Hybride Arbeit ist der neue Standard – doch reibungslos läuft sie noch lange nicht. Falsche oder fehlende Technik und Organisation schränken die effektive Zusammenarbeit von Teams maßgeblich ein. In vielen Unternehmen beschreibt digitale Kollaboration lediglich Videocalls und E-Mails – doch es geht auch anders.
Unsere Arbeitsweise verändert sich – insbesondere die Art, wie wir zusammenarbeiten. Laut einer Studie der Harvard Business Review ist die vom Management und der Belegschaft für kollaborative Aktivitäten aufgewendete Zeit in den letzten zwei Jahrzehnten um mindestens 50 Prozent gestiegen. Teams sind außerdem größer und vielfältiger als je zuvor. Kollaborativen Teams bietet dies eine Fülle an Möglichkeiten. In der Regel arbeiten Teams jedoch auch verstreuter als früher. Die Projektleitung muss ihnen daher die entsprechenden digitalen Kollaborationstools zur Verfügung stellen, die eine Zusammenarbeit aus der Ferne und in hybriden Umgebungen ermöglichen.
Durch visuelle Kollaboration können diese Teams komplexe Prozesse, Probleme, Ideen und Informationen einfach darstellen und sie ebenso einfach untereinander oder mit anderen Teams kommunizieren. Unabhängig davon, ob sie aus dem Büro oder remote arbeiten, können sie sich so schnell abstimmen und mit einem klaren gegenseitigen Verständnis, Vertrauen und klarer Kommunikation vorankommen.
Negatives Image hybrider Arbeit
Eine Umfrage von Lucid über die Auswirkungen der Pandemie auf die Teamarbeit ergab: 75 Prozent der Angestellten glauben, dass die Zusammenarbeit am meisten gelitten hat. Sie vermissten die Verbundenheit, die im Büro entsteht, zum Beispiel durch Gespräche in der Küche mit Kollegen oder am Schreibtisch sowie durch persönliche Teambuilding-Aktivitäten, die das Team näher zusammenbringen und zu spontanen Ideen und Strategien inspirieren. Außerdem verliefen laut der Umfrage Besprechungen weniger kollaborativ und die Arbeit insgesamt stärker isoliert.
Das befragte Management war eher um die Produktivität besorgt. So gaben 43 Prozent der Führungskräfte an, dass sie gezwungen waren, wichtige Markteinführungen, Kampagnen oder Initiativen zu verschieben, weil die Beschäftigten von zu Hause aus virtuell zusammenarbeiteten. Und auch drei Jahre nach Beginn der Pandemie halten sich diese Einstellungen und Vorbehalte gegenüber virtueller oder hybrider Zusammenarbeit immer noch hartnäckig.
Um diese Vorbehalte auszuräumen, erfordert das neue Arbeitsmodell Lösungen, die sich nach den Beschäftigten richten: Sei es in Sachen ihres persönlichen Kollaborationsstils oder ihres Standorts. Dazu braucht es jedoch nicht nur neue Technik, sondern auch einen kulturellen Wandel innerhalb der Organisation. Die Führungsebene muss verstehen, welche Art der Kollaboration für ihre Teams am besten geeignet ist. Die Einführung visueller Hilfsmittel in hybriden Umfeldern ist entscheidend, insbesondere wenn Teams funktionsübergreifend zusammenarbeiten.
Als Beispiel kann der typische Softwareentwicklungsprozess dienen: Kundenorientierte Teams geben Erkenntnisse an Entwicklungsteams weiter, die diese Informationen in Code umsetzen. Im Testing überprüft das Entwicklungsteam den Code, übergibt ihn an die Produktion und der weitere Betrieb nimmt seinen Lauf. Der Mangel an persönlicher Interaktion ist für diese Art von Arbeitsablauf besonders schwierig, vor allem in agilen Umgebungen, in denen Teams häufig wechseln oder Angestellte an mehreren Projekten arbeiten. Gut organisierte Zusammenarbeit spart hier zum einen Zeit und steigert die Produktivität, gibt aber auch einen Einblick in das „Bigger Picture“ des Unternehmens. Dies erhöht das Zugehörigkeitsgefühl und macht der Belegschaft deutlich, dass die eigene Arbeit wertvoll für das gesamte Unternehmen ist.