Security-Befragung von CA und Ponemon Institute

Studie: Das Thema Cloud-Sicherheit birgt Sprengstoff

18. Mai 2011, 8:47 Uhr | LANline/wg

Die Studie des Ponemon Institutes mit dem Titel "Security of Cloud Computing Providers" verdeutlicht laut Auftraggeber CA, dass Anbieter und Anwender von Cloud-Lösungen beim Thema Sicherheit in eine Sackgasse steuern. Denn die Cloud-Anbieter legen mehrheitlich, so ein Ergebnis der Befragung, einen stärkeren Fokus auf Kostensenkung und schnelle Service-Einführung als auf Sicherheit. Dies erstaunt, sind doch Cloud-Service-Kunden bekanntlich gänzlich anderer Ansicht und stufen Security immer wieder als größte Hürde auf dem Weg zur Cloud-Nutzung ein.

79 Prozent der Cloud-Service-Provider stellten nur maximal zehn Prozent ihrer IT-Ressourcen für Sicherheit oder Kontrolle bereit. Nur 30 Prozent der befragten europäischen Anbieter (in den USA: 25 Prozent) stufen Cloud-Sicherheit als eine der wichtigsten Aufgaben ein.
 

„Der Fokus auf Kostenreduktion und schnelle Einführung mag Cloud-Anbietern derzeit reichen“, so Henk van der Heijden, Vice President Security Sales Europe bei CA Technologies, „doch sobald Unternehmen an dem Punkt anlangen, an dem einzig noch die sensiblen Daten und Anwendungen nicht in die Cloud migriert sind, beginnt die Sackgasse.“

Die Branche steuere damit auf einen „Cloud-Stau“, also auf eine Verlangsamung oder gar den Stillstand von Cloud-Einführungen. „Das wird so lange andauern, bis die Unternehmen überzeugt sind, dass die Sicherheit in der Cloud genauso gut oder besser ist als die Sicherheit im eigenen Unternehmen“, so van der Heijden.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie in Kürze:
* Weniger als 20 Prozent der Cloud-Anbieter in Europa und den USA betrachten Sicherheit als Wettbewerbsvorteil.
* 69 Prozent der Cloud-Anbieter schieben den Anwendern den schwarzen Peter zu: Für die Sicherheit seien hauptsächlich die Cloud-Nutzer verantwortlich. Diese sehen das aber ganz anders: Nur rund ein Drittel (35 Prozent) der befragten Anwender fühlen sich für die Sicherheit verantwortlich. Als gemeinsame Verantwortung von Provider und Kunde betrachten das nur 16 Prozent der Anbieter, hingegen aber 33 Prozent der Nutzer. Ein weiteres Drittel (32 Prozent) der Anbieter wie auch der Nutzer sehen allein die Cloud-Provider in der Sicherheitsverantwortung.
* Zudem besteht eine Schere bei den Betrachtungsweisen des Themas „geistiges Eigentum“: 68 Prozent der Cloud-Anwender betrachten ihr geistiges Eigentum als zu sensibel für die Cloud. Immerhin sehen das aber 42 Prozent der Anbieter genauso – auch das sollte zu denken geben.

„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Nutzer von Cloud-Computing-Lösungen verbesserte Sicherheitssysteme verlangen“, kommentiert Dr. Larry Ponemon, Vorstandsvorsitzender und Gründer des Ponemon Institute. „Letztlich sollten sowohl Cloud-Anwender als auch -Anbieter erkennen, wie wichtig es ist, gemeinsam an einer sicheren IT-Umgebung zu arbeiten.“

Für die Studie hat das Ponemon Institute 127 Cloud-Service-Provider befragt, davon 103 in den USA und 24 in sechs europäischen Ländern. Laut den Befragten ist SaaS (Software as a Service) mit 55 Prozent Anteil das meistgenutzte Cloud-Angebot, gefolgt von IaaS (Infrastructure as a Service) mit 34 Prozent und PaaS (Platform as a Service) mit elf Prozent. 65 Prozent der Cloud-Anbieter, die an der Studie teilnahmen, nutzen Public-Cloud-Umgebungen, 18 Prozent betreiben ihre Services in Private Clouds, 18 Prozent in Mischumgebungen (Hybrid Clouds).

Die Studie ist hier erhältlich: www.ca.com/~/media/Files/IndustryResearch/security-of-cloud-computing-providers-final-april-2011.pdf

Nur 30 Prozent der befragten europäischen Anbieter stufen Cloud-Sicherheit als eine der wichtigsten Aufgaben ein. Bild: Ponemon Institute/CA

Nur 17 Prozent der befragten Cloud-Service-Provider verwenden mehr als zehn Prozent ihrer Ressourcen für Security- und Kontrollaufgaben. Bild: Ponemon Institute/CA

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