Eleven-E-Mail-Security-Report Oktober 2012: Spam wird gefährlicher

Sprunghafter Anstieg von Drive-by-Angriffen und Malware-E-Mails

22. Oktober 2012, 8:40 Uhr | LANline/sis

Im August und September 2012 verzeichnete das Research-Team von Eleven einen deutlichen Anstieg per E-Mail verbreiteter Malware. Dies geht aus dem Eleven-E-Mail-Security-Report Oktober 2012 hervor. Das größte Wachstum fällt dabei auf so genannte Drive-by-Angriffe, bei denen E-Mails auf manipulierte Websites verlinken, deren Öffnen im Browser zur Infektion des Rechners führt.

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Die Zahl der Drive-by-Angriffe wuchs zwischen August und September 2012 um mehr als das 80fache. Ihr Anteil am gesamten Spam-Aufkommen stieg von 0,1 auf 9,5 Prozent. Dieses Wachstum ging nicht auf Kosten der „klassischen“ Malware-E-Mail, bei der sich die Schadsoftware im Dateianhang befindet: Die Zahl der Malware-E-Mails stieg im September um 119 Prozent, gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat sogar um 252,8 Prozent. Die Virenausbrüche blieben in etwa auf dem Niveau des Vormonats (minus 5,7 Prozent), hatten aber im August um 50,5 Prozent zugelegt. Gegenüber September 2011 betrug das Plus 186,4 Prozent, so der Report.

Nach dem starken Wachstum im Juni und Juli ging das Spam-Aufkommen im August und September wieder etwas zurück. Dabei blieb es zunächst auf dem hohen Juli-Niveau und fiel im September um 36,5 Prozent. Insbesondere in der zweiten Septemberhälfte blieben einige große Spam-Wellen aus und sorgten für den Rückgang. Dennoch befand sich das Spam-Niveau laut Eleven weiterhin deutlich über den Werten der ersten fünf Monate des Jahres. Weiter ging auch der Anteil der schädlichen Nachrichten am gesamten E-Mail-Aufkommen zurück. So lag der Anteil im September bei 72,0 Prozent, während es im August noch 82,9 Prozent waren.

Laut Eleven war das Ausbleiben der großen Spam-Wellen aus Saudi-Arabien der Hauptgrund für den Spam-Rückgang. Im Juni und Juli hatten diese Wellen maßgeblich zum Wachstum beigetragen. Im September belegte Saudi-Arabien unter den Spam-Herkunftsländern lediglich Platz 7 mit 5,3 Prozent aller Spam-E-Mails. Im August lag das Land auf Platz 1. Nun hat Indien wieder den unrühmlichen Titel des Spam-Weltmeisters (16,4 Prozent). Anschließend folgen die Türkei (5,8 Prozent) und Spanien mit 5,6 Prozent. Der langjährige Spitzenreiter USA belegte Platz 5 mit 4,3 Prozent. Aus Deutschland kam im September deutlich weniger Spam. So lagen deutsche IP-Adressen im August 2012 noch mit 7,7 Prozent auf dem dritten Platz. Im September war mit 2,7 Prozent nur noch Platz 10 zu erreichen.

Zudem zeigt der Report, dass sich der Spam-Versand verteilt. So waren im August die fünf größten Spam-Herkunftsländer für mehr als die Hälfte aller Spam-E-Mails verantwortlich (59,9 Prozent). Der Anteil sank im September jedoch auf etwas mehr als ein Drittel (38,7 Prozent). Ferner nahm der Anteil besonders gefährlicher E-Mails drastisch zu: Drive-by-Mailings belegten mit 9,5 Prozent Platz 3 unter den Spam-Themen und auch betrügerische (Scam-)E-Mails legten von 0,2 Prozent auf 2,1 Prozent zu. Wichtigstes Spam-Thema blieb laut Eleven Werbung für pharmazeutische Produkte.

Beim Malware-Versand fiel vor allem eine fortgesetzte gezielte Ansprache deutscher Nutzer auf. So zielten Angreifer unter anderem erneut auf die „Deutsche Post“ und die Sparkassen. International fanden vor allem bekannte und beliebte Marken Anwendung als Vorwand für die Malware-Verbreitung und für Drive-by-Angriffe. Dazu gehörten neben Social-Media-Plattformen wie Linkedin und Facebook auch Microsoft sowie die US-Verbraucherschutzorganisation Better Business Bureau.

Den vollständigen Report gibt es unter www.eleven.de/eleven-security-reports.html.

Der Eleven-Security-Report zeigt, dass das Spam-Verhalten im September zwar zurückging, die Angriffe an sich jedoch gefährlicher wurden.

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