Softshell Vendor Report 2018: IT-Sicherheitsmarkt wächst stark

"Security as a Service" krempelt den Markt um

3. Juli 2018, 13:01 Uhr | Von Dr. Wilhelm Greiner.

Der IT-Sicherheitsmarkt bleibt auch 2018 auf deutlichem Wachstumskurs, so der Softshell Vendor Report 2018, den der Value-Added Distributor (VAD) für IT- und Datensicherheit jüngst vorgestellt hat. Drei Faktoren beeinflussen demnach die Marktdynamik maßgeblich: Regularien wie die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die anhaltende Konsolidierung dieses Marktsegments sowie der große Erfolg der Security-Service-Anbieter.

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Softshells Vendor Report erscheint dieses Jahr bereits zum vierten Mal. Die Zahl der erfassten Security-Hersteller wuchs dabei kontinuierlich auf heute 1.725. Bild: Softshell

Der globale Security-Markt hat laut Softshells Report um rund 35 Prozent zugelegt - und dies bei weiterhin steigender Zahl an Fusionen und Übernahmen. Hinzu gesellt sich laut dem VAD die wachsende Zahl der Security-Service-Anbieter.

"Die schiere Menge der Provider, die Sicherheit als Service anbietet, stellt das Marktgefüge auf den Kopf", kommentiert Gerald Hahn, Vorstandsvorsitzender von Softshell. "Reine Service-Anbieter beziehungsweise Security-Broker sorgen für einen merklichen Wandel in der Branche." Seine Prognose: "Ähnlich wie im Versicherungsmarkt werden Kunden aus dem Mittelstand künftig über ein Standard-Security-Paket ihre Grundsicherung erwerben und bei Bedarf Module dazukaufen, die das Schutzniveau weiter erhöhen."

Im Enterprise-Umfeld hingegen erwartet Hahn die Fortführung der Tendenz, Security-Lösungen selbst zu entwickeln. Doch hier werde der Channel das Nachsehen haben: "Wenn Hersteller im Enterprise-Segment zunehmend Direktgeschäft machen, umgehen sie den Channel und die Margen schmelzen dahin."

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Im Softshell Vendor Report 2018 sind 188 Security-Hersteller mit Hauptsitz in der DACH-Region und 1.537 weitere internationale Anbieter erfasst. Bild: Softshell

Im Softshell Vendor Report sind 1.725 IT-Security-Hersteller weltweit erfasst. 444 von ihnen sind in der DACH-Region tätig. Rund 11 Prozent haben laut Softshell-Angaben ihren Hauptsitz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, knapp 17 Prozent aller weltweit agierenden Anbieter verfügen über eine Niederlassung in der DACH-Region. Die hiesige Anbieterschaft ist dabei mittelständisch geprägt: 24 Prozent der im DACH-Raum aktiven Hersteller beschäftigen laut Softshells Erhebung elf bis 50 Mitarbeiter, weitere 22 Prozent 51 bis 200 Mitarbeiter.

Die Trendthemen in der IT-Sicherheitsbranche sind laut Softshell-Angaben Security Automation and Orchestration, künstliche Intelligenz, Machine Learning und Behavioral Analytics (Verhaltensanalysen). Auch Sicherheit im Internet of Things (IoT) und bei vernetzen Industrieanlagen (Industrial IoT, IIoT) seien in aller Munde. Paradoxerweise hinke Deutschland dem Markt beim Wachstumstrend Industrial IoT aber noch immer hinterher: "Der Kompetenz- und Zuständigkeitskampf zwischen den Operational-Technology-Abteilungen von Firmen mit Produktionsanlagen und der IT prägt aktuell die Gemengelage", so Gerald Hahn.

Das Thema Cloud sei hingegen nicht länger Diskussionsgegenstand, vielmehr befinde sich eine Vielzahl von Projekten in der Umsetzungsphase. Auch dies spiegle sich in den Schwerpunkten der Hersteller: Security as a Service ist im aktuellen Vendor Report die Kategorie mit den meisten Herstellern - und reine SaaS-Anbieter, so Softshell, seien hier noch gar nicht inkludiert.

Mehr Aufmerksamkeit dank DSGVO
Das Sicherheitsbewusstsein ist laut Softshell derzeit stark durch äußere Faktoren wir die DSGVO-Einführung geprägt. "Nicht nur IT-Administratoren und Security-Profis setzen sich mit der Datensicherheit auseinander, sondern inzwischen auch die Business-Entscheider", so Hahn. "Sicherheitsthemen haben einen deutlichen Aufmerksamkeitsschub erfahren, und die Relevanz reicht bis in die Vorstandsetage." Auch der Umstand, dass immer mehr Anbieter den Funktionsbereich GRC (Governance, Risk, and Compliance) in ihr Portfolio integrieren, stehe in direktem Zusammenhang mit der DSGVO.

Softshell erfasst Security-Hersteller nicht nur, sondern bewertet sie zudem mit einem hausinternen Rating-System. Künftig will sich der VAD aber nicht mehr nur auf Hardware- und Softwarehersteller beschränken, denn die Zahl reiner Security-Services-Anbieter wächst laut Hahn "rapide": Der 2019er-Report soll deshalb eine eigene Kategorie für Security-Services erhalten, um dieser Entwicklung gerecht zu werden.

Ab Juli soll der Report unter www.softshellvendorreport.de für den Download zur Verfügung stehen.

Dr. Wilhelm Greiner ist freier Mitarbeiter der LANline.

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