Add-ons für Microsoft Lync/Skype for Business

Zubehör für den Konferenzalltag

1. Juni 2015, 6:00 Uhr | Eric Tierling, Master in Information Systems Security Management/pf

Die unter dem Namen "Lync" bekannte Unified-Communications-(UC-)Software von Microsoft gehört in vielen Firmen zum festen Bestandteil der unternehmensweiten Kommunikation. Seit Kurzem firmiert sie unter der Bezeichnung "Skype for Business". Wir haben uns aktuelles Zubehör von angesehen, deren Hersteller versprechen, Microsoft-basierende Audio- und Videokonferenzen effizienter zu gestalten.

Wie im November letztes Jahres angekündigt, wirft Microsoft den im Geschäftsumfeld geläufigen Begriff "Lync" über Bord und nutzt die Bekanntheit des bei Millionen Privatanwendern bekannten Messaging-Dienstes Skype zum Rebranding seines Geschäftsangebots: Mitte April 2015 wurde aus Lync somit Skype for Business. Neben dem laut Microsoft-Marketing von Skype inspiriertem, hellblauen Design und allgemeinen Neuerungen wie dem aus Skype bekannten Anrufmonitor gibt es jetzt zudem Funktionen wie zum Beispiel die Skype-Verzeichnisintegration, die den komplementären "Skype for Business Server 2015" voraussetzen.
Von Zubehörherstellern für Lync 2013 zertifizierte Produkte sind üblicherweise mit Skype for Business kompatibel. Dies trifft auch auf unsere beiden Probanden zu, die Anwendern bessere UC-Kommunikationsfähigkeiten verheißen.
 
Bluetooth-Headset mit Finessen
Wer komfortabel an Skype-for-Business-Audiokonferenzen teilnehmen will, schaut sich alsbald im Zubehörhandel nach geeigneten Headsets um. Kabellose Modelle bieten dabei mehr Bewegungsfreiheit als kabelgestützte Varianten, die den Benutzer weiterhin an seinen Computer fesseln würden. Einen größeren Aktionsradius gestatten Drahtlos-Headsets wie das "Voyager Edge UC" von Plantronics (www.plantronics.com/de/), das als Modell "B255-M Microsoft" explizit mit dem Hinweis "optimiert für Lync" wirbt.
Dabei handelt es sich um ein Bluetooth-Headset, das eine Reihe von speziellen Merkmalen aufweist. So hat das Produkt seinen eigenen kleinen USB-Bluetooth-Adapter im Gepäck. Dadurch ist das Headset nicht darauf angewiesen, eine Bluetooth-Schnittstelle in dem Computer vorzufinden, mit dem es gerade Verbindung aufnehmen soll. Zusätzlich entfällt der Pairing-Vorgang mit dem PC. Stattdessen braucht der mitgelieferte Bluetooth-Adapter nur mit einem freien USB-Port des Computers verbunden zu werden. Die Einbindung des Gerätetreibers in Windows 7 und Windows 8.1 verlangt vom Benutzer keine Administrator-Bestätigung. Kurz nach dem Einstecken in einen USB-Port des PCs ist das Headset daher betriebsbereit und im Skype-for-Business-Client sofort nutzbar. Praktischerweise signalisiert die im USB-Adapter integrierte blaue Status-LED, ob das Headset eingeschaltet und verbunden ist.
Am Ohr erweist sich das Plantronics-Headset als Federgewicht, das in unserem Test gerade einmal 9,5 Gramm inklusive Akku auf die Waage bringt. Dank dieses geringen Gewichts findet das gute Stück sicheren Halt direkt in der Ohrmuschel, sodass keine Bügel hinter das Ohr zu klemmen sind und auch Brillenträger damit problemlos zurechtkommen. Über die mitgelieferten Gelstöpsel in insgesamt drei Größen sollte das Headset in jedem Ohr einen stabilen Sitz finden. Welche Ingenieursleistung die Entwickler trotz des Minigewichts vollbracht haben, zeigt sich nach dem Einschalten des Headsets: Laut Statusbericht beträgt die verbleibende Sprechzeit über sechs Stunden, was für einen kompletten Arbeitstag ausreichen dürfte (sofern es sich nicht um ein Callcenter handelt, doch dafür sind andere Sprechgarnituren gedacht).
Im Zusammenspiel mit Skype for Business erweisen sich die in das Headset eingebauten Sensoren als nützlich. Dadurch braucht der Benutzer das Headset nur aufzusetzen, um ein eingehendes Gespräch anzunehmen. Ist auf dem PC zudem die Plantronics-Steuerungssoftware "Hub for Windows" zusammen mit dem Add-on "Aware for Lync" installiert, ändert diese den Präsenzstatus in Skype for Business automatisch auf "besetzt", falls der Anwender mit seinem Headset gerade an einer Audiokonferenz teilnimmt.
Als weitere Besonderheit unterstützt das Voyager Edge UC die gleichzeitige Bluetooth-Kopplung mit einem Smartphone oder Tablet - auf dem ja ebenfalls Skype for Business laufen kann. Diese erfolgt wahlweise per manuelles Pairing oder komfortabel via NFC (Near Field Communication), falls das Android-Gerät dies beherrscht (Apple unterstützt dies nicht). Benutzer, die unterwegs ebenfalls häufig kommunizieren, benötigen dann nicht mehr zwei unterschiedliche Sprechgarnituren, sondern können inner- und außerhalb des Büros auf dasselbe Headset zurückgreifen. Für den Mobilbetrieb liefert Plantronics eine portable Ladeschale mit, die auch zum Transport des USB-Bluetooth-Adapters Platz bietet. Außerdem beherbergt diese einen eigenen Akku, der das Aufladen unterwegs gestattet und dem Headset bis zu zehn weitere Stunden Sprechkapazität beschert.
Im Test punktete das Voyager Edge UC mit glasklarer Sprachqualität. Für 149 Euro geht das Plantronics-Produkt aber nicht mehr als Headset-Schnäppchen durch. Dafür erhält der Anwender eine Menge an Komfortfunktionen, die die Teilnahme an Skype-for-Business-Konferenzen und das mobile Telefonieren spürbar angenehmer gestalten, was den hohen Kaufpreis relativiert.
 
Portable Videokonferenzlösung
Abseits von seinem Consumer-Geschäft baut Logitech (www.logitech.de) sein Angebot an speziellen Business-Produkten aus. Im Wesentlichen geht es um Zubehör für Audio- und Videokonferenzen im Rahmen der UC-Zusammenarbeit beispielsweise mit Microsoft Skype for Business. Logitech scheut sich dabei nicht, neue Ansätze auszuprobieren. Ein gutes Beispiel dafür ist die "Conferencecam Connect": Die portable All-in-One-Videokonferenzlösung mit 30,5 cm Höhe und 7,5 cm Durchmesser kommt in zylindrischer Bauform daher. Dieses Rundgehäuse, dessen Aussehen an eine Chipsdose erinnert, enthält alle für stationäre und mobile Audio- oder Videokonferenzen wichtigen Komponenten.
Dazu zählt auch ein Akku, der automatisch vom mitgelieferten Netzteil geladen wird und einen Betrieb ermöglicht, ohne dass sich eine Steckdose in der Nähe befindet. Laut Hersteller soll dieser Energiespeicher dem Gerät Strom für bis zu drei Stunden Videokonferenz oder 15 Stunden Bluetooth-Audio liefern. Zweckmäßigerweise informiert die am unteren Gehäuserand befindliche Rundum-LED anhand verschiedener Farben über den aktuellen Ladestand des Akkus. Färbt sich diese Anzeige rot ein, sind nur noch 25 Prozent Kapazität übrig, sodass die Konferenzteilnehmer vor Ort ein optisches Signal erhalten, in Bälde das Ende des Gesprächs einzuleiten.
Logitech verspricht kleinen Teams eine bessere Zusammenarbeit dank professioneller Audiomerkmale wie Full-Duplex-Freisprecheinrichtung mit Echo- und Rauschunterdrückung sowie Rundumklang. Mobilgeräte wie zum Beispiel Tablets lassen sich binnen Sekunden drahtlos per Bluetooth verbinden. Android-Smartphones, die NFC verstehen, erlauben statt manuellem Pairing die automatische Bluetooth-Kopplung, indem der Anwender diese für einen Moment einfach an die Rückseite des Logitech-Produkts hält.
Die im Gerät verbaute Autofocus-Videokamera, deren Linse von Carl Zeiss stammt, liefert HD-Video in 1.080p und verfügt über ein 90-Grad-Blickfeld, das mehrere Personen erfassen soll - Logitech spricht von bis zu sechs. Ein unterhalb der Optik angebrachtes Drehrädchen ermöglicht es, die Kamera mechanisch nach oben oder unten zu schwenken, ohne dafür das Gerät hochzuheben. In Verbindung mit Skype for Business unterstützt die Kamera zudem den Video-Codec H.264 SVC (Scalable Video Coding), was die Übertragung ruckelfreier HD-Videobilder auch bei geringer oder schwankender Bandbreite gestattet.
Auf den ersten Blick ist die Kamera in dem zylindrischen Gehäuse nicht zu entdecken. Bei genauerer Betrachtung wird in der oberen Hälfte jedoch eine Art Abdeckung erkennbar, die sich abnehmen lässt. Dann zeigt sich auch, dass dies keine schlichte Klappe ist, die Kameralinse, Mikrofon und Co. vor Schmutz und Staub schützt, sondern ein cleveres Utensil: Es handelt sich um eine drahtlose Fernbedienung zur Steuerung der Videokamera, die mit einem eigenen Akku versehen ist und magnetisch einrastet. Mit ihrer Hilfe können die in der Nähe der Conferencecam Connect befindlichen Personen Schwenk-, Neige- und Zoomaktionen der im Gerät eingebauten Kamera bequem durchführen, ohne dafür aufzustehen oder das Gehäuse selbst hin und her zu bewegen. Ebenso lassen sich mit der Fernbedienung Gespräche annehmen und beenden, die Lautstärke verändern und das Mikrofon stummschalten.
Zur Durchführung einer Videokonferenz mit dem Logitech-Produkt verbindet der Anwender dieses über das mitgelieferte, knapp zwei Meter lange USB-Kabel mit dem Notebook oder Desktop-PC, dessen Skype-for-Business-Software die UC-Sitzung realisiert. Die erforderlichen Treiber laden automatisch, andere Software braucht nicht installiert zu werden. Daraufhin ist die Conferencecam Connect als Audio- und Videogerät schon einsatzbereit und für Skype-for-Business-Konferenzen verwendbar. Die zusätzliche Installation des Logitech-Tools "Far End Control 2013" auf dem Konferenz-PC erweitert dessen Task-Leisten-Infobereich um ein Icon, über das sich die Videokamera per Software steuern lässt - auf Wunsch sogar die Remote-Videokamera der Gegenseite, falls diese ebenfalls mit einer Logitech-Videokamera aus der Conferencecam-Baureihe arbeitet.
In der Praxis glänzt das Gerät mit hoher Portabilität, was sich nicht nur im Büro, sondern auch zu Hause und auf Geschäftsreisen bezahlt macht. Wer Notebook und Conferencecam Connect samt USB-Kabel unter den Arm klemmt und beides auf einen Tisch stellt, um den herum sich mehrere Teilnehmer gesellen, kann dort eine hochqualitative Videokonferenz ad hoc abhalten. Des Weiteren beeindruckt Logitechs Produkt mit seiner Flexibilität: Hat der Anwender nur ein Smartphone dabei, kann er das Gerät als Bluetooth-Freisprecheinrichtung nutzen.
Eine weitere Besonderheit stellt die eingebaute Miracast-Unterstützung dar. Darüber kann ein Benutzer den Bildschirminhalt seines Smartphones oder Tablets direkt per WLAN-Funkverbindung an das Logitech-Gerät senden, das diesen dann auf einem per HDMI angeschlossenem Display wiedergibt. Letzteres funktioniert mit Mobilgeräten, auf denen mindestens Windows 8.1 oder Android 4.3 arbeitet. So lassen sich beispielsweise Arbeitsergebnisse, Präsentationen oder andere auf dem Mobilgerät darstellbare Inhalte auf einem - idealerweise großen - externen Bildschirm anzeigen.
Für Unternehmen, die professionelle Gruppen-Videokonferenzen auch losgelöst vom Arbeitsplatz oder einem dedizierten Konferenzraum abhalten wollen, ist die Conferencecam Connect ein attraktives Produkt. Angesichts des großen Funktionsumfangs sowie der vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten dürften die Anschaffungskosten von 420 Euro nicht weiter ins Gewicht fallen.

Der Autor auf LANline.de: Eric Tierling

Logitechs akkubetriebene Videokonferenzlösung Conferencecam Connect mit ihrer zylindrischen Bauform ist transportabel und passt sogar ins Reisegepäck. Bild: Logitech

Nach Installation der "Far End Control"-Anwendung ist es möglich, eine auf der Gegenseite befindliche Logitech-Videokamera derselben Baureihe remote zu steuern.

Über die Plantronics-Hub-Software kann der Benutzer die Sensorsteuerung ausschalten, die eingehende Skype-for-Business-Anrufe automatisch durch Aufsetzen des Headsets annimmt.

Plantronics liefert sein Headset Voyager Edge UC mit USB-Bluetooth-Adapter aus, sodass ein separates Koppeln mit dem PC entfällt, auf dem Skype for Business läuft. Bild: Plantronics

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