Kaspersky Lab veröffentlicht Malware-Report für das zweite Quartal 2011

Fingierte Antiviren-Programme nehmen überhand

26. August 2011, 7:59 Uhr | LANline/pf

Im Malware-Report für das zweite Quartal 2011 stellt Kaspersky Lab eine Zunahme der Fake-Antiviren-Programme um über 300 Prozent fest. Einer der wichtigsten Trends in der ersten Jahreshälfte sei damit die erneute Zunahme von Schadsoftware, die vorgibt, eine Antiviren-Software zu sein, letztlich aber dazu dient, die Taschen der Cyber-Kriminellen zu füllen.

Darüber hinaus, so der Report, ist das Surfen im Web vor allem in einigen Industrienationen und Schwellenländern gefährlich. 87 Prozent der infizierten Webseiten konzentrieren sich demnach auf zehn dieser Länder. Bei lokalen Gefahren auf Anwender-PCs seien lückenhafte Betriebssysteme und Anwendungen das Hauptrisiko. Während Windows sich inzwischen als sehr sicher erweise, sehe der Report Flash-Anwendungen in Adobe- und Java-Software von Oracle in einem kritischen Licht. Der Report beschäftigt sich überdies mit der Entwicklung rund um Smartphones, der rechtlichen Situation, „Hacktivismus“, Reputationsverlusten und der digitale Währung Bitcoin.

Im Gegensatz zum Jahr 2009, als Cyber-Kriminelle versuchten, Anwender-Computer auf der ganzen Welt mit fingierter Antiviren-Software zu infizieren, sind die Entwickler von Fake-Antiviren-Programmen laut Report nun ausschließlich an Angriffszielen in den Industrienationen und einigen Schwellenländern interessiert, etwa in den USA, Kanada, Großbritannien, Australien und Indien. Dabei stiegen die Angriffszahlen seit März um rund 300 Prozent. Spezielle Fake-Antiviren-Programme für den Mac erlebten ebenfalls eine Renaissance und zeigten, dass Besitzer von Apple Macs zunehmend unter Beschuss stehen.

Die Hauptinfektionsquelle von Anwender-PCs sei heute das Surfen im Web – und zwar über so genannte Drive-by-Downloads. In gefährdeten Ländern wie Russland, dem Irak und Oman sind laut Report 40 bis 60 Prozent der Surfer Web-Angriffen ausgesetzt. Zu den relativ sicheren Ländern zählten unter anderem die Schweiz (20,9 Prozent), Polen (20,2 Prozent) und Deutschland (19,1 Prozent).

Das zweite Quartal 2011 war nach Aussage des Reports weiterhin von einem starken Anstieg von Schädlingen für mobile Plattformen geprägt, und zwar mit Java (J2ME; Java 2 Micro Edition) für ältere Smartphones und einfache Telefone sowie Android für aktuelle Smartphones. Im Vergleich zum ersten Quartal 2011 verdoppelte sich die Zahl der hinzugefügten Einträge, die Schadprogramme unter J2ME feststellen. Jene unter Android stieg um das Dreifache. Die Online-Betrüger nutzten in diesem Umfeld Premiumnummern und Abonnements für kostenpflichtige Dienste, mit deren Hilfe sie das mobile Konto des Telefonbesitzers plündern.

Der vollständige Report ist unter www.viruslist.com/de/analysis?pubid=200883752 veröffentlicht.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Digitaleurope

Weitere Artikel zu Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG Leipzig

Matchmaker+