Cisco-Studie: 60 Prozent halten persönliche Anwesenheit nicht für produktivitätsentscheidend

Unternehmensmitarbeiter: Auslaufmodell Büro?

29. Oktober 2010, 11:52 Uhr |

Drei von fünf Unternehmensmitarbeitern weltweit glauben nicht, dass sie im Büro anwesend sein müssen, um produktiv zu sein. Zu diesem Ergebnis kommt der "Cisco Connected World Report", bei dem mehr als 2.600 Mitarbeiter und Entscheider weltweit online interviewt wurden. Zwei Drittel der Befragten, so der Hersteller in einer Presseverlautbarung, würden den Job wechseln für eine virtuelle Arbeitsumgebung mit mobilem Zugriff auf Unternehmensressourcen - selbst bei schlechterer Bezahlung. Zurzeit jedoch verfügten lediglich 43 Prozent der Studienteilnehmer über solch hinreichend flexible Zugriffsmöglichkeiten auf ihr Firmennetzwerk.

In Deutschland sind es laut Studie sogar nur 23 Prozent – und dies, obwohl 72 Prozent der
deutschen Studienteilnehmer die Möglichkeit zu selbstbestimmter Telearbeit als ein wichtiges
Privileg empfinden. Zwölf Prozent der deutschen Arbeitnehmer würden beispielsweise gar nicht erst
bei einer Firma anheuern, wenn sie ihnen keinen Remote-Zugriff auf die IT- und
Collaboration-Plattform im Unternehmen bietet. Als Grund für den relativen Rückstand Deutschlands
gegenüber anderen Nationen legt der Cisco-Report ein besonders stark ausgeprägtes
Sicherheitsbewusstsein nahe: Während Sicherheitsbedenken im europäischen Durchschnitt nur von 55
Prozent der Verantwortlichen als Haupthindernis für Remote-Zugriff genannt wurde, waren es
hierzulande 72 Prozent.

Weitere Studienergebnisse im Überblick: 66 Prozent der befragten Mitarbeiter wollen mit privaten
Endgeräten genauso einfach auf das Unternehmensnetzwerk zugreifen wie mit Firmengeräten. 45 Prozent
der Studienteilnehmer, die bereits von außerhalb der Firma auf Unternehmensressourcen zugreifen
können, arbeiten eigenen Angaben zufolge drei bis vier Stunden zusätzlich pro Tag.
Entscheidungsfreiheit in der Frage, wo und wann gearbeitet wird, hat bei 13 Prozent der Befragten
Einfluss auf die Loyalität zum Arbeitgeber.

Fast die Hälfte der befragten IT-Entscheider verneint die Frage, ob sie eine mobile Belegschaft
bereits angemessen unterstützen können. Sicherheitsbedenken spielen hierbei die Hauptrolle, nämlich
bei weltweit 57 Prozent. 34 Prozent argumentieren mit zu geringen Budgets, 17 Prozent mit
mangelnder User-Erfahrung. Demgegenüber sehen viele Angestellte in bestehenden Direktiven der
IT-Abteilung das Haupthindernis für einen flexibleren Arbeits- und Lebensstil.

Der „Cisco Connected World Report“ basiert laut Hersteller auf einer internationalen
Online-Umfrage unter 1.303 Nutzern und 1.309 IT-Entscheidern, die von Mitte August bis Ende
September in 13 Ländern stattfand. Pro Land wurden etwa 200 Teilnehmer interviewt, rund 100 aus
jeder der beiden Gruppen. Bei den untersuchten Ländern handelt es sich um die Vereinigten Staaten,
Mexiko, Brasilien, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien, Russland, Indien,
China, Japan und Australien. Wichtigstes Ziel der Studie ist ein besseres Verständnis der aktuellen
Herausforderungen, die sich aus dem Wandel der Arbeitswelt in Richtung Flexibilität und Mobilität
ergeben. Eine Zusammenfassung der Studie ist als Broadcast verfügbar unter
www.ustream.tv/ciscotv.

LANline/pf


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