Dells Networking-Portfolio

Einfachere RZ-Netze

25. Juli 2013, 15:12 Uhr | LANline/Simon Schlede

Im Frühjahr lud Dell zum Besuch in seine Niederlassung in Limerik in Irland ein. Dort vermittelten die Experten aus dem "Dell Solution Centre" einen kompletten Überblick über das Netzwerkportfolio des Herstellers. Hauptziel aller Produkte sei es, eine einfache, schnelle sowie kostengünstigere Einrichtung der Hardware zu ermöglichen.

Im Rahmen des Laborbesuchs gaben die Produkt-Manager Gerhard Abeska und Gareth McComb einen kompletten Überblick über Dells Netzwerklösungen. Dazu gehören End-to-End-Lösung für Rechenzentren oder öffentliche Einrichtungen, Rack/Server-Blades sowie die nötige Management-Software. Der Fokus dieser Produkte liegt laut Abeska auf einer leichten Bedienung. Dadurch will der Hersteller RZ-Betreibern eine einfachere, schnellere und auch kostengünstigere Einrichtung ihrer RZs ermöglichen.

Im Jahr 2001 trat das Unternehmen erstmals mit Unmanaged- und Web-Switches in den Switching-Markt ein. Anschließend erweiterte es diesen Bereich um stapelbare, Layer-3- und 10GbE-Top-of-the-Rack-Switches sowie 40GbE Blades für Server-Chassis. Hinzu kamen ab 2009 Cloud- und System-Management-Lösungen, Wireless-Produkte, Managed-Security-Services sowie Data Protection und Netzwerk-Security.

Ziel sei es, so die Dell-Vertreter, RZ-Betreiber auf künftige Anforderungen vorbereiten, verursacht vor allem durch die Cloud, Virtualisierung, steigende Mobilität der Mitarbeiter (BYOD), strengere Anforderungen an Energie und Kühlung, höheren Traffic und große Datenmengen (Big Data). Dabei stehen ein einfacheres IT-Modell, die Automatisierung von Routineaufgaben und die Entlastung der Mitarbeiter im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang zeigte Abeska die Management-Lösungen „Dell Activ Fabric Manager“ und „Open Network Manager“ vor. Mit dem Fabric Manager lässt sich die Installation eines Switches im RZ vereinfachen, da die Software diesen im Netzwerk selbständig findet und das benötigte System über ein Image auf das Gerät spielt. Der Network Manager überwacht die Switches in einem Netzwerk. Über eine Web-basierende Konsole können Administratoren damit Firmware bereitstellen sowie Konfigurationen sichern und wiederherstellen.

Zudem seien die Softwarelösungen auch für SDN geeignet. Der Aktive-Manager vereint laut Dell die Gateways für VMware und Microsoft, ältere Umgebungen und Openflow-Dienste. Laut Abeska will Dell softwaregesteuerte Netzwerke verstärkt in den Fokus nehmen. Er sieht in dieser Technik gemeinsam mit Openflow eine mögliche Zukunft für die RZs, auch durch die Unterstützung von IPv6. Die gezeigten Verwaltungslösungen sind laut Dell die einzigen auf dem Markt verfügbaren vollständig freien Produkte für SDN.

Schnelle und kostensparende Datenverarbeitung

Durch die Neuerungen will Dell einen Schritt von LAN/SAN-Netzwerken hin zu einer konvergierten Infrastruktur machen. Diese Änderung ermöglicht ein so genanntes Lossless Ethernet, bei dem keine Verluste bei der Übertragung entstehen können. Für diese Zusammenarbeit von Netzwerk und Speicher nutzt Dell seine Switches der Produktreihen „Dell Force10“ und „Powerconnect“ sowie die Speichergeräte „Powervault“, „Equallogic“ und „Compellent“. Ziel ist es, den Storage-Betrieb zu vereinfachen und das System-Management zu erweitern. In diesem Zusammenhang zeigte der Hersteller auch seinen neuen S5000-Switch. Das Top-of-the-Rack-LAN/SAN-Gerät bietet 64 10GbE-Ports und vier 40GbE-Ports.

Um Kosten und Aufwand bei der Verbindung zwischen dem Top-of-the-Rack-Switch und dem Speicher zu sparen, verwendet der Hersteller statt ToR-Ports mit 10 GbE nun Varianten mit 40 GbE. Das soll Ports und Kabel einsparen. Für eine weitere Beschleunigung der Datenverarbeitung findet der größte Teil des Austauschs innerhalb des Blades statt und geht nicht über den Switch – Ost-West-Traffic statt Nord-Süd-Traffic. Dadurch kann ein Betreiber Anzahl der Ports zum Switch reduzieren und weitere Kosten für Verkabelung sparen. Um eine flexible Übertragung zu ermöglichen, lassen sich die Daten falls erforderlich auch zuerst über den Switch schicken.

Hardware und Software in Aktion

In einer anschließenden Demonstration zeigte Kevin Corey (System Engineer bei Dell) wie sich die Force10-Geräte arbeiten. Für die Einrichtung nutzte er den Fabric Manager. Die Software kann alle Switches im internen Netzwerk finden und anschließend die ausgewählten als Master und Slave einrichten. Dabei kann der Fabric Manager die Switches selbstständig im Netzwerk suchen und anschließend das benötigte System auf das Gerät spielen. Durch die Einteilung in Master und Slave lassen sich die Geräte im laufenden Betrieb ohne Unterbrechungszeiten updaten. Auf diese Weise müssen RZ-Betreiber die Switches nicht bei jedem Firmware-Update außer Betrieb nehmen.

Administratoren müssen laut Corey nun wesentlich seltener ihr RZ betreten, sie könnten viele Arbeiten über ihren PC steuern. Für den Test verwendete er die Force10 Switches „Z9000“ und „S4810“. Die Management-Software verwaltet laut Corey bis zu 1.500 Server. Außerdem demonstrierte er, wie sich eine bereits bestehende Vernetzung jederzeit ändern lässt, etwa für eine Vergrößerung durch mehr Server und Switches oder eine Verkleinerung aufgrund niedrigerer Auslastung oder geringerer finanzieller Möglichkeiten.

Dell ist zwar vor allem für seine Desktop-PCs und Laptops bekannt ist (laut Gartner weltweit Platz 3), die hauseigene Netzwerksparte ist jedoch ähnlich stark. Dell Networking erreicht im internationalen Vergleich ebenfalls Platz 3. Der Besuch der Europazentrale verdeutlichte die große Bandbreite des hauseigenen Netzwerkportfolios. Zudem machten die Dell-Experten klar, dass sie mit ihrem Konzept auch für Umgebungen mit Systemen anderer Hersteller und für künftige Themen wie SDN gerüstet sind.

Seit 2009 hat der Dell sein Netzwerkportfolio stetig erweitert, um auch für Themen wie Cloud Computing und Netzwerksicherheit Lösungen bieten zu können.

Um den Datenaustausch zu beschleunigen und die Verkabelung zu reduzieren, bohrt Dell die 10GbE-Verbindung zum Top-of-the-Rack-Switch auf 40GbE auf.

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