Eine dreimonatige Studie des Virenschutzanbieters Bitdefender hat ergeben, dass fast jedes Fünfte der kleinen und mittelständischen Unternehmen weltweit ernst zu nehmenden Sicherheitsrisiken ausgesetzt ist, weil sie auch nach Einstellung des Supports durch Microsoft weiterhin mit Windows XP arbeiten.
Die Untersuchung wurde in Ländern wie den USA, Großbritannien, Australien, Deutschland, Spanien und Brasilien durchgeführt und hat laut Bitdefender eindeutig gezeigt, dass Unternehmen trotz aller Sicherheitsbedenken auch weiterhin auf das veraltete Microsoft-Betriebssystem setzen. Unternehmen sind jeden Monat millionenfach das Ziel von Malware-Angriffen und Hacker machen sich die Schwachstellen des Systems zu Nutze, um an vertrauliche Daten zu gelangen.
Seitdem der Support am 8. April endete, sind Unternehmen, die weiterhin Windows XP nutzen, anfälliger für Cyber-Angriffe, weil für sie Sicherheits-Updates, nicht sicherheitsrelevante Hotfixes sowie kostenlose oder kostenpflichtige Support-Optionen und technische Inhaltsaktualisierungen ausbleiben.
„Schon wenige Wochen nachdem der Ablauf des Supports angekündigt wurde, wurde eine neue Zero-Day-Schwachstelle im Internet Explorer zu einer echten Bedrohung für XP-Nutzer“, erklärt Catalin Cosoi, Chief Security Strategist bei Bitdefender. „Zumindest bis zur Veröffentlichung eines Microsoft-Patches, das auch für Windows-XP-Nutzer verfügbar gemacht wurde. Dies war allerdings eine Ausnahme, die Unternehmen nicht zu der Annahme verleiten sollte, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird. Die Migration weg von XP ist unumgänglich.“
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Die Bitdefender-Studie zeigte zudem, dass sich 53,4 Prozent der Unternehmen für ein Upgrade auf das weitaus sicherere Windows 7 Professional entschieden haben. Nur ein kleiner Prozentsatz der befragten KMUs setzt auf andere Windows-Versionen wie 7 Home Premium, 7 Ultimate oder Windows 8.1 Pro, einige wenige haben auch spezielle Server-Produkte installiert.
Das Unternehmen, das während der dreimonatigen Analyse am häufigsten im Visier stand, war ein Web-Marketing-Unternehmen. Dort mussten nahezu 800 Millionen Malware-Angriffe abgewehrt werden. Zu den anderen KMUs aus den am häufigsten betroffenen Branchen gehörten ein US-amerikanisches Metallunternehmen, ein britischer Logistikdienstleister, eine spanische Architektenschule und ein australischer Obst- und Gemüsehändler.
Die Untersuchungen kamen darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass 37 Prozent der Angestellten in kleinen und mittleren Unternehmen per Fernzugriff oder von zuhause aus arbeiten. Gleichzeitig erlauben 17 Prozent der kleinen und mittelständischen Betriebe Angestellten mit ihren eigenen Geräten vollständigen Zugriff auf ihr VPN.
Die Bitdefender-Studie fand zwischen März und Mai 2014 mit mehr als 6.600 Unternehmen aus verschiedenen Bereichen wie dem Einzelhandel, der Medizinbranche, dem Bildungssektor und der Industrie statt.