Gastkommentar von Markus Nispel, Extreme Networks

Das sind die Netzwerktrends für 2023

26. Januar 2023, 12:00 Uhr | Wilhelm Greiner
© Wolfgang Traub

Das Netzwerk ist und bleibt die Grundlage für alles, was mit der Digitalisierung zusammenhängt und sie vorantreibt. Markus Nispel, CTO EMEA beim Netzwerkausrüster Extreme Networks, fasst im nachfolgenden Gastkommentar die seiner Einschätzung nach wichtigsten Netzwerklösungs- und Technologietrends für 2023 zusammen.

Top-Trend Digital Twin: Netzwerke werden von immer kritischerer Bedeutung, was Konfigurationen nach der Trial-and-Error-Methode untragbar macht. Für Zweitnetzwerke unter Testbedingungen fehlt es den meisten Unternehmen an den Ressourcen. Die braucht es zukünftig auch nicht mehr: Dank Cloud-Technologie wird es möglich sein, einen digitalen Zwilling und Klon des Netzwerks in einer Cloud-Umgebung zu erstellen. So können IT-Teams Anpassungen wie das Einbinden neuer Geräte, Software-Updates oder Konfigurationen in einer virtuellen Umgebung testen, bevor sie sie in der Praxis einsetzen. Ein digitaler Zwilling bildet schon heute Netzwerkgeräte nach. Zukünftig werden digitale Zwillinge ganze Netzwerke klonen und Was-wäre-wenn-Szenarien abbilden, um den Betrieb laufend zu optimieren und zu automatisieren – und dabei das Risiko bei Changes zu minimieren.

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„Netzwerke werden von immer kritischerer Bedeutung, was Konfigurationen nach der Trial-and-Error-Methode untragbar macht“, sagt Markus Nispel, CTO EMEA von Extreme Networks.
„Netzwerke werden von immer kritischerer Bedeutung, was Konfigurationen nach der Trial-and-Error-Methode untragbar macht“, sagt Markus Nispel, CTO EMEA von Extreme Networks.
© Extreme Networks

Unterstützung von dezentralem Arbeiten mit Cloud-nativen SD-WAN-Services: Getrieben durch die Pandemie hat auch die digitale Transformation – vor allem durch vermehrt mobiles und dezentrales Arbeiten – an Fahrt gewonnen. Das hybride Arbeiten ist zum Standard geworden und Unternehmen treten mehr als kleinere, aber auch vielfältigere Büroumgebungen auf. Zugleich verlagern sie zunehmend Applikationen in die Cloud, um agiler zu werden und allen Beschäftigten die gleiche Performance garantieren zu können. Cloud-native SD-WAN-Lösungen, die Rückmeldungen über die Applikationsperformance für jegliche Anwendungen an die Cloud geben und diese kontinuierlich optimieren, ermöglichen eine garantiertes Service-Level für Cloud, SaaS und private Datacenter-Applikationen, unabhängig von der Lokation des Nutzers.
 
AIOps: Zu den Herausforderungen unserer Zeit in Sachen Konnektivität gehören vor allem dezentrales Arbeiten und knappe IT-Ressourcen bei gleichzeitig steigender Abhängigkeit von Netzwerken. Daher werden Netzwerk-Manager zur Unterstützung ihrer Teams verstärkt auf KI-gesteuerte Automatisierung setzen. Zum einen informiert sie die KI auf operativer Seite proaktiv über Anomalien. Service-Ausfälle lassen sich auf der Grundlage von Warnungen aus diesen Tools vermeiden. Zum anderen können Empfehlungen der KI-Engines zum Beispiel für automatisierte Kapazitätsplanung, Optimierung von Netzwerkdesigns und zur Vermeidung von Engpässen dienen. In dem Maße, in dem Netzwerke autonomer werden, können CIOs ihren strategischen Fokus auf die wichtigsten Geschäftsprozesse legen. Unter anderem verschafft die Automatisierung den IT-Teams mehr Zeit für andere Aufgaben, trägt zur Prozessoptimierung und zur Senkung der Betriebskosten bei, vermeidet Ausfallzeiten und vermindert so Unterbrechungen des Unternehmensbetriebs.
 
AIOps – also – künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung für den IT-Betrieb – erfordert Investitionen in die Weiterbildung der Beschäftigten in grundlegende Programmier- und Data-Engineering-Fähigkeiten. Wer die Konzepte des maschinellen Lernens und der KI verinnerlicht, versteht ihre Bedeutung für Netzwerke und Sicherheit – aber auch, wie die Technologie Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation unterstützen, befähigen und den Return of Investment maximieren kann.
 
Security: Kein neuer Trend, aber Cyberbedrohungen nehmen rasant zu. Unternehmen sollten nicht nur in Sicherheitskompetenzen und Technologien investieren, sondern insbesondere ist die Sensibilisierung der Belegschaft für die Gefahren von entscheidender Bedeutung: Security Awareness ist immens wichtig. Da immer mehr Unternehmen digitale Technologien nutzen, um ihre Belegschaft und Geschäftsabläufe zu vernetzen, werden Cyberbedrohungen komplexer und haben wesentlich größere Auswirkungen als in der Vergangenheit. Deshalb braucht es qualifizierte Mitarbeitende, um die Sicherheit des Unternehmens zu sichern.
 
Analytics: In dem Maße, in dem Unternehmen aller Branchen zunehmend auf Daten und KI vertrauen, um ihre Geschäftsentscheidungen zu unterstützen, wird Datenkompetenz eine der gefragtesten Fähigkeiten unserer Zeit. Fachkräfte mit ausgeprägten analytischen Fähigkeiten helfen ihren Unternehmen dabei, die gesammelten Daten besser zu verstehen und die Erkenntnisse für verschiedene Unternehmenstätigkeiten und strategische Entscheidungen zu nutzen. Sie eröffnen neue Anwendungsmöglichkeiten und verbessern die Wertschöpfung ­– mit dem Potenzial, neue Märkte zu erschließen und Innovationen zu entwickeln.


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