ANGA Cable, 12. bis 14. Juni 2012 in Köln

ANGA Cable: Frische Impulse für das Breitband

18. Juni 2012, 8:48 Uhr | Stefan Mutschler/LANline

Nicht mit bahnbrechenden Rekorden, aber mit einem soliden Ergebnis ging letzten Donnerstag die zehnte Breitband-Kongressmesse ANGA Cable zu Ende. Mit ihren Wurzeln im TV-Business hat die ANGA Cable zwar auch heute noch einen starken Fokus im Consumer-Markt, dennoch bietet sie auch Unternehmensinteressenten, die sich über den aktuellen Stand der Breitbandanbindungen informieren möchten, ein umfangreiches Angebot.

Fernsehen wird intelligent, formt mit bedarfsgesteuertem Video eine visuelle Doppelspitze und verbindet sich mit dem Rest der medialen Heimelektronik zum „Connected Home“. Was zur Umsetzung dieser Schlüsseltrends von Seiten der Geräte- und Zubehörhersteller, Content- und Infrastruktur-Service-Provider, Mess-Technologen und nicht zuletzt eben auch der Anbieter von Kommunikationstechnik sowohl für Netzbetreiber als auch Haushalte nötig ist, all das zeigten 440 Aussteller (20 mehr als letztes Jahr) auf der ANGA Cable in Köln. Interessiert hat das rund 16.000 Fachbesucher, nicht ganz so viele wie im Jahr davor (2011: 16.500 Besucher).

Hinzu kommen identisch mit 2011 noch 1600 Kongressteilnehmer, due das umfangreiche Angebot an Technologie- und Strategie-Sessions nutzten (alle Angaben laut Veranstalter). Der Kongress wurde von drei hochkarätigen Diskussionspodien flankiert. Eines davon war ein „Breitbandgipfel“, auf dem Vertreter von Alcatel-Lucent, 1&1 Internet, Bundesnetzagentur, Deutsche Telekom, Tele-Columbus), Unitymedia, Wilhelm.tel mit Thomas Braun, dem Präsidenten des gastgebenden Verbandes Deutscher Kabelnetzbetreiber (ANGA), über die Frage „Kabel, Glasfaser und LTE – Wie geht es weiter mit dem Breitbandausbau?“ diskutieren.

Was für einen IT-Verantwortlichen in Unternehmen an der ANGA am spannendsten ist, ist sicher die Kommunikationstechnik. Mit der flächendeckenden Verbreitung von DOCSIS 3.0-Technologien in den CATV-Netzen der einschlägigen Betreiber wurde das Koaxialkabel als ursprüngliche Basis dieser Netze immer weiter in Richtung Anwender gedrängt. Der Kern moderner Kabelnetze ist heute Glasfaser, die mindestens bis in die klassischen Kopfstellen der TV-Kabelnetze geführt wird. Nicht selten reicht sie inzwischen bereits bis in die Kabelverzweiger und in einigen Netzen sogar teilweise schon bis in die Gebäudekeller. Aus dem einstigen auf TV-Broadcasting spezialisierten Kabelnetz wird also mehr ein generisches High-Speed-Netz, das auch Datenverkehr und Internet-Services unterstützt. Das ist auch bei Unitymedia Kabel BW so, auf deren ANGA-Stand der Internet-Zugang mit 1,5 GBit/s unter Live-Bedingungen zu sehen war. Der erste gemeinsame öffentliche Auftritt des zweitgrößten deutschen (Unity Media) und des größten Baden-Württembergischen (Kabel BW) Kabelnetzbetreibers – beides Töchter von Liberty Global – sollte zudem die Fortschritte bei der Fusion beider Unternehmen veranschaulichen. Die Entwicklung im privaten TV-Markt schafft mit dem großflächigen Ausbau von Glasfaserinfrastruktur zugleich neue Rahmenbedingungen für High-Speed-Internet vor allem für Büros und kleinere Unternehmen. Mit 3,6 Millionen Breitband-Internet-Kunden haben die deutschen Kabelnetzbetreiber aktuell einen Marktanteil von rund 13 Prozent – Tendenz stark steigend.

Die ANGA Cable ist keine typische Neuheiten-Show – ein paar News gibt es aber meist dennoch. So zeigte auf der diesjährigen Show etwa AVM seine zwei jüngsten Kabel-Router-Modelle, die analog zu den DSL-Routern in vielen Haushalten die Bandbreite eines High-Speed-Anschlusses (hier eben Kabel) per WLAN kabellos über alle Räume verteilen. Fritz-Box 6340 Cable ist ein Einstiegsmodell für WLAN und Telefonie am Kabelanschluss,Fritz-Box 6360 Cable wird als DOCSIS-basiertes High-end-Pendant gehandelt. Beide laufen jetzt mit Fritz-OS 5.2x, einer neuen, plattformübergreifenden Firmware mit verbesserter Integration von WLAN, Telefonie, mobilen Geräten und NAS. Etwas ähnliches präsentierte auch Netgear. Deren „802.11ac DOCSIS3.0-Gateway“ war allerdings WLAN-seitig bereits mit der künftigen 802.11n-Nachfolgetechnologie 802.11ac (Standardisierungsstand: Draft 2) ausgestattet. Mehr etwas zum Anschauen und Ausprobieren: Wann das Gerät in den deutschen Handel kommt, steht noch nicht fest.

Die ANGA Cable wird vom Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber (ANGA) ausgerichtet und vom ZVEI-Fachverband Satellit & Kabel unterstützt. Sponsoring-Partner der Veranstaltung waren in diesem Jahr Alcatel-Lucent, Astra Deutschland, AVM, Discovery Networks Deutschland, NDS, QVC und Unitymedia.

Link zur Veranstaltung: www.angacable.de


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