Studie: Zwei Drittel gegen Nutzung von Facebook & Co. am Arbeitsplatz

Social Media: „Privatsache“ oder „Sicherheitsrisiko“?

25. Januar 2011, 8:31 Uhr |

Eine deutliche Mehrheit von Fach- und Führungskräften aus der IT-Branche spricht sich gegen die Nutzung so genannter Social-Media-Dienste wie beispielsweise Xing, Facebook oder Twitter am Arbeitsplatz aus. Zwei Drittel der im Rahmen einer Studie der Nationalen Initiative für Informations- und Internetsicherheit (NIFIS e.V.) Befragten halten offenbar nichts davon, wenn sich ihre Mitarbeiter während ihrer Arbeitszeit in sozialen Netzwerken aufhalten - wenn auch mit unterschiedlicher Begründung: Vierzig Prozent vertreten die Ansicht, dass "die Nutzung dieser Dienste Privatsache ist und aus diesem Grund auch nur privat durchgeführt werden sollte". Geht es hier eher um den Verlust von Arbeitszeit, sehen weitere 26 Prozent in der Nutzung der Dienste am Arbeitsplatz sogar "ein nicht zu kalkulierendes Risiko für die IT- und Informationssicherheit eines Unternehmens." Konsequenz: "Diese Dienste sollten generell im Unternehmen gesperrt werden."

Auf der anderen Seite steht ein gutes Drittel (34 Prozent), das die möglichen positiven
Auswirkungen in den Vordergrund stellt. Social-Media-Dienste stellen danach eine „schnelle und
unkomplizierte neue Form der Kommunikation dar“. Mitarbeitern sollte daher die Nutzung erlaubt
sein, „da hier ein wertvoller Austausch von Informationen ermöglicht wird, von der auch das
Unternehmen profitieren kann.“

Daneben wollte die NIFIS nach eigenen Angaben auch in Erfahrung bringen, wie die Experten das
Geschäftsgebaren von Diensten wie Facebook oder auch Google beurteilen, das derzeit insbesondere in
datenschutzrechtlicher Hinsicht in der Diskussion steht. Dabei geht es um die Sammlung und
Weitergabe von persönlichen Daten beziehungsweise um umstrittene Angebote wie Google Streetview.
Knapp über die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, dass solche Vorgehensweisen im Zusammenhang
mit der Vernetzung verschiedener Kanäle, der Kontaktfreude und dem Mitteilungsbedürfnis vieler
Menschen „normal“ sei und „jemand, der freiwillig Teil des Ganzen ist, sich nicht beschweren
dürfe“. Allerdings meinen immerhin 44 Prozent, dass der Umgang der genannten Unternehmen mit
persönlichen Daten „nicht zu dulden“ sei und diesem Geschäftsgebaren ein Riegel vorgeschoben werden
müsse. Nur vier Prozent denken hingegen, dass die Vorgehensweise von Facebook, Google & Co.
sogar „notwendig ist, damit neue Dienste entwickelt und verbreitet werden können“. Übertriebener
Datenschutz blockiere daher Innovationen.

Zur Studie: Im Rahmen der Studie „IT-Sicherheit und Datenschutz 2011“ wurden 100 Fach- und
Führungskräfte aus der IT-Branche befragt. Die Umfrage erhebe keinen Anspruch auf
Repräsentativität, lasse aber Rückschlüsse auf eine Grundstimmung in der Branche zu.

Fragen und Antworten in der Übersicht:

A. Social Media Dienste wie Xing, Facebook und Twitter sind derzeit in aller Munde: Was halten
Sie von der Nutzung dieser Dienste am Arbeitsplatz?

1. Die Nutzung dieser Dienste ist Privatsache und sollte daher auch nur privat vorgenommen
werden, nicht am Arbeitsplatz (40 Prozent) 2. Die Nutzung dieser Dienste am Arbeitsplatz stellt ein
nicht zu kalkulierendes Risiko für die IT- und Informationssicherheit eines Unternehmens dar.
Deshalb sollten diese Dienste gesperrt werden (26 Prozent) 3. Es handelt sich hierbei um eine
schnelle und unkomplizierte neue Form der Kommunikation. Mitarbeitern sollte die Nutzung erlaubt
sein, da hier ein wertvoller Austausch von Informationen ermöglicht wird, von der auch das
Unternehmen profitieren kann (34 Prozent).

B. Das Geschäftsgebaren von Facebook, Google & Co. ist insbesondere in
datenschutzrechtlicher Hinsicht aktuell ein viel diskutiertes Thema. Ihre Meinung dazu?

1. Das ist im Zusammenhang mit der Vernetzung verschiedener Kanäle, der Kontaktfreude und dem
Mitteilungsbedürfnis vieler Menschen ein ganz normaler Vorgang. Jemand, der freiwillig Teil des
Ganzen ist, sollte sich daher auch nicht beschweren (52 Prozent).

2. Der Umgang dieser Unternehmen mit persönlichen Daten ist nicht zu dulden. Dagegen muss etwas
unternommen werden (44 Prozent).

3. Die Vorgehensweise ist sogar notwendig, damit neue Dienste entwickelt und verbreitet werden
können. Übertriebener Datenschutz blockiert Innovationen (4 Prozent).

LANline/jos


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