Sicherheit für Fahrzeuginformationen: EU-Projekt zum Schutz von Steuereinheiten und Kommunikation

Security-Features im fahrenden Computer

25. August 2008, 22:56 Uhr |

Autos sollen sich in Zukunft gegenseitig vor Gefahren warnen, indem sie per Funk Informationen austauschen. Grundlage für eine solche Verständigung sind sichere Fahrzeugsysteme, die echte von gefälschten Informationen unterscheiden können. Entsprechende Hard- und Softwarekomponenten entwickeln IT-Sicherheitsexperten und Automobilindustrie jetzt gemeinsam im EU-Forschungsprojekt EVITA. "Ziel des Projekts ist ein System, das sowohl die sicherheitsrelevanten Komponenten im Auto als auch die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Steuereinheiten vor Manipulationen schützt", sagt Projektkoordinator Dr. Olaf Henniger vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie. "Andernfalls könnten beispielsweise gefälschte Informationen oder Bauteile in Umlauf gebracht werden." Damit die gesamte Automobilbranche von den Ergebnissen profitiert, werden die Spezifikationen später offen gelegt. Weitere Informationen im Internet unter evita-project.org/ .

Kryptografische Verfahren und geheime Schlüssel sollen Steuergeräte und Steuersoftware vor
Diebstahl, Manipulation oder unerlaubtem Klonen schützen. Gleichzeitig muss das Sicherheitssystem
auch Integrität und Authentizität von Fahrzeuginformationen gewährleisten. Die Grundlage für diese
Sicherheit bildet eine Hardwareeinheit, die ähnliche Funktionen wie ein so genanntes Trusted
Platform Module (TPM) besitzt. Es handelt sich dabei um einen manipulationssicheren Chip, der die
Unverfälschtheit des Systems garantiert.

Die EU fördert das dreijährige Projekt mit 3,8 Millionen Euro, weitere Kosten tragen die
Projektpartner. Ziel ist ein Prototyp, der für weitergehende Tests und Verfeinerungen genutzt
werden kann. Mit einem Einsatz der Systeme auf öffentlichen Straßen ist vor 2014 nicht zu rechnen.
Fraunhofer SIT leitet das Projekt und verifiziert die Sicherheit der Protokolle. Darüber hinaus
tragen die die Fraunhofer-Mitarbeiter wesentlich zum Entwurf der On-Board-Architektur des
Hardware-Bausteins bei, den die Projektpartner dann prototypisch bauen. Außerdem beteiligt sind:
BMW Forschung und Technik, Robert Bosch, Continental Teves, Escrypt, Eurecom, Fraunhofer ISI,
Fujitsu Services AB, Infineon, die Universität Löwen, Mira, Telecom/Paris Tech und Trialog.

LANline/jos


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