Risiken durch 5G, künstliche Intelligenz und Quantencomputing

Dell: Diese Security-Bedrohungen stehen uns bevor

29. Oktober 2019, 8:15 Uhr | Von Dr. Wilhelm Greiner.

Qualität und Umfang der Cyberangriffe haben in der Vergangenheit ständig zugenommen, und dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern, warnt Dell. Der IT-Ausrüster erwartet, dass Angreifer neue Technologien geschickt nutzen werden, um ihr Handwerk weiter zu perfektionieren. Vor allem die kommende Mobilfunkgeneration 5G, künstliche Intelligenz und Quantencomputing werden laut Dell neue Risiken mit sich bringen - hier drei Prognosen des IT-Anbieters.

In drei Jahren: 5G öffnet neue Einfallstore. Dell erwartet - im Einklang mit anderen Anbietern und Marktbeobachtern - dass durch den neuen Mobilfunkstandard 5G künftig deutlich mehr Geräte, Sensoren und kritische Services miteinander vernetzt sein werden. In der Industrie dürften IT und OT (Anlagensteuerung in der Industrie) stark verschmelzen. Dadurch, so warnt Dell, bieten sich Cyberkriminellen noch einmal erheblich mehr Angriffsflächen.

Herkömmliche IT-Security-Ansätze basieren auf nicht-vernetzten und nicht-korrelierten Sicherheitselementen, mahnt der Anbieter. Deshalb werde man mit ihnen nicht in der Lage sein, Angriffe in 5G-Netzwerken zu erkennen und zu stoppen. Diese grundsätzliche Herausforderung müsse man überwinden. Speziell in der Industrie bestehe zudem das Problem, dass die langen Lebenszyklen der Hardware in den Produktionsanlagen die Aktualisierung der Sicherheitsmechanismen erschweren. Diese Sicherheitslecks gelte es künftig zu schließen.

In fünf Jahren: Künstliche Intelligenz greift an. Schon heute nutzen Cyberkriminelle laut Dell-Angaben in ersten Ansätzen KI-basierte Technik, um intelligente Malware zu entwickeln. Mittels künstlicher Intelligenz erstelle die Angreiferseite polymorphe Malware, die ihren Code und ihre Angriffsmuster automatisch verändern und sich so bis zur Unkenntlichkeit tarnen könne. In Zukunft, so die Prognose, werden KI-basierte Angriffe deutlich breiter zum Einsatz kommen und darauf abzielen, Sicherheitsmaßnahmen wie Spamfilter, Gesichtserkennung oder die Aufdeckung von Anomalien zu umgehen.

Um dem zu begegnen, setzt auch die Security-Anbieterseite bereits auf KI. Denn dank ihrer Fähigkeit, riesige Datensätze zu analysieren und Verhaltensmuster zu erlernen, sei diese Technologie geradezu prädestiniert für Cybersecurity, so Dell. Bei dem Konzern erwartet man, dass KI künftig sogar SOCs (Security Operations Center) ermöglichen wird, die rund um die Uhr automatisiert arbeiten.

In zehn bis 15 Jahren: Quantencomputer knacken Verschlüsselungen. Quantencomputer werden das Spielfeld der Cybersicherheit grundlegend verändern, mahnt Dell. Diese Supercomputer lösen komplexe Aufgaben um ein Vielfaches schneller als heutige Rechner, weil sie nicht nur mit den Werten 0 und 1 arbeiten, sondern in einem Arbeitsschritt eine Vielzahl von Abstufungen berechnen können. Der Einsatz von Quantencomputern wird die Leistungsfähigkeit von Systemen und damit die Ausführung von Berechnungen und Transaktionen auf ein bislang unerreichtes Niveau anheben. Genau das, so warnt der IT-Anbieter, könnte aber auch Cyberkriminellen in die Hände spielen, zum Beispiel beim Knacken heute noch sicherer kryptografischer Verfahren.

Forschungen an neuen Verschlüsselungsmethoden, die vor Angriffen mittels Quantencomputern sicher sind, haben bereits begonnen (Post-Quantum Cyptography, PQC). Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Verfahren, deren mathematische Basisprobleme auch für einen Quantencomputer nicht effizient lösbar sind.

"Trotz aller Veränderungen wird eines auch in Zukunft beim Alten bleiben: Cybersicherheit ist ein ewiges Katz- und Mausspiel zwischen der IT-Security-Branche und den Hackern", kommentiert Andreas Scheurle, Product Specialist Endpoint Security bei Dell Technologies. "Auch wenn Sicherheitsvorkehrungen selbst keine unmittelbare Wertschöpfung erzielen, verhindern sie doch existenzbedrohende Angriffe.“ Dies gelte morgen ebenso wie heute.

Weitere Informationen finden sich unter www.dell.com.

Dr. Wilhelm Greiner ist freier Mitarbeiter der LANline.

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