Redmond erhält Datenschutz-Gütesiegel für Update-Services

ULD-Zertifizierung Microsofts löst Diskussionen aus

18. Februar 2007, 23:55 Uhr |

Ein Datenschutz-Gütesiegel hat Microsoft für seine Dienste "Microsoft Update Service 6.0" und "Windows Server Update Service 2.0" (WSUS) vom renommierten Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) erhalten.

Beide Dienste dienen der Versorgung der Client- und Servervarianten von Windows mit Updates und Patches. WSUS kann dabei auch in eigener Regie im Netz einer Organsiation betrieben werden, sodass die Administration über die aufzuspielenden Updates entscheidet. Die Produkte schützen den Anwender vor dem Einspielen unautorisierter Software und stellen sicher, dass keine vetraulichen Personen- oder Unternehmensdaten im Rahmen des Update-Prozesses von den Rechnern der Anwender aus übertragen werden.

Die Verleihung fand im groß angelegten Rahmen statt: Anwesend waren unter anderem der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar und der Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, Peter Harry Carstensens.

ULD-Leiter Dr. Thilo Weichert erinnerte in seiner Rede anlässlich der Verleihung daran, dass allein der Wunsch des Unternehmens Microsoft nach einer derartigen Zertifizierung zusammen mit den jüngsten Datenschutzbestrebungen des Herstellers dokumentiere, dass zumindest Microsoft Datenschutz nun nicht mehr als Hindernis für technische Entwicklungen in der Kommunkation betrachte.

Trotzdem löste die Verleihung unter Microsoft-kritisch gestimmten IT-Fachleuten in Newsgroups und auf Diskussionsplattformen sofort Beißreflexe aus: Die Beteiligten seien wohl käuflich, hieß es, das ULD habe seinen Ruf verspielt, und Microsoft veranstalte nur viel Pomp, um von seinen wahren Zielen abzulenken. Die wohl am ehesten berechtigte, wenn auch ebenfalls diskussionsbedürftige Kritik äußerte Professor Klaus Brunnstein gegenüber dem Heise-Onlinedienst: Es sei grundsätzlich fragwürdig, die Update-Services als separate Produkte zu zertifizieren, da man sie nur im Zusammenhang mit den Microsoft-Betriebssystemen betrachten könne, die wiederum nicht ohne Weiteres als datenschutzkonform zu bezeichnen seien.

LANline/wj


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