+++ Produkt-Ticker +++ IBM hat unter dem Namen Linuxone zwei neue Linux-Mainframes angekündigt. Ziel ist es, Anwender von Linux-Großrechnern mit hochsicheren Plattformen und Werkzeugen für die kommende Computing-Ära zu rüsten. Dort sollen Mainframes als Basis für unternehmensweite Analyseaufgaben und Hybrid Clouds dienen. Auch sein Engagement bei der Open-Source-Community hat IBM verstärkt.
Unter dem Namen Linuxone erweitert IBM sein Portfolio an Mainframe-Hardware, -Software und -Services um zwei neue, dedizierte Linux-Systeme. Der Hersteller zielt damit auf große und mittelständische Unternehmen.
Das größere System namens Emperor (Kaiser, gemeint ist hier aber der Kaiserpinguin) basiert auf dem z13-Großrechner und ist laut IBM-Angaben das derzeit technisch fortgeschrittenste Linux-System. Es verfüge über den derzeit branchenweit schnellsten Prozessor und eigne sich zur echtzeitnahen Transaktionsanalyse, zum Beispiel für die Aufdeckung von Betrugsversuchen.
Emperor skaliert laut IBM-Angaben auf bis zu 8.000 virtuelle Maschinen oder Tausende von Containern – mehr als bei jedem anderen derzeitigen Linux-System. Das kleinere System namens Rockhopper (Felsenpinguin) ist konzipiert für mittelgroße Kunden oder Einsatzbereiche in Schwellenländern, bei denen Geschwindigkeit, Sicherheit und Verfügbarkeit eines Großrechners gefragt sind, jedoch in kleinerer Ausbaustufe.
IBM preist die Linuxone-Mainframes als „die wahrscheinlich sichersten Linux-Systeme“ an. Denn dank erweiterter Verschlüsselungsfunktionen in Hardware und Software sorgten sie dafür, dass Kundendaten und Transaktionen vertraulich und sicher bleiben. Das Linuxone-Werkzeug Protected-Key liefere eine deutlich erhöhte Sicherheit gegenüber Clear-Key-Technik und biete eine um das Achtundzwanzigfache bessere Leistung gegenüber Standard-Secure-Key-Technik.
Zugleich ermöglicht der Mainframe-Hersteller nun den Einsatz wichtiger Open-Source- und Branchenlösungen für Linuxone und seine z-Systeme. Dazu zählen Apache Spark, Node.js, MongoDB, MariaDB, PostgreSQL, Chef und Docker.
Diese Software arbeite so reibungslos auf dem Mainframe wie auf anderen Plattformen, könne dabei aber die Leistungsvorteile des Mainframes nutzen, verspricht IBM. Für ihren Betrieb auf dem Großrechner seien keine speziellen plattformspezifischen Fähigkeiten erforderlich – ein großer Vorteil in Zeiten, in denen Mainframe-Know-how beim Administratorennachwuchs rar gesät ist.
Zwar bieten IBM-Mainframes bereits seit 1972 Virtualisierungsfunktionalität mittels VMs (Virtual Machines), die neuen Linuxone-Systeme unterstützen aber zudem VMs auf der Basis des Open-Standards-basierenden KVM-Hypervisors. KVM für den Mainframe liefert dabei Suse.
Außerdem haben IBM und Canonical eine Initiative angekündigt, um Ubuntu für Linuxone und z-Systeme bereitzustellen. Damit gäbe es dann neben Suse und Red Hat eine dritte Linux-Distribution auf IBM-Mainframes.
Des Weiteren beteiligt sich IBM am Open Mainframe Project der Linux Foundation. Hintergrund ist laut dem Hersteller wachsende Nachfrage nach Mainframes in der Open-Source-Community.
IBMs aktueller Beitrag an Mainframe-Hochverfügbarkeitstechnik sei der bisher größte Einzelbeitrag von Mainframe-Code zur Open-Source-Community. Ein wesentlicher Teil davon bestehe aus IT-Analyse- und Prognosesoftware, die das System ständig auf ungewöhnliches Systemverhalten hin überwacht und rechtzeitig warnt, um Systemausfälle zu vermeiden. Entwickler können laut IBM diesen Code verwenden, um ähnliche Analyse- und Reaktionssysteme auch auf anderen Plattformen zu realisieren.
IBMs Linuxone-Systeme sind ab sofort verfügbar. Weitere Informationen finden sich unter www.ibm.com.
IBM stellt Mainframe-Generation z13 vor
Compuware Topaz: Einheitliche Bearbeitung von Mainframe- und Nicht-Mainframe-Daten
Fujitsu: Neue Aufgaben für den Großrechner
Micro Focus: Mainframe-Applikationen auf dem Ipad