Mobile-Device-Management in vielen Fällen unzureichend

Forscher warnen Unternehmen vor BYOD-Sicherheitslücken

28. August 2015, 9:15 Uhr | LANline/jos

Eine Studie von F-Secure stellt fest, dass zu viele Unternehmen ihre vertraulichen Daten großen Risiken aussetzen, da sie der Sicherheit von Geräten der Mitarbeiter keine Priorität einräumen.

In 87 Prozent der Unternehmen herrscht die Ansicht, dass durch die Nutzung privater Geräte für die Arbeit die Aufrechterhaltung der Sicherheit zur größeren Herausforderung wird. Aber vielerorts messen die Verantwortlichen dieser Herausforderung keine besonders hohe Priorität im Vergleich zu anderen Risikofaktoren bei. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue Studie von F-Secure. Dazu wurden 1.780 Fachkräfte in europäischen Unternehmen zu ihren Sicherheitspraktiken befragt. Dabei sind laut F-Secure einige erstaunliche Lücken ans Tageslicht gekommen, und zwar bezüglich der Art und Weise, wie Unternehmen das Thema Sicherheit angehen.

Die Untersuchung hat herausgefunden, dass viele Unternehmen sich zwar der Notwendigkeit zuverlässiger Sicherheit bewusst sind, aber oft nicht in der Lage sind, auf diesen Bedarf mit entsprechenden Maßnahmen zu reagieren. Ein Beispiel: 92 Prozent der Befragten gaben an, dass dem Sicherheits-Management eine zunehmende Priorität in den nächsten zwölf Monaten zukommen wird.

87 Prozent stimmten zu, dass der BYOD-Trend (Bring Your Own Device) die Sicherheit „schwieriger gestaltet“. Nur 36 Prozent hatten jedoch eine Mobile-Device-Management-Lösung im Einsatz, um BYOD-Sicherheitsrisiken einfacher zu verwalten.

Dieses Problem trat vor allem in Unternehmen mit 25 bis 199 Mitarbeitern auf, die beim Schutz von BYOD-Flotten und mobilen Geräten in der Regel den größeren Unternehmen hinterherhinken. Spezifische Sicherheitslücken innerhalb dieses Segments sind:

* Nur 29 Prozent hatten eine Mobile-Device-Management-Lösung im Einsatz, im Vergleich zu durchschnittlich 36 Prozent bei dieser Studie.

* Nur 29 Prozent stellten mobile Sicherheitsmaßnahmen für Handys und Tablets bereit, im Vergleich zu durchschnittlich 37 Prozent bei allen Unternehmen.

* Nur 41 Prozent nutzten VPNs, im Vergleich zu durchschnittlich 50 Prozent insgesamt.

* Ein reibungsloser IT-Betrieb, Antivirus-/Malware-Schutz, Schutz vor eingehenden Cyberangriffen, bei denen Finanzinformationen, geistiges Eigentum und Personal- oder Kundendaten gestohlen werden könnten: Diesen sicherheitsrelevanten Aspekten wurden in diesem Segment höhere Prioritäten eingeräumt als die Absicherung einer breiten Palette von Geräten oder mobiler Sicherheit im Allgemeinen.

In Frankreich ist man beim Thema BYOD besorgter, aber weniger aktiv als in Deutschland und Großbritannien

Es gab auch signifikante Unterschiede in verschiedenen Ländern bei der Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen. In Frankreich etwa, wurden die Absicherung einer breiten Palette von Geräten und der Schutz vor eingehenden Cyberangriffen, die es auf Mitarbeiter- oder Kundendaten abgesehen haben, als oberste Prioritäten genannt. Nur 28 Prozent der Befragten in Frankreich hatten jedoch eine Mobile-Device-Management-Lösung im Einsatz. Die Befragten stuften die Sicherung einer breiten Palette von Geräten als zukünftig weniger wichtig ein.

Auf der anderen Seite nutzten 43 Prozent der britischen Befragten bereits eine Mobile-Device-Management-Lösung. Dies gilt trotz der Tatsache, dass die britischen Befragten die Absicherung einer breiten Palette von Geräten nur als achte von möglichen sechzehn aktuellen Sicherheitsprioritäten nannten – und an neunter Stelle als zukünftige Priorität. Die Studie gab auch Einblicke, wie einige weitere europäische Länder und Regionen sich hier voneinander unterscheiden:

* 42 Prozent der deutschen Unternehmen hatten eine mobile Sicherheitslösung im Einsatz, im Vergleich zu 40 Prozent der britischen und skandinavischen und nur 30 Prozent der französischen und polnischen Unternehmen.

* 43 Prozent der britischen Unternehmen setzen eine Mobile-Device Management-Lösung ein, im Vergleich zu 39 Prozent der polnischen, 37 Prozent der deutschen, 34 Prozent der nordeuropäischen – und nur 28 Prozent der französischen Unternehmen.

* 58 Prozent der deutschen Unternehmen nutzten VPNs, im Vergleich zu 51 Prozent der britischen Unternehmen sowie 49 Prozent in den nordeuropäischen Staaten, 46 Prozent in Polen und nur 44 Prozent in Frankreich.

Rüdiger Trost, Sicherheitsexperte bei F-Secure, zufolge ist es ein Fehler, wenn die besonderen Sicherheitsanforderungen von BYOD-Flotten unbeachtet bleiben. Dies stelle eine ernsthafte Sicherheitslücke in der Endpunktsicherheit dar und setze Unternehmen gravierenden Problemen aus.

Die Umfrage fand vom 26. April bis 16. Mai statt. Dabei wurden Daten von 1.780 Befragten in Europa gesammelt. Die Analyse beschränkte sich auf Unternehmen mit 25 oder mehr Beschäftigten und auf die Ergebnisse von 1.278 Befragten.

Weitere Informationen gibt es unter www.f-secure.com.

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Die F-Secure-Untersuchung hat herausgefunden, dass viele Unternehmen sich zwar der Notwendigkeit zuverlässiger Sicherheit bewusst sind, aber oft nicht in der Lage sind, auf diesen Bedarf mit entsprechenden Maßnahmen zu reagieren.

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