1.000 MBit/s über Doppelkabel sowohl im Up- als auch im Downstream

Huawei stellt Giga-DSL-Prototyp vor

22. Dezember 2011, 7:55 Uhr | LANline/jos

Huawei, chinesischer Anbieter von Informations- und Kommunikationstechnik, stellte soeben den nach eigenen Angaben branchenweit ersten Prototypen für Giga DSL (Digital Subscriber Line) vor.

Das Giga-DSL-System nutzt Time Division Duplex (TDD) und erreicht damit laut Huawei Geschwindigkeiten von 1.000 MBit/s über ein einziges Doppelkabel sowohl im Up- als auch im Downstream.

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Um begrenzte Bandbreiten bei FTTB (Fiber to the Building)/FTTC (Fiber to the Curb) sowie Problemen bei der Installation von FTTH (Fiber to the Home)-Verbindungskabeln zu überwinden, müssen optische Glasfaser-Access-Points möglichst nah am Nutzer installiert sein, damit diese ungehindert Dienste mit hohem Datenvolumen wie IPTV oder HDTV genießen können. Während Ultra-Breitbandzugänge mit 100 MBit/s und mehr über bestehende Kupferleitungen relativ schnell verfügbar gemacht werden können, ist die Bereitstellung von Bandbreiten bis 1.000MBit/s mittels DSL-Technik auf Kupfer-Doppelader innerhalb von 100 Metern sehr viel komplexer.

Durch die Nutzung von In-Signal-Übertragung mit niedriger spektraler Leistungsdichte reduziert Huaweis Giga-DSL-Prototyp Störstrahlungen sowie den Energieverbrauch. Die Lösung stelle damit eine Upstream- und Downstream-Geschwindigkeit von 1 GBit/s innerhalb von 100 Metern und 500 MBit/s und mehr innerhalb von 200 Metern bereit – und werde so zu einer kosteneffizienten Alternative für Telekommunikationsbetreiber, die ihre Netze für Ultra-Breitbandzugänge ausbauen.
Als Zugangslösung der nächsten Generation verzeichne Giga DSL ein schnelles Wachstum. 2011 stellte die ITU-T die G.fast-Arbeitsgruppe zusammen, deren Aufgabe es ist, neue Standards für Hochgeschwindigkeitszugänge über kurze Entfernungen zu erarbeiten. Ziel dabei ist es, eine Übertragungsgeschwindigkeit von 500 MBit/s pro Doppelkabel innerhalb von 100 Metern zu erreichen. Huawei ist nach eigenem Bekunden als einer der technischen Hauptakteure aktiv an der Arbeit des Teams beteiligt und arbeitete zuletzt daran, TDD-OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplexing) als G.fast-Modulationsverfahren aufzunehmen.
Dr. Long Guozhu, Experte für DSL-Technologie bei Huawei, sagte: „Huawei hat aufgrund seiner umfangreichen Fähigkeiten und technischen Stärken im Bereich Zugangsnetze die Führung in der Entwicklung des Giga-DSL-Prototypen übernommen. Sicherlich hilft uns eine Erweiterung der Bandbreiten dabei, die Geschwindigkeit der Übertragung über Doppelkabel über kurze Distanzen zu verbessern. Allerdings gilt es, nach der Erweiterung der Bandbreite ein technisches Problem zu lösen: Die Gestaltung des physischen Highspeed Layers und des analogen Hochfrequenz-Frontends AFE. Zur Lösung dieses Problems nutzen wir im FBB Innovation Lab die Core-Lösung TDD-OFDM, die sowohl die physische Layer-Architektur als auch die AFE-Gestaltung vereinfacht, und dabei gleichzeitig mit herkömmlichen ADSL/VDSL2-Technik abwärts kompatibel bleibt.“
Huawei gab zudem kürzlich die Entwicklung des weltweit ersten Node-Level-Vecotring-(NLV-)Prototypen bekannt. Das Vecotring-Produkt liefert einen 100-MBit/s-Zugang über ein einzelnes Doppelkabel in FTTC/FTTB und wurde bereits von vielen Netzbetreibern kommerziell getestet. Sowohl dieser Prototyp als auch Huaweis neueste Giga-DSL-Lösung zeigten demnach, dass die DSL-Technik noch immer großes Potenzial bietet, um die künftigen Anforderungen von Breitbandnutzern an Ultra-Highspeed-Zugänge zu erfüllen.
 


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