Gerät vor, das bis zu 15 Platten oder auch 60 Magnetbänder pro Minute vernichten kann. Die recht kompakte Maschine arbeitet erstaunlich leise, und ihr Arbeitsergebnis kann vom Kunden unmittelbar überprüft werden. Als Preis sind 19.900 Euro angegeben.

Der Shredder wird vom BSI zur Vernichtung schutzbedürftiger Daten uneingeschränkt empfohlen: Um auch nur Teile der Daten zu rekonstruieren, müssten die Fragmente zunächst auf eine annähernd ebene Form gebracht werden, wobei weitere Beschädigungen der Oberfläche wahrscheinlich sind, und dann mit einem Magnetkraftmikroskop untersucht werden. Dieses arbeitet von Natur aus aber so langsam, dass man etwa ein Jahr an einem Fragment arbeiten würde.

Bezeichnenderweise fand sich bei der Anmeldung für das Katalogverzeichnis der Cebit keine passende Kategorie für das Gerät, was den Neuheitswert belegt. Neumeier bietet die Datenträgervernichtung selbst als Dienstleistung an.

LANline/Reinhard Wobst/wj


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