"Cognitive Cloud Networking" von Arista, Aruba und VMware

Arista dehnt Datacenter-Netzwerk auf den Campus aus

25. Mai 2018, 8:01 Uhr | Von Dr. Wilhelm Greiner.

Arista Networks hat unter dem Namen "Cognitive Cloud Networking" eine neue Netzwerkarchitektur vorgestellt. Sie soll den Veränderungen Rechnung zu tragen, die sich beim Übergang vom traditionellen Unternehmensnetz zum IoT-Netzwerk (Internet of Things) ergeben. Mit dem hauseigenen Netzwerk-Betriebssystem EOS und seiner Management-Lösung CloudVision will der Netzwerkausrüster moderne Cloud-Prinzipien auf das gesamte Unternehmensnetzwerk (Campus Network) übertragen. Realisiert wurde die Gesamtlösung in Zusammenarbeit mit der HPE-Tochter Aruba und VMware.

Arista 7300X3 und 7050X3
10/25/40/50/100G-Ethernet-Plattformen sollen dabei Aristas offene Netzwerksarchitektur vom Rechenzentrum auf den Campus erweitern. Als erste Bausteine hierfür hat der Netzwerker die "Spline"-Plattformen 7300X3 und 7050X3 vorgestellt.

Aristas "Spline"-Plattformen ("Spline": Kunstwort aus "Leaf" und "Spine") führen Elemente bestehender Campus-Designs in einem Netzwerk-Layer zusammen. Ziel ist ein vereinfachtes Netzwerk mit weniger Anschlusspunkten, das aber dennoch hohe Verfügbarkeit selbst für Sprach- und Videoinhalte garantieren soll. Laut Bekunden Aristas bieten die im RZ bewährten Spline-Plattformen ein einheitliches Set an Switching- und Routing-Funktionen sowie einen "kognitiven" Ansatz für Automation, Segmentierung sowie das Monitoring mit dem Werkzeug Flow Tracer.

Das modulare Spline-System 7300X3 lässt sich laut Hersteller auf Übertragungsleistungen bis zu 50 TBit/s skalieren und bietet eine Reihe von Linecard-Optionen. 7050X3 ergänze dies unter anderem um 25G- und 100G-Optionen.

"Kognitive" Management-Ebene
Netzwerkverantwortlichen stehen heute laut Arista vor dem Problem, herstellerspezifische Management-Lösungen zusammenführen zu müssen. Dazu hat der Hersteller mit CMP (Cognitive Management Plane) ein offenes Framework entwickelt, das sich selbst für große Umgebungen eignen soll.

CMP umfasse ein Status-Repository, eine Streaming Computation Engine (Berechnungsmodul für in Echtzeit übertragene oder "gestreamte" Daten) sowie weitere Applikationskomponenten im Rahmen eines horizontal skalierbaren Clusters. Jedes Cluster verwalte eine Teilmenge von Netzwerkgeräten verschiedener Hersteller und interagiere mit anderen Clustern über herstellerneutrale APIs und standardisierte Modelle wie OpenConfig mit dem Open-Source-RPG-Framework (RPC: Remote Procedure Call) gRPC.

So entstehe ein herstellerübergreifendes Netzwerk-Management-System, das mittels Streaming-Technik Netzwerk-Statusdaten zu einer vollständigen Statushistorie aggregiert. Dabei helfe maschinelles Lernen (ML), anomale Zustände zu erkennen. So könne CMP Netzwerkprobleme erkennen, die bislang meist übersehen wurden.

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Aristas Management-Lösung CloudVision aggregiert Netzwerk-Statusdaten per Streaming und ergänzt dies um Automationsfunktionen für den Netzwerkbetrieb. Bild: Arista Networks

Die Lösung CloudVision fasst laut Arista-Angaben den Status der verschiedenen Netzwerktypen (Rechenzentrum, Cloud, Campus etc.) zusammen und kann diese Daten mit Peers im CMP-Framework teilen. Zudem diene sie der Visualisierung dieser Informationen, und zwar der Echtzeit- wie auch der historischen Telemetriedaten. Dabei seien verschiedene Perspektiven möglich, von der topologieübergreifenden bis hin zur Geräteebene.

Ergänzend ermögliche die Lösung die automatisierte Provisionierung und liefere die Grundlage für Compliance-Audits. Die Funktionalität reiche hier von Alarmen bei Abweichungen von der Soll-Netzwerkkonfiguration bis hin zum Einspielen von Sicherheits-Patches.

Die Spline-Plattformen 7300X3 and 7050X3 und die neuen Funktionen von EOS und CloudVision befinden sich laut Arista derzeit im Test. Mit der allgemeinen Verfügbarkeit sei im dritten Quartal zu rechnen. Weitere Informationen finden sich unter www.arista.com.

Dr. Wilhelm Greiner ist freier Mitarbeiter der LANline.

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