Cloud-Security-Spezialist Barracuda aus dem Silicon Valley warnt in seinem vierten jährlichen Ransomware-Bericht vor einer bedenklichen Entwicklung: Seit Beginn des Ukraine-Kriegs zielen viele Cyberangriffe statt auf finanziellen Gewinn darauf ab, so viel Schaden wie möglich zu verursachen. Der Report umfasst Angriffsmuster aus der Zeit von August 2021 bis Juli 2022. Im ersten Halbjahr 2022 haben Barracudas Security-Fachleute mehr als 1,2 Millionen Ransomware-Bedrohungen pro Monat entdeckt.
Bei den 106 öffentlichkeitswirksamen Angriffen, die sich Barracudas Analysten näher angesehen haben, kamen die Hauptziele nach wie vor aus fünf Branchen: Bildung (15 Prozent), Kommunen (zwölf Prozent), Gesundheitswesen (zwölf Prozent), kritische Infrastruktur (acht Prozent) und das Finanzwesen (sechs Prozent).
Die Zahl der Ransomware-Angriffe ist laut dem Report im Vergleich zum Vorjahr in jeder dieser fünf Branchen gestiegen, die Angriffe auf kritische Infrastrukturen haben sich sogar vervierfacht. Die Ransomware-Angriffe auf Bildungseinrichtungen haben sich mehr als verdoppelt, die auf das Gesundheits- und Finanzwesen verdreifacht. Die Dienstleistungsbranche war laut Barracudas Auswertung am stärksten betroffen, aber auch die Ransomware-Angriffe auf Unternehmen aus den Bereichen Automobil, Gastgewerbe, Medien, Einzelhandel, Software und Technologie nahmen zu.
„Viele Cyberkriminelle haben es auf kleine Unternehmen abgesehen und versuchen, sich Zugang zu größeren Organisationen zu verschaffen“, kommentierte Barracudas CTO Fleming Shi. „Da sich Ransomware und andere Cyberbedrohungen ständig weiterentwickeln, war der Bedarf an adäquaten Sicherheitslösungen noch nie so groß wie heute.“ Shis Appell an seine eigene Branche: Es sei für Security-Anbieter wichtig, Produkte zu entwickeln, die unabhängig von der Größe eines Unternehmens einfach zu nutzen und zu implementieren sind. Darüber hinaus sollten sie ausgefeilte Sicherheitstechnologien als Services anbieten, damit sich Unternehmen jeder Größe gegen die sich ständig ändernden Bedrohungen schützen könnten.
„Indem wir Sicherheitslösungen zugänglicher und benutzerfreundlicher machen, kann die gesamte Branche dazu beitragen, sich besser gegen Ransomware und andere Cyberangriffe zu schützen“, so Shi.