Mobiles Arbeiten startet durch

Es metaverselt

6. Dezember 2021, 7:00 Uhr | Dr. Wilhelm Greiner
© Wolfgang Traub

„This could have been an e-mail.“ Dieser Satz – im Sinne von: „Statt dieses Meetings hätte eine E-Mail auch gereicht.“ – ist längst ein geflügeltes Wort. Überflüssige Besprechungen sind wohl schon so alt wie die Menschheit selbst. Zu Corona-Zeiten aber hatten sie Hochsaison: Zwar erwies sich das digital gestützte Arbeiten von zu Hause aus (gerne, wenn auch häufig juristisch nicht korrekt, „Home-Office“ genannt) als ebenso effektiv wie Büroarbeit, manche Beschäftigte waren am heimischen Arbeitsplatz sogar produktiver. Zugleich aber mutierte der Alltag oft zur Endlosschleife von Web-Konferenzen.

Denn im Corona-Lockdown galt es, sich online abzustimmen, und in vielen Firmen stimmt man sich lieber zu viel ab als zu wenig. Zudem erfordert Remote Work Vertrauen in die abseits Werktätigen – und manche Vorgesetzte machten offenbar heimliches Misstrauen durch häufige Online-Besprechungen wett. So reihte sich in die Liste der IT-Anglizismen bald „Zoom Fatigue“ ein: die Erschöpfung durch Dauervideokonferenzen. Umdenken tut hier also not. „Der Wandel von der Präsenz- zur Vertrauenskultur muss an der Spitze beginnen“, sagt Oliver Bendig, Chef des Softwarehauses Matrix42. „Es geht darum, deutlich zu machen: Arbeit ist kein Ort mehr, und auch keine bestimmte Zeit. Wichtig dabei: Wir messen nach Output, nicht nach Input.“

Hybrid Work

Jedenfalls hat die Krisenzeit Remote Work einen Schub verliehen. „Wenn die COVID-19-Pandemie eines gezeigt hat, dann, dass Innovation überall stattfinden kann“, so Citrix-Vordenker Tim Minahan. „Nach anfänglicher Skepsis wissen Führungskräfte inzwischen um die Vorteile hybrider Arbeitsmodelle (gemeint ist: Mix aus Büro- und Remote-Arbeit, d.Red.) und sind dabei, diese schnell umzusetzen.“ Jüngst veröffentlichte Citrix den Report „The Age of Hyper-Innovation“ auf der Basis von Interviews mit 1.200 Führungskräften, darunter 200 aus Deutschland. Nach Angaben von 89 Prozent der befragten Führungskräfte hat die Einführung neuer Tools aufgrund der Pandemie die Zusammenarbeit erheblich verbessert. Vier von fünf erwarten deshalb nun für ihr Unternehmen eine hochinnovative Phase, so der Report. Neue Technologien und flexibles Arbeiten haben laut Citrix’ Hochrechnungen im letzten Jahr weltweit zu einem Umsatzanstieg von 678 Milliarden Dollar geführt.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+
Mesh for Teams
Mesh for Teams integriert die Augmented-Reality-Funktionen von Microsoft Mesh in die hauseigene Collaboration-Lösung Teams.
© Microsoft

Online-Kollaboration und Cloud-basierte digitale Workspaces erleichtern Hybrid Work, kann man damit doch jederzeit und überall arbeiten. Doch laut Frank Weishaupt, Chef von Owl Labs, gibt es bei videogestützter Zusammenarbeit noch Luft nach oben: „Frontalkameras eignen sich für längere Meetings in hybriden Teams nur noch bedingt“, betont er. Man brauche inklusivere Technik für eine produktive hybride Meetingkultur. Owl Labs produziert dafür 360-Grad-Kameras mit KI-gesteuertem Auto-Zoom auf die sprechende Person. „Es ist Zeit für Technologie“, so Weishaupt, „die sich an unsere veränderten Bedürfnisse anpasst, nicht umgekehrt.“

Diese Einschätzung teilt man offenbar bei Cisco: Der IT-Vorreiter präsentierte kürzlich die Innovation Webex Hologram, die in Webex-Meetings mittels AR-Headsets (Augmented Reality, erweiterte Realität) 3D-Darstellungen entfernter Teilnehmer ermöglicht. Echtzeit-Hologramme sollen virtuelle Meetings so realistischer machen. Der Berufsalltag bewegt sich damit in Gefilde, die man bislang nur aus der Science Fiction kannte.


  1. Es metaverselt
  2. Snow Crash

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu LANline

Weitere Artikel zu Cisco Systems GmbH Düsseldorf

Weitere Artikel zu UC/UCC

Weitere Artikel zu ADDITIVE GmbH

Weitere Artikel zu Paypal

Weitere Artikel zu Aruba Networks

Matchmaker+