E-Mail-Security-Systeme tun sich besonders schwer damit, sogenannte BEC-Angriffe (Business E-Mail Compromise) zu erkennen. Das ist das Ergebnis einer Analyse von Barracuda Networks unter weltweit 3.000 zufällig ausgewählten Angriffen. Der IT-Security-Anbieter führt dies darauf zurück, dass rund 60 Prozent der BEC-Angriffe keinen Phishing-Link enthalten, was eine Identifizierung erschwert. Zudem adressieren Angreifer nicht nur Führungskräfte und klassische gefährdete Mitarbeiter wie HR- und Finanzpersonal, sondern potenziell alle Mitarbeiter eines Unternehmens — so das Ergebnis einer weiteren Stichprobe von BEC-Angriffen auf 50 weltweit zufällig ausgewählte Unternehmen.
Laut Barracuda ist Business E-Mail Compromise eine der häufigsten Cyber-Betrugsarten. Angreifer versuchen auf diese Weise Zugang zu einem Geschäfts-E-Mail-Konto zu erhalten, um die Identität des eigentlichen Kontoinhabers zu missbrauchen und damit das Unternehmen, Mitarbeiter oder Kunden zu täuschen und zu betrügen. Vor allem Mitarbeiter mit Zugang zu Finanz- oder Lohndaten und anderen personenbezogenen Daten stehen im bei dieser Angriffsart im Fokus der Cyber-Kriminellen, so der Hersteller weiter.
Die Methoden der BEC-Betrüger hat das hauseigene Sentinel-Team anhand von weltweit 3.000 zufällig ausgewählten BEC-Angriffen analysiert. Barracuda Sentinel ist ein Cloud-Service, der von einer Mehrebenen-KI-Engine unterstützt wird und unter anderem BEC-Exploits aufdecken, diese blocken und Mitarbeiter mit dem höchsten Gefährdungsrisiko erkennen soll.
Laut Auswertung zielt nahezu die Hälfte (46,9 Prozent) der Betrug-E-Mails darauf ab, Opfer zu überzeugen, eine Banküberweisung auszuführen. 40,1 Prozent der Angriffe forderten den Empfänger auf, einen bösartigen Link anzuklicken. 12,2 Prozent bauten Kontakt zur Zielperson auf, etwa durch die Anfrage, ob das Opfer für eine dringende Aufgabe verfügbar sei; in der Mehrzahl der Fälle folgte nach erstem E-Mail-Wechsel ebenfalls die Bitte um eine Überweisung, so die Analysten weiter. Dies bedeute auch, dass etwa 60 Prozent der BEC-Angriffe keinen bösartigen Link, sondern reine Text-E-Mails waren. Für E-Mail-Security-Lösungen sind diese laut Barracuda besonders schwer zu erkennen, da sie zudem oft von legitimen E-Mail-Konten versendet werden.
Zusätzlich hat der IT-Security-Anbieter nach eigenen Angaben eine Stichprobe von BEC-Angriffen auf 50 weltweit zufällig ausgewählte Unternehmen untersucht. Ziel der Analyse war es, sowohl gestohlene Identitäten als auch Angriffsopfer zu klassifizieren. Eine große Anzahl (43 Prozent) der gefälschten Identitäten waren CEOs, so die Sicherheitsexperten. Am häufigsten (48,1 Prozent) haben Betrüger jedoch gestohlene Identitäten von Mitarbeitern verwendet, die nicht klassisch gefährdet sind, etwa Führungskräfte, Finanz- oder HR-Personal. Dies stellte Barracuda auch für die Opfer eines BEC-Angriffs (53,7 Prozent) fest. Daher ist es nicht ausreichend, so der Hersteller, nur Führungskräfte und gefährdete Abteilungen zu schützen, um sich gegen BEC-Betrug zu wappnen. Cyber-Kriminelle nehmen alle Mitarbeiter ins Visier.
Als mögliche Sicherheitsmaßnahmen gegen BEC-Betrug schlägt Barracuda folgendes vor:
Weitere Informationen finden sich unter www.barracuda.com.