Kritische Infrastrukturen (Kritis) sind bei der Vernetzung besonders zu schützen. Um Angriffe in diesem sensiblen Bereich umgehend erkennen und noch rechtzeitig reagieren zu können, soll das Forschungsprojekt "Intelligente Intrusion-Detection-Systeme für Industrienetze" (INDI) zu diesem Zweck neue Sicherheitstechniken entwickeln.
Projektpartner sind die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, die Georg-August-Universität Göttingen, Vattenfall Europe und der deutsche IT-Sicherheitsspezialist Genua. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird das Projekt bis Oktober 2017 mit 1,69 Millionen Euro fördern.
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Nahezu alle Prozesse zur Energieübertragung vom Kraftwerk bis zur Steckdose sind heute mithilfe vernetzter Informationstechnik gesteuert. Diese modernen Industrienetze müssen besonders gegen Cyberangriffe geschützt werden. Möglich wird dies durch intelligente Intrusion-Detection-Techniken, wie sie das Forschungsprojekt INDI hervorbringen soll. Basierend auf dem Konzept der Anomalieerkennung sucht das System Abweichungen im Informationsfluss, registriert und meldet sie. Dabei wird der Netzverkehr in Industrieanlagen automatisch mit Techniken des maschinellen Lernens analysiert und Modelle für den normalen Betrieb der Anlagen berechnet. Diese Modelle ermöglichen es, anomale Kommunikation in den Industrienetzen zu identifizieren und dadurch bekannte und unbekannte Angriffe aufzuspüren. Um eine Beeinträchtigung der empfindlichen Anlagen auszuschließen, ist die Erkennungstechnik in robuste Microkernel-Systeme eingebettet, die gegen gezielte Angriffe gesichert sind.
Ziel des Projektes sind neuartige Sicherheitssysteme, die sich automatisiert an die unterschiedlichen Gegebenheiten von industriellen Steuerungssystemen anpassen. Damit ermöglichen sie zugleich eine spezifische Analyse sowie eine breite Nutzung in der Strom-, Wasser- und Gasversorgung.
Weitere Informationen:
www.vdivde-it.de/KIS/sichere-ikt/kritische-infrastrukturen-kritis