Industrienationen im Fokus der Cyberkriminalität

Sophos veröffentlicht Malware-Infektionsraten weltweit

27. Mai 2016, 5:55 Uhr | LANline/jos

Eine jüngst veröffentlichte Studie von Sophos hat einen Blick auf Angriffsziele Cyberkrimineller weltweit geworfen. Demnach sind erwartungsgemäß die Industrienationen die beliebtesten Angriffsziele. Die höchsten Malware-Infektionsraten zeigen sich indes in anderen Teilen der Welt.

Sophos veröffentlichte vor Kurzem Zahlen zu Malware-Infektionsraten. Für die Studie wurden zwischen dem 1. Januar und dem 8. April 2016 Informationen von Millionen von Endpoints weltweit gesammelt und von den internationalen Security-Experten der Sophos Labs analysiert.

Dazu haben die Sophos-Experten auch die Bedrohungsrate, die sogenannte „Threat Exposure Rate (TER)“, der einzelnen Länder ausgewertet. Die TER-Daten repräsentieren die Malware-Infektionen und Angriffe pro 1.000 Endpoints in jedem Land. Dabei zeigte sich, dass obwohl die westlichen Wirtschaftsnationen öfter angegriffen wurden, sie in der Regel eine niedrigere TER aufwiesen. Zu den Nationen mit den niedrigsten TER-Werten zählten beispielsweise Frankreich mit 5,2 Prozent, Kanada mit 4,6 Prozent, Australien und Deutschland mit je 4,1 Prozent, die USA mit drei Prozent und das Vereinigte Königreich mit 2,8 Prozent. Insgesamt präsentierten sich europäische Länder mit TER-Werten deutlich unter zehn Prozent als weniger betroffen. Zu den Ländern mit dem höchsten Anteil von Endpoints, die von Malware infiziert waren, zählten Algerien mit 30,7 Prozent, Bolivien mit 20,3 Prozent, Pakistan mit 19,9 Prozent, China mit 18,5 Prozent und Indien mit 16,9 Prozent.

Die Sophos-Experten führen diese scheinbare Diskrepanz zwischen Beliebtheit als Angriffsziel und tatsächlichen Malware-Infektionen darauf zurück, dass in den Industrienationen neuere, technisch besser ausgestattete Rechner stehen als in weniger wohlhabenden Staaten. Die finanziellen Möglichkeiten sowie die Bereitschaft, regelmäßig in Sicherheit zu investieren, sind in den Industrienationen deutlich höher.

Als einen weiteren Aspekt für die geringeren Infektionsraten in Industrienationen nennt Chester Wisniewski, leitender Sicherheits-Berater bei Sophos, auch das Nutzerverhalten. „Ein US-amerikanischer User wird in aller Regel eher auf eine US-amerikanische Website surfen, ein deutscher eher auf eine deutsche. Man bleibt also tendenziell eher innerhalb seines relativ geschützten Systems, in dem Websites auf Malware gefiltert werden.“

Mehr zum Thema:

Malware spricht Deutsch

Web-App-Sicherheit mit DDoS-Abwehr

Zu wenig Mitarbeiterschulung gefährdet Sicherheit im Großraumbüro

CeBIT 2016: Sophos präsentiert Synchronized Security

Die TER-Daten repräsentieren die Malware-Infektionen und Angriffe pro 1.000 Endpoints in jedem Land.

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Ulteo

Weitere Artikel zu ComputerLinks GmbH

Weitere Artikel zu E.E.P.D. GmbH Electronic Equipment Produktion & Distribution GmbH

Matchmaker+