Microsoft: Systemverwaltung mit "Embedded ITIL"

Sicherheit und Management vereint

19. Juni 2007, 22:00 Uhr | Dr. Johannes Wiele

Experten favorisieren die Vereinigung von Systemmanagement und IT-Sicherheit schon lange, aber an unterstützenden Produkten fehlt es noch. Microsoft integriert nun "System Center" und "Forefront"-Sicherheitssysteme, um Anwendern eine entsprechende Arbeitsplattform zu bieten.

Microsofts bringt seine "Forefront"-Security-Produkte wie den ISA-Server und den Internet
Security and Acceleration Server 2006 mit den Managementlösungen des "System Centers" zusammen. Bob
Muglia, Senior Vice President Server and Tools Business bei Microsoft, stellte die Produktstrategie
seines Hauses am 2.5.2007 auf einem Launch-Event vor über 1000 IT-Spezialisten in Beverly Hills
vor.

Ein treibendes Element hinter der Entscheidung für die Integration der beiden Produktlinien ist
das Ziel, den Umgang mit Informationssicherheit auch für professionelle Anwender zu vereinfachen.
Eine leichtere Bedienbarkeit von Sicherheitsfunktionen strebt der Hersteller auch im
Endanwenderbereich an – die Strategie schlägt sich hier zum Beispiel in der Konzeption des "
Sicherheitscenters" für Windows und in den vorkonfigurierten Sicherheitsstufen- und Zonen des
Internet Explorers und der Office-Software nieder. Systemverwaltern in Sicherheitsbereich sollen
nun die System-Center-Funktionen angemessene Arbeitserleichterungen bieten. "Gut ausgebildete
Sicherheitstechniker wird man deshalb nicht weniger benötigen als zuvor", erklärte Margaret Dawson,
Group Product Manager für den Sicherheitsbereich bei Microsoft. "Unser Ziel ist vielmehr, den
Sicherheitsverantwortlichen eine bessere Kontrolle über ihren Arbeitsbereich zu verschaffen."
Microsoft denke dabei nicht zuletzt an kleine und mittlere Untenehmen, die mit begrenztem Stab
hohen Sicherheitsanforderungen gerecht werden müssen.

Die Integration von Forefront mit der Systemmanagementplattform hat laut Anbieter außerdem den
Zweck, die Management-konsolen für Sicherheitsspezialisten und andere Systemverantwortliche
einander anzugleichen. Man möchte so auch die Kommunikation zwischen den Security-Fachleuten und
den Spezialisten für den produktiven IT-Betrieb erleichtern und die Abstimmung der
unterschiedlichen Ziele beider Gruppen vereinfachen, was im Zuge des aktuellen Trends zur "
IT-Governance" hilfreich sein könnte (siehe Beitrag auf Seite 48). Im Zuge der Umsetzung des "
Infrastructure Optimization Models" von Microsoft sollen Kernaufgaben für Sicherheit und
Verfügbarkeit wie das Identity- und Access-Management, Change- und Configuration-Management sowie
Reporting und Problem-Management möglichst unter das Dach einer Verwaltungskonsole gebracht
werden.

Besonders stolz ist der Hersteller darauf, ITIL-Prinzipien in seine Software eingebaut zu haben –/
/ / / / / / / / / Microsoft spricht hier von "Embedded ITIL".

KMUs im Blick

Für KMUs kommt das Produkt "System Center Essentials 2007" auf den Markt, eine Verwaltungslösung
für Server, Clients, Software und IT-Services. Auch Großkunden wie der Nahrungsmittelhersteller Del
Monte gaben in Los Angeles allerdings zu erkennen, dass sie Sicherheitssoftware schätzen, die sich
in der Bedienung als "No-Brainer" gibt: Übermäßiger Zwang zum Nachdenken bei Konfiguration und
Administration kostet Zeit und Geld. Microsoft gab ergänzend an, dass viele Kunden im Zweifelsfall
auf "Best-of-Breed"-Produkte verzichteten, wenn sie anderswo eine zentralisierte und problemlose
Verwaltung aller Systeme geboten bekämen.

Mit "Forefront Client Security" stellte Microsoft außerdem ein neues Sicherheitsprodukt für die
PCs von Endanwendern vor, das die Rechner vor Viren, Spyware, Trojanischen Pferden und anderen
Bedrohungen schützen soll. Das zentral verwaltbare Tool ist mit System Center und den Active
Directory Services integriert und lässt sich somit auch zentralisiert verteilen und zentral mit
Richtlinien versorgen. Forefront Client Security wird pro User und pro Device lizenziert, die
Preise beginnen bei 12,72 Dollar pro Client und 2468 Dollar pro Jahr für die Managementkonsole.
System Center Essentials kostet für 50 Clients und 10 Server ab 2000 Dollar.


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