HP veröffentlicht Patches

F-Secure: Sicherheitslücken in über 150 HP-Multifunktionsdrucker-Modellen

1. November 2021, 12:30 Uhr |
© Wolfgang Traub

HP hat Patches für Sicherheitslücken veröffentlicht, die der Cybersicherheitsanbieter F-Secure nach eigenen Angaben in über 150 der HP-Multifunktionsdrucker (MFP) entdeckt hat. Laut einem von den Sicherheitsexperten veröffentlichten Bericht können Angreifer die Schwachstellen nutzen, um die Kontrolle über ungeschützte Drucker zu erlangen, Informationen zu stehlen und Netzwerke so zu infiltrieren, dass weiterer Schaden entstehen kann.

Zwei Sicherheitsberater von F-Secure, Timo Hirvonen und Alexander Bolshev, hatten Anfälligkeiten im physischen Zugriffs-Port (CVE-2021-39237) und im Font-Parsing (CVE-2021-39238) im HP MFP M725z entdeckt, einem Produkt aus der FutureSmart-Druckerreihe von HP. In den jetzt von HP veröffentlichten Sicherheitshinweisen sind über 150 verschiedene Produkte aufgeführt, die von den Sicherheitslücken betroffen sind.

Die effektivste Angriffsmethode besteht darin, Mitarbeiter eines attackierten Unternehmens zum Besuch einer bösartigen Website zu verleiten. Im Anschluss kann eine sogenannte Cross-Site-Printing-Attacke auf das ungeschützte MFP-Gerät stattfinden. Die Website druckt dabei automatisch über das Internet ein Dokument auf dem betroffenen MFP-Gerät. Die in dem Dokument enthaltene schadhafte Schriftart ermöglicht es dem Angreifer, weiteren Code auf dem Drucker auszuführen.

Ein Angreifer mit diesen Rechten zum Ausführen von Code könnte unbemerkt alle Daten stehlen, die über das MFP-Gerät laufen oder auf diesem zwischengespeichert sind. Dazu gehören nicht nur Dokumente, die gedruckt, gescannt oder gefaxt werden, sondern auch sensible Informationen wie Passwörter und Zugangsdaten, über die das Gerät mit dem Rest des Netzwerks verbunden ist. Angreifer könnten infizierte MFPs auch als Ausgangspunkt nutzen, um weiter in das Netzwerk eines Unternehmens vorzudringen und zusätzlichen Schaden anzurichten – zum Beispiel Diebstahl oder Änderung anderer Daten, Verbreitung von Ransomware etc.

Laut den Sicherheitsexperten ist die Nutzung der Schwachstellen zwar für viele weniger qualifizierte Angreifer tendenziell zu komplex, versiertere Bedrohungsakteure können sie aber durchaus für gezielte Angriffe einsetzen.

Darüber hinaus fanden die Forscher nach eigenen Angaben heraus, dass die Schwachstellen beim Font-Parsing anfällig für Computerwürmer sind. Dies bedeutet, Angreifer könnten eine sich selbst verbreitende Malware erstellen, die die betroffenen MFPs automatisch befällt und sich dann auf weitere ungeschützte Geräte im selben Netzwerk ausbreitet.

„Man vergisst leicht, dass moderne MFPs voll funktionsfähige Computer sind, die von Angreifern genauso wie andere Workstations und Endgeräte manipuliert werden können. Und genau wie bei anderen Endgeräten können Angreifer ein infiziertes Gerät ausnutzen, um die Infrastruktur und den Geschäftsbetrieb eines Unternehmens zu schädigen. Erfahrene Cyberkriminelle sehen ungesicherte Geräte als Chance. Unternehmen, die der Sicherung ihrer MFPs nicht die gleiche Priorität einräumen wie dem Schutz anderer Endgeräte, setzen sich der Gefahr solcher Angriffe aus, wie sie in unserer Studie dokumentiert wurden“, erklärt Hirvonen.

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  1. F-Secure: Sicherheitslücken in über 150 HP-Multifunktionsdrucker-Modellen
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