MWC: Nokia Siemens Networks erweitert Aufgaben von Mobilfunk-Basisstationen

Funkverteiler mutiert zum Content-Server

4. März 2013, 11:27 Uhr | Stefan Mutschler/wg

Basisstationen im Mobilfunknetz sollen künftig neben ihren anderen Aufgaben auch ortsbezogenen Content für die Benutzer in ihrem Funkradius liefern - so zumindest die Vorstellung von Nokia Siemens Networks (NSN). Auf dem Mobile World Congress in Barcelona präsentierte der Netzausrüster unter der Bezeichnung "Liquid Applications" entsprechende Technik und Lösungen.

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NSN bezeichnet den Schritt als die größte Weiterentwicklung, welche die Basisstationen in ihrer inzwischen 22-jährigen Geschichte bislang erfahren haben: In ihrer erweiterten Rolle als Content-Server sollen sie in der Lage sein, jede Form von Inhalten (Content) zu speichern. Der eigentliche Clou soll aber im intelligenten Umgang mit diesem Content liegen: In Abhängigkeit von genauer Position in der Funkzelle und Typ des verwendeten Geräts (Smartphone oder Tablet) soll der Content-Server relevante und typgerechte Informationen vorschlagen und auf Anforderung abrufbar vorhalten.

Liquid Applications korrespondiert unter anderem sehr gut mit den inzwischen zur Marke „Here“ zusammengefassten Location-Services des Mutterkonzerns Nokia. Entsprechend ausgerüstete Basisstationen lassen sich ohne große Netzbelastung im Backhaul (Netzanbindung in Richtung Provider) um „Rich Content“ wie Video erweitern. Da der Inhalt direkt vom Netzwerkrand kommt, sollen Benutzer deutlich kürzere Antwortzeiten erwarten dürfen.

Technische Basis für Liquid Applications ist der kürzlich vorgestellte Radio Applications Cloud Server (RACS) des Unternehmens. RACS bringt Cloud-Technik sowie Funktionen für die Service-Generierung in die Basisstation. Er lässt sich über ein Erweiterungs-Kit mit einer Flexi-Multiradio-Basisstation verbinden oder als Einbaumodul direkt mit einer Flexi-Multiradio-10-Basisstation integrieren.

RACS selbst wiederum beinhaltet die Websphere ASPN (Application Service Platform for Networks) von IBM. Eine diesbezügliche Partnerschaft haben NSN und IBM ebenfalls auf dem MWC bekanntgegeben.

NSN erwartet seitens der Mobilfunk-Provider ein reges Interesse an Liquid Applications, da sie damit die Service-Nutzung der Anwender ortsbezogen und persönlich gestalten können. Im hart umkämpften Markt seien das entscheidende Wettbewerbsvorteile. Die neue Technik arbeite Hand in Hand mit existierenden Abrechnungs- und Messaging-Services und sei ein wichtiger Baustein im Liquid-Broadband-Portfolio, das NSN seit seiner strategischen Neuausrichtung massiv ausbaut.

Weitere Informationen finden sich unter www.nokiasiemensnetworks.com.

Liquid Applications erlaubt es Mobilfunk-Providern, ortsbezogene Inhalte bereits ab Basisstation zu liefern. Bild: NSN

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