Im Mai verzehnfachten sich Malware-E-Mails, das Spam-Aufkommen stieg um 17 Prozent

Sprunghaftes Malware-Wachstum im Mai 2012

11. Juni 2012, 5:58 Uhr | LANline/sis

Die Monate April und Mai 2012 waren von einem deutlichen Anstieg in den Bereichen Malware, Phishing und Spam geprägt. Dies geht aus dem Eleven E-Mail-Security-Report Juni 2012 hervor. Dabei stieg die Zahl virenverseuchter E-Mails von April zu Mai um 927,3 Prozent auf mehr als das Zehnfache. Neue Virenausbrüche konnte sich mehr als verdreifachen (Anstieg um 251,6 Prozent).

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Obwohl im 1. Quartal 2012 das Spam-Volumen zurückgegangen war, legte das Spam-Aufkommen im Mai um 17,3 Prozent zu. Auch die Phishing-Angriffe, die im 1. Quartal um knapp 170 Prozent zugenommen hatten, setzten ihr Wachstum fort und stiegen im Mai um weitere 18,5 Prozent. Zudem gehört Deutschland wieder zu den größten Spam-Versendern weltweit: Erstmals seit Abschaltung des Rustock-Botnets kehrte Deutschland im Mai in die Top 10 zurück.

 

Der Trend, Feiertage und Großereignisse als Anlass und Köder für Spam-Kampagnen zu nutzen, war mitverantwortlich für den Anstieg. Neben einer Reihe von Spam-Wellen zum Muttertag stand der Mai 2012 bereits im Zeichen der Olympischen Spiele in London. Insbesondere angebliche Ticket-Lotterien setzten Kriminelle mehrfach als Aufhänger für Spam- und Phishing-E-Mails ein. Dieser Trend setz sich voraussichtlich bis zum Beginn der Spiele am 27. Juli 2012 noch deutlich weiter fort.

 

Auch die Tendenz, Kampagnen spezifisch an Nutzer bestimmter Länder zu richten, hat sich fortgesetzt und ausgeweitet. Zudem beobachtete das Eleven-Research-Team seit Anfang des Jahres einen spürbaren Anstieg an Spam-Wellen, die potenzsteigernde Medikamente bewerben und in gutem Deutsch verfasst sind. Auch im Spam-Bereich nimmt die Regionalisierung deutlich zu.

 

Weiter erkannte das Research-Team eine breitere geografische Verteilung beim Spam-Versand. Neben Asien mit vier Ländern in den Top 10 gehörten auch je zwei Länder aus Osteuropa und Südamerika zu den Top-Spam-Versendern. Zudem sind mit den USA (Platz 6 mit 3,8 Prozent) und Deutschland auch zwei westliche Industriestaaten vertreten. Spitzenreiter blieb Indien mit 11,0 Prozent, gefolgt von Vietnam (6,2 Prozent) und Brasilien (5,9 Prozent).

 

Erstmals seit Abschaltung des Rustock-Botnets im März 2011 kehrte Deutschland im Mai 2012 mit Platz 10 und einem Anteil von 2,8 Prozent am gesamten Spam-Aufkommen wieder unter die größten Spam-Versender zurück. Das „Comeback“ westlicher Industrieländer komplettierten die USA auf Platz 6 sowie Frankreich, das im April Platz 7 belegte (4,5 Prozent). Trotz des Anstiegs des Spam-Aufkommens sank der Anteil von Spam am gesamten E-Mail-Aufkommen zwischen März und Mai 2012 von 72,9 Prozent auf 69,1 Prozent. Hauptgrund war der rasante Anstieg anderer E-Mail-Kategorien, insbesondere der Malware-E-Mails, so Eleven.

 

Gefälschte Luxusartikel konnten ihren Anteil von 6,9 Prozent im April auf 14,0 Prozent im Mai mehr als verdoppelten und erreichten Platz 3 der Spam-Themen. Spitzenreiter blieb Pharma-Spam, der im gleichen Zeitraum aber von 43,1 auf 34,4 Prozent fiel, gefolgt von Casino-Spam (15,8 Prozent im Mai).

 

Das explosionsartige Malware-Wachstum ging vor allem auf Trojaner zurück. Neben „Klassikern“ wie Zbot verzeichnete Eleven auch weniger weit verbreiteter Malware, wie die Trojaner Matsnu, Bublik oder Gypikon. Beliebte Tricks waren erneut angebliche Zustellbenachrichtigungen, Handyrechnungen und Lieferscheine. Aber auch erpresserische E-Mails traten auf, die dem Empfänger eine Strafanzeige androhten und im Anhang vermeintliche Beweisfotos versprachen.

 

Den vollständigen Report gibt es unter www.eleven.de/eleven-security-reports.html.


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