Laut dem neuesten "Lagebild Cybercrime" des Bundeskriminalamts (BKA) nimmt Internetkriminalität weiter stark zu. 55 Prozent der Internet-Nutzer sollen bereits Opfer krimineller Vorgänge im Internet geworden sein. "Dass Firmen, öffentliche Organisationen und Privatpersonen Schutzmaßnahmen ergreifen müssen, ist nicht neu. Bislang fehlte allerdings oft noch der Wille, es wirklich zu tun. Das hat sich geändert", kommentiert Kurt Kammerer, Chef der Regify-Gruppe, die sich auf vertrauliche Dienste (Trusted E-Communications) für die digitale Kommunikation spezialisiert hat.
Laut Bitkom verschlüsseln heute rund 15 Prozent der Internet-Nutzer ihre E-Mails und Dateien. Fünf Prozent waren es noch vor einem Jahr. Dazu Kammerer: „Verschlüsselung ist wichtig, zeigt aber nur Wirkung, wenn die Lösungen anwenderfreundlich sind. Ist die Handhabung kompliziert, wird der Anwender mittel- bis langfristig darauf verzichten.“
Wichtig für den Nutzer seien die Nachvollziehbarkeit der Kommunikation (hat der Empfänger sie gelesen?), die Rückverfolgbarkeit (Transaktionshistorie) sowie die Möglichkeit der mobilen und internationalen Nutzung der vertraulichen E-Mail. „Verschlüsselungsverfahren gibt es viele. Bei den meisten hapert es an einer durchgängigen Verschlüsselung, oder sie sind zu kompliziert im Handling“, führt Kammerer aus.
Dass Firmen aus Angst, Opfer einer Straftat im Internet zu werden, auf den Mail-Versand vertraulicher Inhalte verzichten und zum klassischen Briefversand zurückkehren, hält Kammerer für keine Option. „Schnelligkeit der Kommunikation ist heute ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Die E-Mail ist aus dem Geschäftsleben nicht wegzudenken. Alles andere wäre ein Rückschritt“, kommentiert er weiter.
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