Mit 2,89 Punkten ist "Blackberry 7.0" das sicherste Betriebssystem der Trend-Micro-Studie. Darauf folgen IOS (1,7 Punkte) und "Windows Phone 7.5" (1,61 Punkte). Den letzten Platz belegt "Android 2.3" mit 1,29 Punkten. Dies sind die Ergebnisse einer Studie der Analystenhäuser Altimeter Group, Enterprise Mobility Foundation und Bloor Research in Zusammenarbeit mit Trend Micro. Unter anderem untersuchten die Analysten integrierte Sicherheitsfunktionen, mobiles Geräte-Management, Authentifizierung, Firewall und Virtualisierung.
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Am sichersten ist der Untersuchung zufolge die Blackberry-Plattform mit ihren auf Unternehmensanforderungen ausgelegten Sicherheits- und Verwaltungsfunktionen. Dies sei von Vorteil, wenn beispielsweise leitende Angestellte andere Rechte erhalten als externen Mitarbeiter. Allerdings gibt es eine Einschränkung im Hinblick auf Funktionen und Schutzvorkehrungen. Wenn der Anwender mit Blackberry-Internet-Services (BIS) selbst Änderungen vornimmt, greifen diese Anwendungen nicht. Die Vorkehrungen sind im Normalfall aktiviert oder lassen sich über den Blackberry-Enterprise-Server (BES) aktivieren. Ist das Gerät nicht über BES bereitgestellt, deaktiviert das System einige starke Schutzvorkehrungen, beispielsweise das Entfernen des Passwortschutzes, so die Studie.
Mit deutlichem Abstand folgt Apples IOS. Da es sich dabei um ein geschlossenes „Ökosystem“ handelt, ist die Bedrohungslage gering. So kontrolliert der Hersteller Hardware, Software und den App Store. Zudem filtert Apple die Anwendungen, bevor diese für die Allgemeinheit verfügbar sind. Anwendungen laufen in einer so genannten „Sandbox“ in ihren eigenen Speicherumgebungen. Schadhafte Programme haben es laut der Studie damit schwer, nach Informationen zu spionieren und andere zu beeinflussen. Während bei Blackberry die IT-Verantwortlichen die vollständige Kontrolle über das Endgerät haben, können diese bei IOS-Geräten nur Einstellungen vornehmen, wenn die Benutzer auch die Erlaubnis dazu erteilt haben.
Microsoft hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und mit Windows Phone ein einigermaßen robustes und sicheres Betriebssystem für Smartphones entwickelt, so die Studie. Zwar ist die aktuelle Version für einen umfangreichen Vergleich noch nicht lange genug auf dem Markt, dennoch konnten die Analysten nach eigenen Angaben einige Erkenntnisse aufzeigen. So erstellt das Betriebssystem ähnlich wie Android mithilfe von Privilegien und Isolationstechniken Sandbox-Prozesse. Diese bei Windows „Kammern“ genannten Prozesse basieren auf einem Richtliniensystem, das im Gegenzug festlegt, auf welche Systemfunktionen die Prozesse innerhalb einer solchen Kammer zugreifen können.
Bei Android werden die meisten Geräte noch mit Version 2.x und nicht der aktuellen Version 4 ausgeliefert. Aus diesem Grund gibt es keine zentrale Möglichkeit, Betriebssystem-Updates bereitzustellen – viele Benutzer müssen daher für eine lange Zeit ohne entsprechenden Schutz auskommen. Demgegenüber stehen laut der Studie Vorteile wie die Tatsache, dass Anwendungen auf das Netzwerk nicht ohne vorherige Zustimmung durch die Benutzer zugreifen können. Da die Benutzer die entsprechende Berechtigung ohne exakte Kenntnisse der Funktionsweise der Apps erteilen, bleibt diese oft unklar.
Laut Nigel Stanley, Practice Leader Security bei Bloor Research und einer der Autoren der Studie, äußern viele Sicherheitsexperten noch immer große Bedenken, wenn es um den Einsatz privater mobiler Endgeräte im Unternehmen geht. Neben den technischen Herausforderungen seien für die Unternehmen eine durchdachte Sicherheitspolitik sowie Benutzerschulungen unerlässlich.
Die Studie findet sich unter www.trendmicro.de/media/wp/ent-readiness-mobile-platforms-whitepaper-de.pdf.