Netzwerkausrüster Juniper hat mit den ToR-Switches (Top of Rack) der Baureihe QFX5100 eine weitere Familie von 10/40GbE-Access-Switches für die Server-Anbindung im RZ vorgestellt. Die Geräte bieten laut Juniper mehr Speed, Flexibilität und Ausfallsicherheit als die Konkurrenz. Neben neuen Routern der MX-3D-Serie sind die QFX-Switches Bestandteile in Junipers ebenfalls vorgestellter Metafabric-Architektur, die den IT-Organisationen die Transformation zum plattformübergreifenden Cloud-Data-Center erleichtern soll.
Netzwerk-News von der VMworld Barcelona: Support für SDN und NSX im Fokus
VMware NSX spaltet die Netzwerker
Brocade: Ethernet-Fabric mit 100-GbE-Blades
Die Switches der QFX5100-Familie, laut Herstellerangaben die branchenweit schnellsten ToR-Switches, lassen sich in physischen wie virtuellen Fabric-Umgebungen einsetzen: Laut Juniper eignen sie sich für ein Virtual Chassis und Junipers hauseigene, hoch skalierende Fabric-Architektur Qfabric ebenso wie für eine Virtual Chassis Fabric. Bei Letzterer basiert der Fabric-Aufbau nicht auf physischen Verbindungen, sondern funktioniert als Overlay zu herkömmlichen Ethernet-Links. Da die Access Switches offene Schnittstellen nutzten, eigneten sie sich auch für Leaf-and-Spine-Topologien und Layer-3-Designs.
Ein Alleinstellungsmerkmal des QFX-Switches ist eine Funktion namens TISSU (Topology-Independent In-Service-Software-Upgrade). TISSU erlaubt es dem QFX5100 laut Tom Ruban, Vice President Systems Engineering EMEA bei Juniper, Firmware-Updates durchzuführen, ohne laufende Applikationen zu stören. Dazu starte der Switch für die neue Firmware-Version eine VM und schalte dann nahtlos von der laufenden auf die aktualisierte VM um. Ruban erwartet, dass die übrigen Marktteilnehmer in den kommenden Jahren dieses Konzept für störungsfreie Firmware-Updates übernehmen werden.
Neben dem Juniper-üblichen breiten Support von Netzwerkprotokollen unterstütze der Switch auch SDN (Software-Defined Networking). Er eigne sich für Junipers hauseigenen SDN-Controller Contrail ebenso wie für den Einsatz mit VMwares NSX und biete Support für SDN-Protokolle wie VXLAN und NVGRE. Für die automatisierte Provisionierung und Orchestrierung im Rahmen von Cloud-Architekturen biete man neben hauseigenen Verwaltungs- und Automationswerkzeugen auch Support für Cloud-Orchestration-Tools wie Openstack, Cloudstack, Puppet und Chef.
Eingebettet hat Juniper diese News sin die Vorstellung seiner neuen Metafabric-Architektur. Diese soll IT-Organisationen dabei unterstützen, dass ihre SDN-Umgebungen nicht auf das eigene RZ beschränkt bleiben, sondern RZ- und technikübergreifend einsetzbar sind.
Metafabric nutzt laut Juniper offene Schnittstellen und vermeidet damit die Abhängigkeit von einem einzelnen SDN-Ausrüster („Vendor Lock-in“). Zudem sorgten integrierte Systemintelligenz und Analysewerkzeuge für den vereinfachten Betrieb und hohe Flexibilität.
Zu den Bausteinen der Metafabric-Architektur zählen neben den oben erwähnten Switches der QFX5100-Famile auch die MX 3D Universal Edge Router. Diese eigen sich laut Juniper-Angaben als universelle SDN-Gateways, um physische Netzwerke mit virtuellen SDN-Umgebungen zu verbinden. Zudem unterstütze das Gerät im WAN nun auch Ethernet-VPNs (EVPN).
Der SDN-Controller Contrail wiederum bietet nun auch Support für VMware ESXi. Damit drängt Juniper, historisch am stärksten im Carrier- und Service-Provider-Markt vertreten, nun per SDN-Funktionalität auch verstärkt in die Unternehmens-Data-Center.
So gibt es für Metafabric eine Referenzarchitektur, die Junipers Switches, Router und Sicherheitslösungen mit Hardware und Software von EMC, IBM, Microsoft und VMware verbindet. Zur Einführung der Fabric-Architektur bietet Juniper spezielle Professional Services, die alle Aspekte vom Assessment über Planung und Design bis hin zu Quick-Start-Migrationsdiensten umfassen sollen.
Der QFX5100-48S (48 x 10GbE) kostet laut US-Preisliste 30.000 Dollar, der QFX5100-24Q (32 x 40GbE) 40.000 Dollar. Weitere Informationen finden sich unter www.juniper.net/de.