Zunahme politischer Themen bei Spam- und Phshing-Mails

Storm-Botnet verkündet Dritten Weltkrieg

7. August 2008, 22:57 Uhr |

Trend Micro informiert in seinem Malware-Report fürJuli 2008 über die Entwicklung der aktuellen Bedrohungslandschaft im Juli 2008.

In kurzer Folge bombardierten die kriminellen Akteure hinter dem so genannten "Storm-Botnet"
arglose Anwender mit Spam-Nachrichten zu angeblich brisanten politischen Neuigkeiten.

Das Ziel: Neugierige Anwender sollen auf einen Link klicken, der die Infektion ihres Systems
startet. Neben politischen Themen versuchte es die Malware-Szene im Juli mit Videos von Angelina
Jolie und gefälschten Benachrichtigungen über unzustellbare Pakete. Das Brisante daran: Bei
Infektion wurden gezielt Online-Banking-Daten ausspioniert.

Die Betreiber des Storm-Botnets haben Trend Micro zufolge auch im Juli nichts unversucht
gelassen, um ihr Netzwerk aus Zombie-Rechnern weiter auszubauen. Über eingebettete Links in
Spam-E-Mails soll der arglose Anwender dazu verleitet werden, eine Webseite zu besuchen, von der
aus die Infektion mit Malware gestartet wird. Die Besonderheit bei Storm liegt im häufigen Wechsel
der Social-Engineering-Tricks: Im Juli entdeckte Trend Micro Spam-E-Mails mit angeblichen
Neuigkeiten zum Terrornetzwerk von Osama bin Laden, einer bevorstehenden weltweiten Finanzkrise,
einer Terroristenfahndung des FBI auf der Social-Networking-Seite Facebook sowie dem Beginn des
Dritten Weltkrieges durch einen iranischen Angriff auf die USA.

Aufgrund des stetigen Wechsels der Social-Engineering-Themen steigt einerseits durch den
aktuellen Bezug die Chance, dass Anwender ihrer Neugierde nachgeben. Andererseits könnte dies auch
der Versuch sein, die unvermeidliche Blockade durch Anti-Spam-Lösungen etwas hinauszuzögern.

Im Juli 2008 identifizierte Trend Micro unter anderem Spam-E-Mails, die mit einem angeblichen
Video zu einem El-Kaida-Anschlag in Peru auf sich aufmerksam machten. Die E-Mails in spanischer
Sprache sind im Stil von CNN en Español beziehungsweise El Commercio aufgemacht, beides sind in
Lateinamerika populäre News-Seiten. Der Link zu dem angeblichen Video startet einen Download, der
den Trojaner TROJ_DROPPER.ODZ auf das System lädt. Über das Trend Micro Smart Protection Network
waren Anwender innerhalb kürzester Zeit vor diesem und anderen Social-Engineering-Tricks geschützt.
Sobald ein neuer Angriffsversuch auch nur ein einziges Mal entdeckt wurde, blockiert das Smart
Protection Network weltweit alle weiteren Attacken bei Trend Micro Kunden.

Zustellung gescheitert: Trend Micro entdeckt gefälschte UPS-Nachrichten

Immer öfter nutzen Konsumenten in Europa private Paketservices wie UPS und andere Anbieter. Für
die Kundenkommunikation setzen solche Dienstleister oftmals auf E-Mails, um zum Beispiel über den
Stand einer Sendung zu informieren. Die Malware-Szene nimmt dies als Vorlage für ihr Social
Engineering: Viele Computernutzer erhielten im Juli eine angebliche UPS-Benachrichtigung über ein
unzustellbares Paket. Bei dem angehängten Abholschein handelt sich in Wirklichkeit um die Spyware
TSPY_ZBOT.PF.

Die Malware lädt eine verschlüsselte Konfigurationsdatei mit URLs aus dem Bankenbereich
herunter. Sobald ein Anwender eine dieser URL aufruft, zeichnet die Spyware alle Tastatureingaben
auf und verschickt das Protokoll an eine Internetseite. Das immense Schadenspotenzial dieses
Angriffes ist offensichtlich.

Weder originell noch subtil, aber trotzdem wirksam: Mit dem Versprechen angeblicher Nacktvideos
weiblicher Stars und Sternchen lassen sich immer noch Anwender zum Klick auf einen Link bewegen. Im
Juli 2008 versuchte es die Malware-Szene mit der Schauspielerin Angelina Jolie: Der in einer
Spam-E-Mail eingebettete Link führte natürlich nicht zu einem Video, sondern zum Download des
Trojaners TROJ_DLOAD.DI, der wiederum für die Installation von Spyware bekannt ist.

LANline/wj


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