OCX1100 kombiniert OCP-Switch mit Juniper-OS Junos

Juniper lässt Junos OS auf Fremdhardware laufen

8. Dezember 2014, 7:37 Uhr | LANline/Dr. Wilhelm Greiner

+++ Produkt-Ticker +++ Mit dem OCX1100 bringt Juniper Networks erstmals einen Switch auf den Markt, der eine Switch-Hardware auf der Architekturbasis des Open Compute Projects (OCP) mit dem hauseigenen Junos OS verbindet. Juniper öffnet also sein Switch- und Router-OS für den SDN-Trend (Software-Defined Networking). Der Netzwerkausrüster zielt dabei laut eigenen Angaben auf große Cloud-Service-Provider, die offene, kostengünstige und anpassbare Switches benötigen.

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Cloud-Provider wie zum Beispiel Google, die Rechenzentren mit zehn- oder hunderttausenden Servern betreiben, nutzen für die Datacenter-Vernetzung vorrangig selbstentwickelte Lösungen auf der Basis von No-Name-Hardware („White-Box Switches“). Dieser Ansatz, betont Juniper, stelle aber für viele Organisationen eine Herausforderung dar, da sie nicht über die erforderlichen Ressourcen verfügten, um derlei eigene Lösungen zu entwickeln und zu betreiben.

Mit der Kombination von Junos und OCP-basierter Hardware will der US-Netzwerker deshalb nun Cloud-Anbietern den Weg zu den Vorteilen offener Netzwerke ebnen, ohne dass diese auf vertraute Management-Werkzeuge und Hersteller-Support verzichten müssten. Dank des OCX1100 biete man getestete Software und Open-Source-Netzwerkhardware, die leicht aufzusetzen, zu integrieren und zu warten sei.

Der OCX1100 läuft laut Juniper-Angaben auf einer optimierten Version von Junos. Das Linux-basierte Switching-OS liefere auch die Basis für Layer-3-Networking. Die Software umfasse offene, standardbasierte Programmierschnittstellen (APIs) und unterstütze unter anderem ein Scripting mittels Python sowie die Orchestrierungswerkzeuge Puppet und Chef. Außerdem gebe es ein Junos SDK (Software Development Kit).

Das Open Network Install Environment (ONIE) ermögliche die Aufteilung der Plattform und erlaube die Installation von Netzwerk-Betriebssystemen von Drittanbietern. Damit sei eine IT-Organisation nicht mehr auf einen einzigen Switch-Anbieter festgelegt.

Beim Hardwaredesign, so Juniper, arbeite man mit dem OEM Alpha Networks zusammen. Auf einer Höheneinheit vereine der OCX1100 48 SFP/SFP+-Transceiver-Ports (Small Form-factor Pluggable) sowie sechs QSFP+-Ports (Quad-SFP+). Den Durchsatz des Switches gibt Juniper mit 1,44 TBit/s an. Damit eigne sich das Gerät als dicht bestückbarer Top-of-Rack-Switch für große IP-Fabric-Installationen.

Das Design des OCX1100 habe man beim OCP zur Evaluierung eingereicht. Die Freigabe durch das OCP erwarte man bis zur Marktverfügbarkeit des Switches. Preise nannte Juniper noch nicht, der Hersteller stellte aber bereits bei Abnahme größerer Stückzahlen Rabattstaffeln in Aussicht.

Weitere Informationen finden sich unter www.juniper.net.

Der OCX1100 vereint OCP-basierte Hardware von Alpha Networks mit Junipers Junos OS. Bild: Juniper Networks

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