Die Produktion digital absichern

OT-Security aus der IT ableiten

4. April 2022, 7:00 Uhr | Wolfgang Kurz/am

Damit die Betriebstechnik (OT) das Potenzial datengetriebener Geschäftsmodelle nutzen kann, rückt sie näher mit der IT zusammen. Diese Annäherung ist wünschenswert, aber beide Bereiche müssen dies richtig und bedacht umsetzen, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden.

Durch Digitalisierung und Automatisierung wachsen die beiden Bereiche IT und OT nach und nach zusammen. Während das vor ein paar Jahren lediglich eine Option war, ist es inzwischen eine Notwendigkeit, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Beispielsweise erzeugen Maschinenparks konstant Daten. Kombiniert man diese mit Planungsprogrammen wie einem ERP oder einem WMS, lassen sich Liefer- und Prozessketten präziser planen. Da Hardware immer preiswerter wird und ihre Rechenleistung dabei steigt, lassen sich Maschinendaten über IoT-Devices aggregieren und verarbeiten. Die Wartung und Instandhaltung kann mit dieser Datenbasis Austauschintervalle für Ersatzteile anpassen oder ganze Produktionsanlagen digital für Testsimulationen abbilden.

Kommunikation auf Augenhöhe

Damit das funktioniert, müssen beide Bereiche die gleiche Sprache sprechen. Bevor auf der technischen Ebene Projekte starten, müssen IT und OT die Anforderungen und Bedürfnisse der jeweils anderen Abteilung kennen. Für Software und Netzwerkkomponenten ist eine Verfügbarkeit von 99 Prozent vielleicht vertretbar. Für einen Betriebstechniker wäre das zu wenig. Eine Maschine mit einem Prozent Ausfallzeit stünde pro Jahr für mehrere Tage still.

Bei Updates gibt es ähnliche Unterschiede. So sind wöchentliche oder tägliche Softwareupdates in der IT keine Seltenheit. Nutzer können ihre Rechner spontan neu starten, um die Konfigurationen zu laden. In der Betriebstechnik hingegen stehen Wartungsfenster nicht so großzügig zur Verfügung. Gerade Fertigungslinien, die mit sehr hohen oder sehr niedrigen Temperaturen arbeiten, brauchen Stunden oder Tage, um hochzufahren.

In der Produktion steht Funktionalität an erster Stelle. Komponenten müssen auch bei rauen Umwelteinflüssen wie Staub, großen Temperaturunterschieden oder Feuchtigkeit funktionieren. Standardhardware aus der IT stößt hier an ihre Grenzen. Solche Komponenten lassen sich in der Fertigung nicht ohne Weiteres verbauen. Möglicherweise braucht man zertifizierte Schaltschränke oder klimatisierte Hardware-Umbauungen.

Wenn sich beide Bereiche verstehen, schafft das Vertrauen. Gemeinsame Projekte sind dann einfacher zu bewerkstelligen, da man Ziele in Kooperation verfolgt, zu denen ITler und OTler gleichermaßen ihre Fachexpertise beisteuern.

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