Microsoft erweitert Teams um Mixed-Reality-Funktionen

Avatare treffen sich zum Web-Meeting

4. November 2021, 12:00 Uhr |
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Auf seiner Entwicklerkonferenz Ignite 2021 hat Microsoft „Mesh for Teams“ vorgestellt. Der Konzern erweitert damit seine Web-Conferencing-Lösung Teams um Augmented-Reality-Funktionen: Künftig können Beschäftigte in Form von 3D-Avataren an virtuellen Meetings teilnehmen.

Mesh for Teams integriert Funktionen von Mesh, Microsofts im März vorgestellter AR-Plattform (Augmented Reality, auch Mixed Reality oder MR genannt), mit den Produktivitäts-Tools von Microsoft Teams. Mesh soll Beschäftigten künftig die standortübergreifende gemeinsame Arbeit an virtuellen (also holografischen) oder realen Objekten erleichtern – oder eben einem Mix aus beidem.

Mesh for Teams erlaubt es, als Avatar an virtuellen Meetings und Chats teilzunehmen und gemeinsam an Dokumenten oder Projekten zu arbeiten. Avatare sind digitaler „Stellvertreter“, also 2D- oder – im Online-Gaming längst gang und gäbe – 3D-Renderings, die eine Person als Mensch, Tier oder Fantasiewesen darstellen. Mit Mesh for Teams halten solche Gaming-Elemente damit nun Einzug in Geschäftsbesprechungen.

In Teams-Meetings kann man sich künftig von einem Avatar vertreten lassen, wenn man sich gerade nicht für präsentabel hält oder aus anderen Gründen keine Kamera auf sich gerichtet sehen möchte.
In Teams-Meetings kann man sich künftig von einem Avatar vertreten lassen, wenn man sich gerade nicht für vorzeigbar hält oder aus anderen Gründen keine Kamera auf sich gerichtet sehen möchte.
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Als Vorteil gegenüber herkömmlichen Videokonferenzen nennt Microsoft diverse mögliche Einsatzfälle: Beschäftigte, die sich gerade nicht für präsentabel halten, können sich bei Meetings durch Avatare vertreten lassen; zudem könnte dieser Ansatz bei introvertierten Menschen die Hürde für die aktive Teilnahme an Meetings senken, wenn sie keine Kamera auf sich gerichtet sehen. Zugleich sollen in der AR-Welt automatisch in Echtzeit generierte Untertitel die Kommunikation über Sprachgrenzen hinweg erleichtern.

Die Lösung lässt sich laut Hersteller mit Smartphones und Laptops ebenso nutzen wie mit Mixed-Reality-Headsets wie Microsofts HoloLens 2. Ein Unternehmen könne in Teams immersive Räume einrichten, sogenannte Metaverses. Man könne dann per Avatar in diese Räume eintreten, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten und sich mit anderen zu treffen. Zudem könne man dort, wie Microsoft betont, eben auch jene zufälligen Begegnungen erleben, die das Miteinander im Unternehmen ausmachen, und damit zum Beispiel das Onboarding neuer Beschäftiger erleichtern und die Innovation fördern.

Automatisch in Echtzeit generierte Untertitel sollen in der AR-Welt die Kommunikation über Sprachgrenzen hinweg erleichtern.
Automatisch in Echtzeit generierte Untertitel sollen in der AR-Welt die Kommunikation über Sprachgrenzen hinweg erleichtern.
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Die Beschäftigen sollen dabei künftig über ihre Mimik kommunizieren können, wenn sie nicht im Live-Video zu sehen sind. Denn KI und verbesserte Sensortechnik sollen in Zukunft auch Kopfbewegungen und Gesichtsausdrücke widerspiegeln können.

Microsoft bezeichnet die Technik als „Metaverse fürs Business“. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte jüngst ein „Metaverse“ für den globalen Consumer-Markt angekündigt. Zugleich wurde der Konzern schon mal vorsorglich in „Meta“ umbenannt. Der Begriff „Metaverse“ stammt aus Neal Stephensons Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ von 1992 und bezeichnet einen kollektiven virtuellen oder AR-Raum. Der Roman hat auch den Begriff „Avatar“ populär gemacht.

Mesh for Teams wird laut Microsoft-Angaben in der ersten Jahreshälfte 2022 als Preview verfügbar sein. Zum Energieverbrauch und damit dem CO2-Fußabdruck einer solchen AR-Konferenz im Vergleich zu einem herkömmlichen Teams-Meeting machte Microsoft auf Rückfrage der LANline bislang keine Angaben.


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