Übernahme von Axis Security und Athonet

HPE mit SASE und 5G

8. März 2023, 12:00 Uhr | Wilhelm Greiner
© Axis Security

Hewlett Packard Enterprise (HPE) akquiriert Axis Security, einen Anbieter Cloud-nativer Security-Lösungen (nicht zu verwechseln mit Axis Communications, dem Hersteller von Überwachungskameras). Die Übernahme soll das SASE-Portfolio (Secure Access Services Edge) der HPE-Netzwerksparte Aruba ergänzen, indem HPE nun integrierte Cloud-Sicherheit und SD-WAN (Software-Defined WAN) aus einer Hand liefern kann. Die Übernahme folgt nur wenige Wochen nach der Akquisition des Private-5G-Ausrüsters Athonet.

Mit dieser Übernahme, so HPE, reagiere man auf steigende Nachfrage nach integrierten Netzwerk- und Sicherheitslösungen, die „as a Service“ verfügbar sind. Axis Securitys SSE-Plattform (Security Services Edge) dient dem sicheren, performanten Zugriff auf Unternehmens- und Public-Cloud-Ressourcen. Die Cloud-basierte Plattform des Anbieters wird laut HPE-Angaben künftig auf Arubas bestehendem SD-WAN- und Netzwerk-Firewall-Angebot aufbauen. Durch diese Kombination biete man eine vollständige Edge-to-Cloud-SASE-Lösung, die sicherstellt, dass Zero-Trust-Sicherheitskontrollen bei Menschen wie auch Geräten zur Anwendung kommen, von wo aus auch immer sie sich mit den Unternehmensressourcen verbinden.

„Da wir uns von einer postpandemischen Welt verabschieden und eine hybride Arbeitsumgebung zur neuen Normalität geworden ist, wird ein neuer Ansatz für die Netzwerk-Edge-Sicherheit benötigt, um kritische SaaS-Anwendungen zu schützen“, sagt Phil Mottram, Executive Vice President und General Manager von HPE Aruba Networking. Die Konvergenz der Lösungen von Aruba und Axis Security biete den Unternehmen „ein Höchstmaß an Sicherheit sowohl für IoT-Geräte (Internet of Things, d.Red.) als auch für den Zugriff aller Nutzer über geografisch verteilte Standorte hinweg“.

Axis Security mit Sitz in Tel Aviv bietet unter dem Namen Atmos eine Cloud-native SSE-Plattform. Diese dient dazu, authentifizierte Benutzerzugriffe auf private Anwendungen am Netzwerkrand (also nicht nur in der Cloud) zu ermöglichen, ergänzt um drei weitere Bausteine: erstens ein sicheres Web-Gateway (SWG), um Benutzerzugriffe auf das Internet zu schützen, zweitens einen Cloud Access Security Broker (CASB) für den sicheren Zugriff auf SaaS-Applikationen sowie drittens Digital Experience Monitoring (DEM), also eine Überwachung der Zugriffs-Performance.
HPE will die Axis-Technik in das Bestandsportfolio von Aruba Secure Networking integrieren, um das SASE-Angebot zu vervollständigen. Ein Anwenderunternehmen erhalte damit eine flexible Bereitstellung aller Netzwerkkomponenten als Service mit einem zentralen Kontrollpunkt, statt separate Komponenten einzeln erwerben, warten und lizenzieren zu müssen. Außerdem will HPE die SSE-Plattform von Axis Security in sein „Edte-to-Cloud as a Service“-Angebotsportfolio der Marke GreenLake integrieren. So erhalte ein Anwenderunternehmen ein einziges monatliches Abonnement ohne Investitionskosten, dafür aber mit Skalierung nach Bedarf.

HPE konnte jüngst im Rahmen seiner Zahlen für das erste Geschäftsjahresquartal eine starke Nachfrage nach den GreenLake-Angeboten verkünden: Man habe im ersten Quartal 7,8 Milliarden Dollar umgesetzt, zwölf Prozent mehr als im Vorjahresquartal, und: „Angetrieben von unserer marktführenden Hybrid-Cloud-Plattform HPE GreenLake haben wir zum ersten Mal eine beeindruckende Run-Rate von einer Milliarde Dollar an annualisiertem Umsatz erzielt“, so CEO Antonio Neri.
Die Akquisition von Axis Security wird laut HPE-Bekunden voraussichtlich bis zum Ende des zweiten Quartals des HPE-Geschäftsjahres (also bis Ende April) abgeschlossen sein. Der Konzern will die integrierten Edge-to-Cloud-Sicherheitslösungen dann ab dem Folgequartal bereitstellen.

Die Akquisition von Axis Security folgt nur wenige Wochen nach HPEs Übernahme von Athonet, einem Anbieter von Technik für private 5G-Mobilfunknetze für Unternehmen und Netzbetreiber. Die Akquisition erlaube einem Anwenderunternehmen die Kombination von WLAN- und 5G-Mobilfunkabdeckung. Einem Netzbetreiber wiederum eröffne das Portfolio die Möglichkeit, neue differenzierte Services auf WLAN- und 5G-Basis anzubieten. Mittels GreenLake erfolge auch hier die Abrechnung nach Verbrauch.

Durch die Kombination von Aruba und Athonet, so eine Konzernverlautbarung, verfüge man über das umfassendste Private-5G- und WLAN-Portfolio am Markt. HPE setze sich damit an die Spitze des wachsenden Private-5G-Markts, der laut IDC bis 2026 auf 1,6 Milliarden Dollar Jahresvolumen anwachsen soll.

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