Cisco Mobile VNI (Visual Networking Index)

Cisco-Studie: Stark wachsender Mobil-Traffic erfordert 5G

22. Februar 2019, 12:45 Uhr | Von Timo Scheibe.

Der mobile Datenverkehr in Deutschland erhöht sich von 2017 bis 2022 pro Einwohner von 1,7 auf 4,5 GByte monatlich. Ebenso soll die Anzahl mobiler Geräte und Verbindungen pro Kopf von 1,8 auf 2,9 ansteigen. Das geht aus dem Cisco Mobile VNI (Visual Networking Index) hervor, der weltweite, regionale und nationale Vorhersagen und Trends für Mobilfunknetze (2G, 3G, 4G und 5G) umfasst. Der Index basiert auf Prognosen von unabhängigen Analysten und realen Netzwerk-Nutzungsdaten, die Cisco nach eigenen Angaben um eigene Schätzungen für den globalen IP-Verkehr und die Einführung von Services ergänzt.

Der Netzwerkausrüster geht davon aus, dass 5G-Netze im Jahr 2022 bereits 9,2 Prozent aller mobilen Verbindungen unterstützen – sofern der Aufbau nach Plan verläuft. Gleichzeitig steige der Anteil von 4G in Deutschland von 35,8 auf 61 Prozent. Der Anteil von 3G und 2G sinkt laut Mobile VNI entsprechend von 46,8 auf 3,4 Prozent beziehungsweise von 15,3 auf 2,5 Prozent. Ebenso soll sich die Geschwindigkeit von 4G-Netzen von 27,1 auf 48,1 MBit/s erhöhen, während 5G-Netze 181,2 MBit/s erreichen. Laut Index übertragen diese hierzulande in drei Jahren 27,3 Prozent aller mobilen Daten und pro Verbindung 2,5-mal mehr als 4G-Netze.

Der gesamte mobile Datenverkehr 2022 wird laut Cisco in Deutschland 4,4 EByte betragen. 2017 bezifferte sich dieser noch auf 1,2 EByte. Weiter sollen Bundesbürger über jedes persönliches Mobilgerät monatlich 2,6 GByte empfangen und senden. 2017 kamen sie noch auf 0,8 GByte. Inklusive M2M (Machine to Machine) und LPWA (Low Power Wide Area) soll der mobile Datenverkehr pro Verbindung von 0,7 auf 1,5 GByte monatlich anwachsen. Laut Prognose wird die Anzahl der Nutzer bis 2022 von 71 auf 72 Millionen ansteigen, was zu diesem Zeitpunkt 87 Prozent der Bevölkerung entspricht. Damit sei die Sättigung in Deutschland weitgehend erreicht.

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Das Diagramm zeigt die globale Anzahl an mobilen Geräten und den Netzwerktyp der Verbindungen. Bild: Cisco Mobile VNI

Weiter geht der Netzwerkausrüster davon aus, dass die Hälfte des gesamten IP-Traffics (51 Prozent) via WLAN und 44 Prozent über kabelgebundene Netzwerke übertragen wird. Auf mobile Netze sollen vier Prozent entfallen. 2017 waren es bei WLAN noch 42 Prozent, bei kabelgebundenen Netzwerken 55 Prozent und bei mobile drei Prozent. Ohne die Offload-Möglichkeit zu WLAN würde der mobile Datenverkehr laut VNI mit einer jährlichen Wachstumsrate von 41 Prozent steigen, durch Offload sind es jedoch nur 30 Prozent. Dabei nehme auch die Rate der Auslagerung von mobilem Datenverkehr zu WLAN von 67 auf 78 Prozent zu. Ebenso wird hierzulande die Anzahl der WLAN-Hotspots, inklusive Homespots, von sieben Millionen in 2017 bis 27 Millionen in 2022 steigen. Die durchschnittliche Geschwindigkeit verbessert sich laut Cisco von 27,1 auf 53,7 MBit/s.

Weltweit rechnet der Index damit, dass mobile Netzwerke in drei Jahren erstmals fast ein ZByte (930 EByte) an Daten übertragen. Der mobile Datenverkehr soll dann knapp 20 Prozent des globalen IP-Traffics ausmachen – bei mehr als 12 Milliarden mobilen Geräten und IoT-Verbindungen. 2017 lag ihre Anzahl noch bei neun Milliarden.

Weitere weltweite Erkenntnisse des Cisco Mobile VNIs sind:

  • Im Jahr 2017 gab es weltweit fünf Milliarden mobile Nutzer, 2022 werden es 5,5 Milliarden sein, das entspricht dann etwa 71 Prozent der Weltbevölkerung.
  • Die durchschnittliche globale Mobilfunk-Geschwindigkeit wird sich von 8,7 MBit/s 2017 auf 28,5 MBit/s 2022 mehr als verdreifachen.
  • 5G-Verbindungen werden in drei Jahren bei mehr als 422 Millionen 5G-Geräten und M2M-Verbindungen mehr als drei Prozent aller mobilen Verbindungen und fast zwölf Prozent des Mobil-Traffics ausmachen.
  • Die durchschnittliche 5G-Verbindung wird 2022 etwa das Dreifache an Traffic (22 GByte/Monat) erzeugen als die durchschnittliche 4G-Verbindung (8 GByte/Monat).
  • 2022 wird über die Hälfte des gesamten IP-Traffics (51 Prozent) per WLAN übertragen, 29 Prozent über kabelgebundene Netze und 20 Prozent mobil. 2017 waren es 43 Prozent per WLAN, 48 Prozent kabelgebunden und neun Prozent mobil.
  • Die Anzahl der WLAN-Hotspots steigt weltweit von 124 Millionen (2017) auf 549 Millionen (2022).

Weitere Informationen zum Cisco Mobile VNI finden sich unter www.cisco.com/c/de_de/solutions/service-provider/visual-networking-index-vni/index.html.

Timo Scheibe ist Redakteur bei der LANline.

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