F-Secure warnt: Das Web versinkt im Datenmüll

Viele Spam-haltige Web-Seiten erschweren die Content-Suche

7. April 2011, 13:58 Uhr | LANline/jos

Seitdem die Zahl der Web-Seiten zunimmt, die lediglich sich wiederholende oder minderwertige Inhalte vervielfältigen, ist es auch mithilfe von Suchmaschinen deutlich schwieriger geworden, gewünschte und nützliche Inhalte im Internet zu finden. Mittels ihres eigenen Spam-Filters konnten die Datensicherheitsexperten von F-Secure nach eigenen Angaben jetzt Vermutungen bestätigen, dass jeden Monat mehrere Millionen Web-Seiten mit bestenfalls durchschnittlichem Neuigkeitsgehalt online gehen.Zu Beginn des Jahres 2011 stieß der unter anderem in Harvard und Berkeley lehrende Wissenschaftler und Unternehmer Vivek Wadhwa (*) eine größere öffentliche Diskussion an. Er berichtete, dass seine Studenten nicht in der Lage waren, relevante Informationen mithilfe der Suchmaschine Google zu finden, da die Suchergebnisse durch Spam-Web-Seiten und so genannte "Content-Farmen" verwässert wurden. Wadhwa äußerte in diesem Zusammenhang die Befürchtungen, "dass Content-Farmen das Internet in eine riesige Müllhalde verwandeln, dass viele Web-Seiten lediglich den Inhalt von anderen Web-Seiten - wie zum Beispiel Techcrunch - reproduzieren und dass Google keinerlei Veranlassung sieht, diese Entwicklung einzudämmen, da das Unternehmen damit hohe Webeeinnahmen erzielt." Google hat kürzlich seinen Suchalgorithmus verbessert, um den Page Rank minderwertiger Web-Seiten entsprechend anzupassen. Dem Unternehmen zufolge trägt diese Veränderung bereits Früchte: 11,8 Prozent der gesamten Suchergebnisse wurden neu bewertet (**). Jedoch sind davon auch bekannte und renommierte Web-Seiten wie das British Medical Journal betroffen, das deswegen in der Trefferliste nur noch sehr weit hinten zu finden ist (***).

F-Secure, nach eigenem Bekunden als Anbieter von IT-Sicherheitslösungen auch auf das Aufspüren von Web-Seiten mit Schadsoftware spezialisiert, verzeichne ebenfalls eine wachsende Anzahl von Web-Seiten, die die Suchergebnisse verfälschen. Dazu bewertet F-Secure täglich mit seinem Cloud-basierenden so genannten Real-time Protection Network das Renommee von Millionen Web-Seiten. Die so erhobenen Daten fließen umgehend in die Updates aller F-Secure-Sicherheitslösungen ein, um den Schutz des Users beim Internet-Surfen stets auf dem neuesten Stand zu halten. Dabei stieg die Menge der von F-Secure als kritisch eingestuften URLs während der letzten 15 Monate drastisch an: Anfang 2009 waren es noch 44 Millionen fragwürdiger Web-Adressen, Ende März 2011 bereits 120 Millionen.

Sean Sullivan, Security Advisor, F-Secure, kommentiert: "Das Web wächst unaufhörlich und besteht mittlerweile vorwiegend aus minderwertigem oder wiederverwertetem Content, den Spammer dazu nutzen, ihre Werbeeinnahmen zu erhöhen. Unsere Datenbankspezialisten arbeiten unaufhörlich an der Verbesserung von Methoden, noch schneller relevanten von irrelevanten Content trennen zu können. Zurzeit importiert, identifiziert und filtert unser Web-Seiten-Scanner Millionen Web-Seiten täglich. Unser mittelfristiges Ziel ist es, diese Leistung auf hundert Millionen Seiten täglich zu steigern."

Sullivan weiter: "Das Web wächst auch zunehmend kontextabhängig. Die Verbreiter von Malware und Spam nutzen daher neue Techniken, die speziell nach IP-Adressen suchen, um ihren Content gezielt an die User zu bringen. Die Web-Seite, die in einem Land als sicher gilt, kann in einem anderen Land außerordentlich gefährlich sein."

Aus diesem Grund sei ein weltweit verbindliches Web-Seiten-Reputations-Ranking extrem wichtig. F-Secure trage dieser Entwicklung bereits heute Rechnung und stelle diese Infrastruktur seinen Kunden schon jetzt zur Verfügung.

(*) wadhwa.com/2011/01/29/the-future-of-search-who-will-win-the-spam-wars/
(**) googleblog.blogspot.com/2011/02/finding-more-high-quality-sites-in.html
(***) www.guardian.co.uk/technology/blog/2011/feb/28/google-changes-sites-affected


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