Dell-Designstudie Concept Luna

Wie ein Notebook, nur nachhaltiger

20. Dezember 2021, 12:00 Uhr |
© Dell

Mit Concept Luna hat Dell ein Design für ein wartungsfreundliches und nachhaltiges Notebook vorgestellt. Das Konzept-Notebook, so Dell, habe man zusammen mit Intel im Hinblick auf möglichst geringen Treibhausgasausstoß und einfacheres Recycling entwickelt.

Dell verkündete, man habe Concept Luna nicht als Serienprodukt entwickelt (schade eigentlich!), sondern um die Grenzen des Machbaren aufzuzeigen. Würde das Notebook mit allen Designaspekten Realität, so der Konzern, wäre sein CO2-Fußabdruck 50 Prozent geringer als bei einem herkömmlichen Notebook, genauer: als bei einem Dell Latitude 7300 AE. Zugleich würde ein leichterer Zugang zu den Bauteilen das Recycling erleichtern und Concept Luna zu einem Vorbild in Sachen Reparaturfähigkeit machen – ein Fortschritt, den viele Konsumentinnen und Konsumenten herbeisehnen (kleiner Gruß an Apple an dieser Stelle!).

Ihren CO2-Fußabdruck verringern soll die Designstudie laut Dell mittels mehrerer Innovationen, von verbesserter Energieeffizienz über neue Wege bei Kühlung und Stromzufuhr bis hin zu weniger umweltschädlichen Materialien. Das Motherboard eines Notebooks ist eines der energieaufwändigsten Bauteile in der Produktion, so der IT-Ausrüster. Bei der Designstudie schrumpfe es auf weniger als 56 cm2 und somit auf zirka ein Viertel, wiederum im Vergleich zum oben genannten Dell-Notebook. Zugleich sinke die Zahl der Komponenten um 20 Prozent. Dadurch lasse sich der CO2-Aufwand hier etwa halbieren.
 
Eine vollständig veränderte Anordnung der internen Bauteile soll es ermöglichen, die Abwärme passiv, also ohne Lüfter zu verteilen. Dafür habe man das verkleinerte Motherboard in den oberen Teil des Notebooks hinter das Display verlegt. Hier profitiere die Kühlung nicht nur von der größeren Außenfläche, sondern auch von einem größeren Abstand zum Akku.

Ein effizienteres Design würde auch den Stromverbrauch reduzieren. Das erlaubt laut Dell den Einsatz eines kleineren Akkus mit Deep-Cycle-Zellen, der für den alltäglichen Gebrauch ausreiche und langlebiger sei. Ein gestanztes Aluminium-Chassis aus mit Wasserkraft betriebener Fertigung könnte eine Produktion mit minimalem Materialverlust und geringerem Energieaufwand ermöglichen.

Zugleich verbessere die Designstudie die Möglichkeiten für Recycling und Reparatur: Bei Concept Luna könnte man einzelne Bauteile leichter trennen und dann erneut nutzen oder aber verwerten, so der Konzern. Und da sich Concept Luna mit nur vier Schrauben öffnen, reparieren oder zerlegen ließe, sinke die Zahl der benötigten Schrauben auf ein Zehntel. Bauteile wie die Handablage und das Display sind dabei laut Dell speziell für einen einfachen Zugang und Austausch konzipiert und lassen sich leicht vom Gehäuse trennen.

Die biobasierte gedruckte Platine der Designstudie ist laut Dell aus Leinenfaser und mit wasserlöslichem Polymerkleber hergestellt. Die Leinenfaser ersetze herkömmliche Kunststofflaminate, und dank des wasserlöslichen Klebstoffs könne man beim Recycling einzelne Komponenten und Metalle einfacher voneinander trennen.
 
„Concept Luna belegt, welche Wege wir gehen, um künftig noch nachhaltigere Produkte anzubieten“, sagt Emanuel Lippmann, Program Manager Sustainability bei Dell Technologies. Aufzuzeigen, was möglich wäre, sei aber nur der erste Schritt: „Im nächsten gilt es, aus den innovativen, nachhaltigen Designideen die auszuwählen, die das größte Potenzial für unser gesamtes Produktportfolio haben“, so Lippmann.

Solange derlei umweltoptimierte Notebooks noch nicht erhältlich sind, bleibt der beste Weg, die Nachhaltigkeit von Notebooks zu steigern, deren möglichst lange Nutzung, zum Beispiel durch die Verwendung von wiederaufbereiteten („refurbished“) Notebooks, wie sie zum Beispiel der Refurbisher AfB anbietet (LANline berichtete). Während der Pandemie und aufgrund der vielerorts unterbrochenen Lieferketten haben wiederaufbereitete Produkte wie zum Beispiel Amazons Refurbished-Marke „Amazon Renewed“ laut Branchenkennern stark an Popularität gewonnen.

Apple-Geräte wiederum sind zwar als wenig reparaturfreundlich bekannt, der Konzern verfolgt allerdings die Strategie, sich mittels langlebiger und somit Refurbishing-tauglicher Geräte neue Käuferschichten zu erschließen. Laut Apples Environmental Progress Report 2021 hat der Hersteller im 2020er-Geschäftsjahr 10,4 Millionen Neukunden durch wiederaufbereitete Geräte erreicht – angesichts von Apples globalen Verkaufszahlen ein verschwindend geringer Wert, aber immerhin über zehn Millionen Konsumenten, für die nicht erst ein neues Smartphone, Tablet oder Notebook produziert werden musste.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Dell Technologies

Weitere Artikel zu Umweltschutz

Weitere Artikel zu IC-Intracom

Weitere Artikel zu Imprivata, Inc.

Matchmaker+