Studie: Private USB-Laufwerke in Unternehmen

Sicherheitslücke private USB-Sticks

21. April 2008, 11:21 Uhr |

Sandisk veröffentlichte Mitte April einen Bericht über die Gefahren bei der Nutzung ungesicherter USB-Flash-Laufwerke in Unternehmen. Die Studie basiert auf einer Telefonbefragung, die Applied Research-West für Sandisk im März 2008 in den USA durchgeführt hat. Die Marktforscher befragten sowohl Endnutzer als auch IT-Manager in Unternehmen.

Die Studie ergab, dass sich IT-Verantwortliche nicht darüber bewusst sind, in welchem Ausmaß ungesicherte Flash-Laufwerke in ihren Unternehmen eingesetzt werden. 77 Prozent der befragten Mitarbeiter haben bereits private USB-Laufwerke auch für berufsbezogene Zwecke genutzt. IT-Verantwortliche schätzten hingegen den Anteil der Mitarbeiter, die private Flash-Laufwerke nutzen, lediglich auf 35 Prozent. Nutzerangaben zufolge sind die am häufigsten auf private Flash-Laufwerke kopierten Dateien Kundeninformationen (25 Prozent), Finanzinformationen (17 Prozent), Geschäftspläne (15 Prozent), Mitarbeiterdaten (13 Prozent), Marketingpläne (13 Prozent), geistiges Eigentum (sechs Prozent) und Quellcodes (sechs Prozent).

Zudem kommt über die Befragung heraus, dass die Mobilität der USB-Flash-Laufwerke ein erhebliches Risiko des Datenverlusts birgt. Etwa einer von zehn Endnutzern gab an, schon einmal ein Flash-Laufwerk an einem öffentlichen Ort gefunden zu haben. Die Befragten sollten zudem drei Dinge nennen, die sie beim Fund eines Flash-Laufwerks an einem öffentlichen Ort tun würden. Dabei gaben 55 Prozent an, dass sie sich die Daten ansehen würden.

Einige Unternehmen haben laut der Studie bereits Maßnahmen ergriffen, um Leitlinien einzuführen und Nutzer über den richtigen Umgang mit USB-Flash-Laufwerken aufzuklären, jedoch handle es sich hierbei größtenteils um reaktive Maßnahmen. Aufgrund von Daten- und Sicherheitslücken in ihren Unternehmen haben rund zwei Drittel (67 Prozent) der IT-Verantwortlichen Leitlinien eingeführt oder werden dies in Kürze tun. Zudem haben etwas mehr als die Hälfte (52 Prozent) aller IT-Verantwortlichen eine Endpoint-Sicherheitslösung eingerichtet. Der Kenntnisstand der Befragten in Bezug auf die Unternehmensleitlinien für USB-Flash-Laufwerke variiert deutlich: 23 Prozent der Endnutzer kennen die Unternehmensleitlinien für Flash-Laufwerke entweder gar nicht oder wissen zwar, dass diese existieren, sind aber mit den Details nicht vertraut. Zugleich gaben fast die Hälfte der Endanwender (44 Prozent) an, nichts von einer Leitlinie in ihrem Unternehmen zu wissen, die das Kopieren von Firmendaten auf private USB-Flash-Laufwerke verbietet. Weitere 16 Prozent wussten noch nicht einmal, dass eine Leitlinie vorhanden ist. 40 Prozent hingegen sagten aus, dass ihr Unternehmen über eine Leitlinie verfüge, die das Speichern von Firmendaten auf privaten Flash-Laufwerken verbietet. Die Angaben der IT-Manager stimmten mit denen der Endnutzer überein: 23 Prozent gaben an, dass ihre Mitarbeiter Leitlinien nur begrenzt verstehen, 33 Prozent hingegen hätten mäßiges Verständnis, 28 Prozent verfügten über ein angemessenes und 19 Prozent über ein umfassendes Verständnis. 41 Prozent der IT-Manager berichteten, dass sie zumindest ein gewisses Unbehagen bezüglich der Verwendung von USB-Flash-Laufwerken in ihrem Unternehmen hätten. Endnutzer in Unternehmen bestätigten diese Bedenken. Sie berichteten, dass jedem Fünften nicht bewusst sei, dass eine Datenübertragung auf Flash-Laufwerke Gefahren birgt. Dies stelle ein signifikantes Datenverlustrisiko dar.

Für Gil Mildworth, Senior Director of Marketing der Sandisk Enterprise Division, zeigt die Studie, dass "die IT-Verantwortlichen zur Abwendung der Gefahren effektivere Methoden sowie Aufklärung und Lösungen im technischen Bereich benötigen". Seiner Einschätzung nach können nur hierarchische Lösungen wie ein intelligentes Gerätemanagement, Datenüberwachung und eine zentralisierte Leitlinienumsetzung die Gefahr ausreichend eindämmen, ohne die Produktivität und Mobilität zu beeinträchtigen.

LANline/dp


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