Z9500 Ethernet Fabric Switch und Active Fabric Controller

Dell nimmt Fabrics, SDN und NFV ins Visier

25. März 2014, 7:32 Uhr | LANline/Dr. Wilhelm Greiner

Dell Networking stellt mit dem Z9500 einen neuen Highend-Switch für Ethernet Fabrics vor, der auf drei Höheneinheiten bis zu 132 40GbE-Ports versammelt. Ebenfalls neu ist der Active Fabric Controller: Diese API-Software soll zwischen der Openstack-Neutron-Schnittstelle und Dells hauseigener Ethernet Fabric vermitteln. Im Carrier-Umfeld kooperiert Dell mit Red Hat und engagiert sich im Cloud-NFV-Konsortium.

Dell Networking baut sein Switching-Portfolio mit Blick auf hochperformante Ethernet Fabrics aus. Der neue Ethernet Fabric Switch Z9500 bringt auf nur drei Höheneinheiten bis zu 132 40GbE-Ports (QSFP+) unter, mittels Breakout-Kabeln lassen sich bis zu 528 1/10GbE-Ports anschließen. Die Full-Duplex-Switching-Bandbreite gibt Dell mit 10,4 TBit/s an, die Latenz liege unter zwei Mikrosekunden. Damit eigne sich der Z9500 als Core- oder Spine-Switch ebenso wie als Top-of-Rack-/Leaf-Switch sowie für mehrstufige Hyperscale-Architekturen.

Eine Besonderheit: Der Switch lässt sich mit 32, 84 oder 132 freigeschalteten Ports erwerben, bei Bedarf kann man per Lizenzschlüssel weitere Ports freischalten. Dies, so Dell, ermögliche kundenfreundliche Pay-as-you-grow-Modelle: Ein Unternehmen könnte zum Beispiel einen Datacenter-Core mit zwei 32-Port-Geräten aufbauen und das Kernnetz mit steigenden Ansprüchen allmählich skalieren.

Laut Dell-Angaben nutzt der Switch das modulare Dell Networking OS9 mit Features für die Autokonfiguration und -provisionierung, voller Layer-2/3-Funktionalität inklusive OSPF-Unterstützung und natürlich mit dem längst obligatorischen IPv6-Support. Des Weiteren unterstütze er Openflow 1.0, Virtual Link Trunking (VLT) ebenso wie Routed VLT (rVLT).

Die redundanten Stromversorgungen lassen sich im Betrieb wechseln, den Stromverbrauch gibt Dell mit zirka vier Watt pro 1/10GbE-Port an. Für die Montage im Rack seien keine Werkzeuge erforderlich.

Auch in puncto SDN (Software-Defined Networking) hat Dell Neuigkeiten im Gepäck: Beim neuen Active Fabric Controller handelt es sich laut Hersteller um eine spezialisierte Software, die mittels REST-API (Application Programming Interface) zwischen Dells Ethernet Fabric und dem Neutron-Plug-in (vormals Quantum-Plug-in) von Openstack-Umgebungen vermittelt. Dies soll die Nutzung der Dell-Switches in Openstack-basierten Cloud-Infrastrukturen erleichtern. Die Software biete eine automatische Switch- und Topologieerkennung und Shortest-Path-Ermittlung ebenso wie Multipath-Connectivity, Lastverteilung und Mandantentrennung.

So könne der Active Fabric Controller zum Beispiel dazu dienen, Dell-Sonicwall-Firewalls automatisch mit den zugehörigen Switches zu verbinden, um in Cloud-Umgebungen dynamisch zu skalieren. Bislang versteht sich der Active Fabric Controller allerdings ausschließlich mit Dells hauseigener Netzwerkhardware. Man arbeite aber strikt standardbasiert – einer künftigen Einbindung ebenfalls standardbasierter Geräte von Drittherstellern dürfte somit nichts im Wege stehen.

Seitens Dell betont man, für das SDN gebe es drei grundlegende Ansätze: einen programmatischen (mittels Opscode, Puppet, Chef), einen Controller-basierten (Openflow) und einen Hypervisor-basierten (wie bei VMware, Microsoft, Openstack, Cumulus). Dell unterstütze alle drei Ansätze, gemeinsam mit Partnern wie Red Hat oder Cloudscaling sorge man für die Openstack-Integration beim Kunden.

Im Carrier-Umfeld engagiert sich Dell zeitgleich stärker für die dort gefragte SDN-Spielart namens NFV (Network Function Virtualization). Hier habe Dell eine führende Rolle beim Cloud-NFV-Branchenkonsortium inne. Zudem habe man die Vereinbarung gemeinsamer Entwicklung mit Red Hat auf SDN- und NFV-Entwicklungen ausgedehnt, um zusammen mit dem Linux-Haus Netzbetreiber mit Openstack-Lösungen ausrüsten zu können. Ferner gebe es eine Partnerschaft mit dem Cloud-Spezialisten Cumulus: Die Switches S6000 und S4810 seien mit Cumulus-Software bestückt.

Der Z9500 Fabric Switch wird laut Dell noch im April weltweit verfügbar sein, der Active Fabric Controller soll im Laufe des zweiten Quartals folgen. Gemeinsam mit Red Hat entwickelte SDN- und NFV-Lösungen stellt Dell noch für dieses Jahr in Aussicht.

Weitere Informationen finden sich unter www.dell.de.

Dells Z9500 Fabric Switch packt 132 40GbE-Ports auf drei HE und unterstützt eine stufenweise Port-Freischaltung per Lizenzschlüssel. Bild: Dell Networking

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