Sophos legt die Konsequenzen unzureichender Datensicherheit dar

Fünf kuriose Datenpannen im Jahr 2011

1. Februar 2012, 6:55 Uhr | LANline/Simon Schlede

Datenschutz und Datensicherheit sollten für Unternehmen ein Hauptthema sein. Der internationale Datenschutztag am 28.01.2012 ließ jedoch erkennen, dass nur wenige Unternehmen über ein umfassendes Sicherheitskonzept verfügen. Welche Folgen lückenhaft sichere Datenverwaltung mit sich bringen kann, zeigt Sophos anhand fünf kurioser Vorfälle des letzten Jahres.

Obwohl die Hamburger Datenschützer streng mit Datenmissbrauch von Konzernen wie Facebook und Google sind, wurde in der Aufsichtsbehörde ein Tracking-Dienst eingesetzt, der die Nutzerinformationen nicht gesetzeskonform verarbeitet. Gespräche mit Google über dessen Analysedienst Google Analytics brach die Behörde aus ähnlichen Gründen ab. Die Behörde zog Konsequenzen und ließ die Website vorrübergehend abschalten.

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Informationsfreiheit, Datenschutz und das Internet sind Kernthemen der Piratenpartei. Dennoch konnte im Jahr 2011 in einer E-Mail an Bewerber für Stellen der Fraktion laut Medienberichten jeder Empfänger die E-Mail-Adressen und damit zusätzlich die Namen der anderen Bewerber sehen. Als Grund für die Panne nannte die Partei hohe Arbeitsbelastung.

In Schleswig-Holstein lagerten über einen langen Zeitraum hinweg tausende vertrauliche Patientendaten offen und frei zugänglich auf Servern eines IT-Dienstleisters. Desorganisation und die Nutzung einer handgestrickten Lösung sollen laut eines Landesdatenschützers der Grund für den Fehler gewesen sein. Der betroffene IT-Dienstleister betreibt Datenbanken für mehrere soziale Dienste in Deutschland.

Aufgrund einer Datenpanne im Rathaus Eutin bewarb das Kieler Kreiswehrersatzamt 2.300 Minderjährige für eine Karriere bei der Bundeswehr. Der Grund war, dass das Eutiner Rathaus die fehlerhaften Daten an das Kreiswehrersatzamt übermittelt hat. Die Datensätze stammen aus dem Einwohnermeldesystem. Ein Datenfenster sei irrtümlich falsch ausgefüllt worden, so Mitarbeiter des Rathauses.

Vertrauliche Dokumente der Stadtverwaltung Glücksburg gerieten durch eine Panne in falsche Hände. Ein Mann aus Glücksburg fand die Daten auf Festplatten und Servern, die er nach eigenen Angaben auf einem Flohmarkt erworben hatte. Den Flohmarkt hatte die Verwaltung selbst organisiert, weil sie umgezogen ist. Interessierte Bürger konnten deshalb das alte Inventar erwerben.


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