Software-Defined-Storage-Lösung soll Speicherinfrastruktur vereinheitlichen

DataCore One: SDS für das komplette Rechenzentrum

17. Juli 2019, 10:12 Uhr | Von Timo Scheibe.

Die Speicherung von Daten, die man kaum oder gar nur selten benötigt, auf einem hochperformanten Speichersystem kann schnell ins Geld gehen - besonders, wenn diese Daten immer mehr Speicherkapazität belegen. Ebenso ist es für die Effizienz und Performance von Workloads nicht förderlich, wenn die von ihnen benötigten Daten auf einem System liegen, das etwa für die Langzeitspeicherung ausgelegt ist und somit nicht über die nötigen Leistungsparameter verfügt.

Mit Software-Defined Storage (SDS) lässt sich eine Bestandsaufnahme hardwarebasierte Infrastruktur im Normalfall durchführen. Anschließend kann man die Daten bestmöglich auf die richtigen Umgebungen verteilen, etwa mittels Auto-Tiering. DataCore, das in der Vergangenheit auf Speichervirtualisierung baute und mittlerweile auf SDS setzt, hat nun eine neue Version seiner softwaredefinierten Speicherlösung vorgestellt. Unter dem Namen DataCore One will der Speicherspezialist seine Vision von Software-Defined Storage umsetzen.

"Unsere Vision ist es, SDS in das komplette Rechenzentrum zu bringen. Wir wollen eine Kontrollebene über alle Grenzen hinweg ermöglichen", sagte Alfons Michels, Senior Product Marketing Manager bei DataCore, im Gespräch mit LANline. Ziel sei es, neben einem kompletten Überblick über die gesamte Speicherinfrastruktur (Primär-, Sekundär- und Cloud-Storage) in einer Umgebung und deren softwarebasierten, zentralen Verwaltung, eine vorausschauende Planung und Analyse sowie Lösungsvorschläge mitzuliefern.

Als Bausteine für eine vereinheitlichte Speicherinfrastruktur sieht DataCore etwa Analysedienste, neue Funktionen für SDS sowie eine flexible, hyperkonvergierte Appliance. Des Weiteren hat der Hersteller mit seiner "One"-Lösung eine abonnementbasierte Lizenzierung (Subskription) eingeführt. Die Lizenzen gibt es in den drei Abstufungen EN, ST und LS mit unterschiedlichem Funktionsumfang.

Zentrales Element von DataCore One ist die Cloud-basierte Analyseplattform DataCore Insight Services (DIS). Sie soll mit einer 360-Grad-Perspektive fundierte Einblicke auf den in der Infrastruktur vorhandenen Speicher liefern. Auch soll sie konkrete Handlungsempfehlungen geben sowie deren Ausführung anbieten. Für ihre Vorhersagen zieht die SaaS-Plattform nach Herstellerangaben Telemetriedaten sowie die Erfahrung aus weltweiten Kundenprojekten heran.

Auf diese Weise soll die Lösung Probleme frühzeitig erkennen und mit Best-Practices und Kapazitätsplanungsempfehlungen verbinden können. Durch das Zusammenspiel von ML (Machine Learning) und KI (künstliche Intelligenz) erkenne DIS außerdem absehbare Anomalien in der Datenspeicherinfrastruktur. Die integrierte Empfehlungs-Engine weist den verantwortlichen Mitarbeitern auf die am besten geeigneten Maßnahmen hin, so DataCore. Diese sollen sich - je nach den standortspezifischen Sicherheitsrichtlinien - automatisiert über die Web-Oberfläche oder lokal hinter der Firewall ausführen lassen.

So will der Hersteller Ausfallzeiten reduzieren, die Reaktionszeit und Leistungsfähigkeit erhöhen und Kosten einsparen. Des Weiteren sollen alle Anwendungen in Containern, in virtuellen Maschinen oder auf physischen Servern von den virtuellen Speicherpools profitieren, da permanent und vollkommen automatisch häufig, gelegentlich oder selten genutzte Daten in die jeweils dafür geeignete Speicherklasse eingeordnet werden.

Mit der neuen Softwareversion hat DataCore außerdem die Benutzeroberfläche komplett neu gestaltet, die prozessaufwändige, manuelle Aufgaben des Administrators abnehmen und automatisieren soll. Der IT-Verantwortliche erhält zudem ein umfangreiches Set an Speicherdiensten an die Hand, sodass er dank intuitiver Workloads für Bereitstellung, Absicherung und Monitoring eine komplette Übersicht über die Speicherinfrastruktur erhält, so der Hersteller. Eine vollständige REST API Library untersütze darüber hinaus die Programmierbarkeit und Integration von möglichen Drittprodukten.

DataCore hat mit One zudem eine neue Verschlüsselungstechnik eingeführt, die auf militärtaugliche XTS-AES-256-Bit-Verschlüsselungsalgorithmen zurückgreift und sich über verschiedene Speichersysteme hinweg anwenden lässt. Die Verschlüsselungsoption steht zur Verfügung, wenn man eine vDisk mit der EN- oder LS-Lizenzvariante der SDS-Lösung erstellt. Laut Hersteller ist es beispielsweise problemlos möglich, dass es im gleichen Speicherpool verschlüsselte oder unverschlüsselte vDisks vorhanden sind. Von außen seien dann lediglich die unverschlüsselten Daten in einem Pool zu sehen, so DataCore. Als weitere Verbesserungen nennt der Hersteller ein weiterentwickeltes VVOLs-Management, optimierte Implementierung sowie eine höhere Ausfallsicherheit für Metro-Cluster-Umgebungen. DataCore One lässt sich entweder auf einem x86-Server betreiben oder auf einer validierten Lösung eines Partners, etwa Lenovo, Intel oder Western Digital.

Mit der neuen Softwareversion führt der SDS-Spezialist außerdem die hyperkonvergente Appliance HCI-Flex ein. Mit der hyperkonvergenten Lösung will DataCore die Brücke zwischen Hyperkonvergenz und Software-Defined Storage schlagen. Die Appliances stehen in mehreren unterschiedlichen Konfigurationen mit 1 oder 2 HE und vorinstallierten VMware vSphere oder Microsoft Hyper-V zur Verfügung.

Auch die hauseigenen SDS-Services, etwa Smart Caching, Thin Provisioning, Dynamic Auto-Tiering und Parallel-I/O-Beschleunigung, sind laut Hersteller im HCI-Paket enthalten. Ein intuitiver Smart-Deployment-Agent soll dem Anwender dabei helfen, die HCI-Flex-Appliance innerhalb weniger Minuten in Betrieb zu nehmen. Sie soll nach der Implementierung sowohl internen Speicher als auch externe Speichersysteme zusammenfassen und verwalten können und auf diese Weise bestehende Silos sowie weitere Abhängigkeiten beseitigen.

Mit der HCI Flex Appliance lässt sich laut Alfons Michels auch das Thema Datenmigration einfach angehen, etwa um alte Speichersysteme durch die HCI-Lösung abzulösen. Schaltet man die Appliance dazu, spiegelt diese die Daten im Hintergrund, während die alten Systeme bis zum Abschluss in Betrieb bleiben können. Ist die Datenmigration abgeschlossen, so Michels, zieht man die Speicherdienste oder VMs auf die HCI-Lösung um und kann das alte System einfach abschalten. Ist die Appliance zudem mit NVMe-basiertem Flash-Speicher ausgestattet, sorge das Auto-Tiering dafür, dass die Daten automatisch auf dem schnellen NVMe-Speicher vorliegen und beschleunigt somit die Anwendung. Je nach Bedarf kann ein Unternehmen die Anzahl der HCI-Appliances skalieren. Auch sei es möglich, externe Server "unterhalb" des HCI-Speichers als Ressource zu nutzen, so der DataCore-Mann.

Mit DataCore One führt der Hersteller außerdem ein neues Subskriptionsmodell ein. Unternehmen sollen nun die Wahl zwischen unbefristeten und Subskriptionslizenzen mit drei unterschiedlichen Stufen haben. Beide Optionen umfassen sowohl den Support als auch Software-Updates, so der Hersteller. Zudem basieren alle Lizenzen auf Kapazitäten, also etwa einem bestimmten Preis pro TByte.

Weitere Informationen stehen unter www.datacore.com.

Timo Scheibe ist Redakteur bei der LANline.

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