HPE schickt zweiten Weltraum-Computer zur ISS

Spaceborne Computer-2 beschleunigt Forschungsaufgaben

15. Februar 2021, 12:00 Uhr |
© HPE

Mit dem Spaceborne Computer-2 (SBC-2) von Hewlett Packard Enterprise (HPE) werden Astronauten und Weltraumforscher an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) die Dauer von Experimenten von Monaten auf Minuten verkürzen können. Die Einsatzfelder sollen von der medizinischen Bildverarbeitung und DNA-Sequenzierung bis zur Analyse von Daten aus einer Vielzahl von Sensoren und Satelliten reichen.

Der Spaceborne Computer-2 soll am 20. Februar 2021 mit der Frachtmission Cygnus NG-15 zur ISS gelangen und dort in den nächsten zwei bis drei Jahren für Forschungsprojekte zum Einsatz kommen.

Vor dem Einsatz erfolgten Tests, ob nur mittels Software gehärtete, handelsübliche Standard-Server den Erschütterungen eines Raketenstarts ins All standhalten und unter Weltraumbedingungen wie Schwerelosigkeit und starker kosmischer Strahlung fehlerfrei funktionieren können. Das Projekt ist Teil der NASA-Mission für bemannte Raumfahrt zum Mond, Mars und darüber hinaus, wo eine zuverlässige Datenverarbeitung und Kommunikation eine entscheidende Voraussetzung ist. Der einjährige Test war erfolgreich.

Der Spaceborne Computer-2 biete im Vergleich zum Vorgänger die doppelte Rechenleistung und beruhe auf Edge-Computing-Systemen in Kombination mit handelsüblichen Servern, die auch bei vielen Unternehmen im Einsatz sind. Damit seien zum Beispiel Satelliten- und Kameradaten in Echtzeit auswertbar. Zur Ausstattung sollen auch Grafikprozessoren (GPUs) gehören, um hochauflösende Bilder zu verarbeiten, etwa Aufnahmen von Polkappen auf der Erde oder medizinische Röntgenbilder.

Durch die Verfügbarkeit dieser Rechenkapazitäten auf der ISS sind die Astronauten nicht auf Server auf der Erde angewiesen, so HPE. Das ist ein wichtiges Kriterium für das Weltraum-Computing, da die Signalübertragung sehr lange dauern kann – zwischen Erde und Mars beispielsweise rund 20 Minuten. Mit dem neuen Weltraum-Computer sollen unter anderem die Echtzeit-Überwachung des Gesundheitszustands der Astronauten und die Auswertung von Sensordaten erfolgen.

HPEs Edge-Computing-Techniken sind auf der Erde typischerweise in unwirtlichen, abgelegenen Umgebungen im Einsatz, etwa Öl- und Gasraffinerien oder in Fabriken. Spaceborne Computer-2 nutzt das Edgeline-Converged-EL4000-Edge-System, das Erschütterungen und hohen Temperaturen standhalten könne und speziell zur Analyse von großen Datenmengen verteilter Geräte und Sensoren entwickelt sei. In Kombination mit dem Server ProLiant DL360 sei auch das Höchstleistungsrechnen oder künstliche Intelligenz unterstützt.

In Verbindung mit der Cloud-Plattform Azure Space sollen Forscher weltweit Experimente mit dem Spaceborne Computer-2 durchführen und dabei die Cloud-Kapazität von Microsoft für eine rechenintensive Datenverarbeitung nutzen können. Beispiele hierfür seien die Modellierung und Vorhersage von Staubstürmen auf der Erde, um zukünftige Vorhersagen auf dem Mars zu verbessern oder die Bewertung des Flüssigkeitsverbrauchs und der Umweltparameter beim Anbau von Pflanzen im Weltraum.

Weitere Informationen stehen unter www.hpe.com zur Verfügung.

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