Cloudsoftware und Hardware für neuen Mobilfunkstandard vorgestellt

Cisco führt neue Lösungen für 5G-Netze ein

11. März 2020, 8:15 Uhr | Von Timo Scheibe.

Netzwerkausrüster Cisco hat weitere 5G-Lösungen für Service-Provider eingeführt, die dabei helfen sollen, die Umsätze und Rentabilität von 5G-Infrastrukuren zu steigern. Die neuen Lösungen sind nach Bekunden des Herstellers speziell auf die künftigen Anforderungen der Service-Provider ausgelegt.

Diese müssen nach Angaben des Netzwerkausrüsters ihre Netze so umgestalten, dass sie das erwartete Traffic-Wachstum bewältigen können. Dabei beruft sich Cisco auf die Zahlen des hauseigenen Annual Internet Reports, der bis 2023 von fast 30 Milliarden vernetzten Geräten weltweit ausgeht. In Deutschland soll es über 823 Millionen vernetzte Devices bis dahin geben. Fast die Hälfte davon seien Mobilgeräte. Ferner sollen mehr als zehn Prozent aller mobilen Verbindungen in drei Jahren auf dem neuen Mobilfunkstandard 5G basieren - in Deutschland sogar 18 Prozent.

Ziel des Netzwerkausrüsters ist es nach eigenen Angaben, die Grundlage für diese 5G-Netze zu liefern. Diese beginne dort, wo die Funkstrecke endet. Dies beinhaltet laut Cisco das konvergente, "mehrspurige" IP-Netzwerk, den Paketkern und den mobilen, cloudnative Kern in Kombination mit einer horizontalen Ebene für Automatisierung, Vertrauen und Sicherheit.

Ein Problem sei es, dass Service-Provider häufig Hardware, Software und Services von verschiedenen Anbietern nutzen, die wiederrum schwierig zu integrieren sind. Daher hat der Netzwerkhersteller nach eigenen Angaben eine Grundlage entwickelt, die Agilität und Skalierung bei minimalen Unterbrechungen ermöglichen soll. Mit der neuen cloudbasierten Lösung für Mobilfunk-Paket-Kernnetze, Cloud Services Stack for Mobility, sollen Service-Provider die Implementierung von 4G- und 5G-Diensten beschleunigen, Integrationskosten senken und die Komplexität reduzieren können. Ferner biete die Cloud-Lösung, die auf den herstellereigenen Plattformen UCS und Nexus läuft, eine integrierte NFVI-Plattform mit Funktionen für Sicherheit und Automatisierung.

Im Unterschied zu 4G-Diensten arbeiten 5G-Services mit einer geringeren Latenzzeit und bieten dabei deutlich mehr Bandbreite. Mit Cloud Services Stack for Content Delivery bietet Cisco nach eigenen Angaben nun eine Anwendung für die Bereitstellung von Inhalten. Die Content-Verteilung erfolge bis in die Zugangsnetze über MEC-Lösungen (Multi-Access Edge Computing). Auf diese Weise soll die Netzwerkbelastung verringert und die Qualität von Videoübertragungen erhöht werden. Ferner ermögliche das neue Angebot ein Modell zur Umsatzaufteilung zwischen Cisco und dem Service- beziehungsweise Content-Provider.

Der neue Dienst Cloud Services Stack for Residential optimiere außerdem Netzwerkprozesse und die Leistung in privaten Zugangsnetzen. Die Lösung ermöglicht laut Hersteller eine cloudnative Architektur für das Breitbandnetzwerk-Gateway, indem sie die Steuerungsebene zentralisiert. Dies verbessere die Netzwerkstabilität und vereinfache den Betrieb. Dieser Architekturansatz bietet nach Bekunden des Netzwerkausrüsters auch eine verteilte Nutzerebene, wodurch sich die Gesamtleistung verbessern lässt.

Neue Router für hochskalierbare Netzwerke

Darüber hinaus hat der Netzwerkhersteller neue Line-Cards für seine Aggregation Services Router (ASR) der Serie 9000 angekündigt, die mit hochdichten 400-GbE-Schnittstellen die Leistung mehr als verdreifachen sollen. Die neuen Karten seien insbesondere für das Edge-Routing zwischen Service-Providern, Rechenzentren und privaten Backbones von Unternehmen ausgelegt.

Die neuen Network Convergence System (NCS) 5700 Router sind ebenfalls mit 400-GbE-Schnittstellen für eine höhere Performance ausgestattet. Um auch 5G open RAN weiter zu fördern, ermöglichen die neuen NCS 540 5G Fronthaul-Router einen nahtlosen, paketbasierten Transport von CPRI-Streams (Common Public Radio Interface), so der Hersteller weiter. Sie sollen 300 GBit/s bei einfacher Bedienung in einer herstellereigenen IOS-XR-Softwareumgebung vom Kern bis zum Zugangsnetz ermöglichen.

Ferner will Cisco es Service-Providern nun ermöglichen, dass diese ihren Unternehmenskunden einen höheren Standard für sichere Konnektivität bereitstellen können. Das hauseigene Crosswork Trust Insights identifiziere dafür vertrauenswürdige Routing-Pfade. Die Crosswork Optimization Engine automatisiere und optimiere diese Routing-Pfade anschließend auf Basis diverser Metriken mit Hilfe von Segment-Routing.

Beim herstellereigenen Crosswork Network Controller handelt es sich nach Cisco-Angaben um eine integrierte Lösung zur Verschlankung komplexer Prozesse. Netzbetreiber optimieren damit sowohl Qualität durch intelligente Bandbreitensteuerung als auch die Transparenz für Netzwerke und Services, so der Hersteller weiter. Auf diese Weise sollen sich schnellere Umsätze und Problembehebungen erzielen lassen.

Weitere Informationen finden sich unter www.cisco.de.

Timo Scheibe ist Redakteur bei der LANline.

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